Canon EOS 200D, EOS 2000D & EOS 4000D im Vergleich (Teil 3)

Teil 3 von 3: Spiegelreflexkameras der Einsteigerklasse von Canon


v.l.n.r.: Canon EOS 200D, EOS 2000D und EOS 4000D.

Nachdem wir uns im zweiten Teil unseres Vergleichs der Canon EOS 200D, EOS 2000D und EOS 4000D unter anderem die Bildkontrolle und die Arbeitsgeschwindigkeit angesehen haben, vergleichen wir jetzt spezielle Funktionen, die Videoaufnahme und die Erweiterbarkeit. Anschließend fassen wir unsere Ergebnisse zusammen und ziehen ein Fazit.

Funktionen und Features:
Das Angebot an Fotoprogrammen fällt bei allen drei Kameras sehr ähnlich aus. Für Anfänger stehen eine Vollautomatik sowie eine Reihe von Szenenmodi (Landschaft, Porträt, Sport, ...) zur Verfügung. Zudem ist das manuelle oder halbautomatische Belichten mit den PSAM-Programmen möglich. Bis auf spezielle Custom-Modi haben alle drei Kameras somit ein recht großes Angebot an Fotoprogrammen zu bieten. Kreativfilter besitzt die EOS 200D am meisten, hier finden sich unter anderem auch verschiedene Optionen zur Aufnahme von HDR-Fotos.

Ebenso gut zu wissen: Allein bei der 200D sind die Filter bereits bei der Aufnahme anwendbar, bei der EOS 2000D und der EOS 4000D funktioniert dies erst nachträglich. Ein nur bei der EOS 200D vorhandenes Feature ist die Intervallaufnahme. Zum Bestimmen der Belichtungszeit nutzen alle drei DSLRs einen Schlitzverschluss mit Belichtungszeiten bis zu 1/4.000 Sekunde, per Bulbmodus lassen sich Belichtungszeiten über 30 Sekunden realisieren. Belichtungsmessmethoden besitzt die EOS 200D am meisten, neben der Mehrfeld-, der mittenbetonten und der Selektivmessung wird auch die Spotmessung angeboten. Auf letztere müssen Besitzer der EOS 2000D und der EOS 4000D verzichten.

Unser Sieger bei den Funktionen und Features: Die Canon EOS 200D.

Das spezielle Einsteigermenü der Canon EOS 200D:

Canon EOS 200D.

Bei der EOS 2000D und EOS 4000D steht nur das klassische Menü zur Verfügung:

Canon EOS 2000D und EOS 4000D.

Videoaufnahme:
Videofunktionen sind seit Längerem auch bei Kameras der Einsteigerklasse nicht mehr wegzudenken. Während sich die Unterschiede der DSLRs in diesem Vergleich hinsichtlich der Fotofunktionen in Grenzen halten, sieht das bei den Videofeatures anders aus. In puncto Auflösung weichen die Modelle immerhin noch nicht voneinander ab, als höchste Auflösung sind jeweils 1.920 x 1.080 Pixel, das entspricht Full-HD, wählbar. 50 und 60 Vollbilder pro Sekunde hält dagegen nur die EOS 200D fest, die EOS 2000D und die EOS 4000D schaffen maximal 30 Vollbilder pro Sekunde. Für bewegte Motive eignen sich letztere also weniger. Das gilt allerdings noch aus einem ganz anderen Grund: dem Autofokus im Videomodus. Die EOS 200D kann dank ihres Dual-Pixel-CMOS-AF auch bewegte Motive treffsicher einfangen, das automatische Scharfstellen gelingt fast in jeder Situation problemlos. Bei der EOS 2000D und der EOS 4000D stellt sich das ganz anders dar. Beide erlauben im Videomodus keine kontinuierliche Scharfstellung, zum Aktivieren des Autofokus muss der Auslöser betätigt werden. Das ist wenig komfortabel. Eigentlich sollte man den Autofokus bei diesen beiden Kameras während laufender Aufnahmen aber ohnehin nicht verwenden. Er arbeitet nämlich langsam, laut und macht sich durch ein starkes Pumpen bemerkbar. Die genannten Nachteile lassen die Aufnahmen wenig ansprechend wirken. Absetzen kann sich die EOS 200D zudem bei der Tonaufnahme. Sie hält Geräusche nicht nur in Stereo fest, und bei Bedarf können Videografen sogar ein externes Mikrofon über den 3,5mm-Klinkeneingang der Kamera anschließen. Die EOS 2000D und die EOS 4000D speichern den Ton leider in Mono, einen Anschluss für ein externes Mikrofon gibt es nicht.

Videovergleich bei 1.920 x 1.080 Pixel:

Hinsichtlich der Bildqualität erzielen die EOS 200D und die EOS 2000D ein sehr ähnliches Niveau, die EOS 4000D liegt etwas dahinter zurück und gibt Details am schlechtesten wieder. Das Aufrufen des Videomodus gelingt bei der EOS 200D dank des Schalters auf der Oberseite am schnellsten, Besitzer der anderen beiden Kameras müssen den Videomodus über das Programmwählrad ansteuern. Das ist zweifellos weniger komfortabel. Bei den weiteren Optionen sind immerhin weniger Abstriche zu machen, die automatische und manuelle Belichtung unterstützen alle Kameras.

Unser Sieger bei der Videoaufnahme: Die Canon EOS 200D.

Die Schnittstellen der Canon EOS 200D:

Canon EOS 200D.

Die Schnittstellen der EOS 2000D (links) und EOS 4000D (rechts):

Canon EOS 2000D und EOS 4000D.

Erweiterbarkeit und Schnittstellen:
In puncto Erweiterbarkeit können sich Systemkameras in der Regel deutlich von Kompaktkameras absetzen. In der Einsteigerklasse schmilzt der Vorsprung allerdings zusammen. Bei der Canon EOS 4000D stehen lediglich ein Mini-USB-Port, ein Mini-HDMI-Ausgang und ein Blitzschuh zur Verfügung. Die Canon EOS 2000D hat diese Schnittstellen ebenfalls zu bieten, dazu kommt jedoch ein 2,5mm-Klinkeneingang zum Anschluss einer Kabelfernbedienung. Die EOS 200D hat Canon noch besser ausgestattet, bei ihr lässt sich auch ein Mikrofon per 3,5mm-Klinkeneingang anschließen. Ihr Blitzschuh nimmt – im Gegensatz zur EOS 2000D und EOS 4000D – zudem alle herkömmlichen Blitzgeräte auf.

Der EOS 2000D und der EOS 4000D fehlt der Mittenkontakt, daher ist nur die Funktion von Canon-eigenen Blitzgeräten der neueren Generationen gewährleistet. Unbedingt ist ein Systemblitz allerdings nicht notwendig, alle drei Kameras sind mit einem kleinen Aufklappblitz ausgestattet. Das drahtlose Senden von Daten oder die Fernsteuerung wird über WLAN realisiert, die EOS 200D und die EOS 2000D sind zur einfacheren Verbindungsaufnahme mit NFC ausgestattet. Bei der EOS 200D kommt des Weiteren Bluetooth hinzu, darüber kann die Verbindung zwischen Kamera und Mobilgerät stetig aufrechterhalten bleiben.

Unser Sieger bei der Erweiterbarkeit und Schnittstellen: Die Canon EOS 200D.

In puncto Bildqualität liegt die EOS 200D vorn, gefolgt von der EOS 2000D:

v.l.n.r.: Canon EOS 200D, EOS 2000D und EOS 4000D.

Unser Fazit:
Die teuerste Kamera in unserem Vergleich, die EOS 200D, ist auch die beste. Das verwundert im ersten Moment natürlich wenig. Der Abstand zum zweiten Modell, der Canon EOS 2000D, fällt jedoch größer aus, als man das anhand des doch recht geringen Preisunterschieds erwarten würde. Für rund 150 Euro mehr hat die Canon EOS 200D eine um mehr als 50 Prozent schnellere Serienbildrate, einen dramatisch besseren Autofokus im Liveview- sowie Videomodus und ein deutlich flexibler einzusetzendes Display mit Touchbedienung zu bieten. Daneben setzt sich die Kamera mit den meisten Funktionen, der besten Video-Bildqualität und der höchsten Bildrate bei Videos sowie einem Mikrofoneingang ab. Das besonders kompakte Gehäuse kann einen Vorteil darstellen, muss es aber nicht. Gerade wer etwas größere Hände besitzt, wird die größeren Tasten der EOS 2000D und der EOS 4000D zu schätzen wissen. In puncto Foto-Bildqualität liegen die drei Kameramodelle recht eng zusammen, die EOS 200D und die EOS 2000D bewegen sich fast auf einem Niveau – mit leichten Vorteilen für die EOS 200D. Die EOS 4000D folgt dahinter, der ältere 18-Megapixel-Sensor fällt bei höheren Sensorempfindlichkeiten früher ab. Auch in einigen weiteren Punkten kann die EOS 4000D mit den beiden anderen Modellen in diesem Vergleich nicht mithalten. Das gilt vor allem wegen des schlecht aufgelösten Displays mit kleinen Einblickwinkeln, dem kleinsten Pufferspeicher und dem fehlenden dedizierten Ein- bzw. Ausschalter.

Die Ausstattung der EOS 200D ist mit Abstand am besten:

v.l.n.r.: Canon EOS 200D, EOS 2000D und EOS 4000D.

Die EOS 2000D besitzt im Gegensatz zur EOS 200D zwar kein schwenkbares Touchdisplay, die Auflösung und die Einblickwinkel sind jedoch gut. Des Weiteren hat die DSLR einen eigenen Einschalter zu bieten und ist mit einem Anschluss für eine Fernbedienung ausgestattet. In der Hand liegt die DSLR zudem etwas besser als das kleine Schwestermodell, da bei ihr eine gummierte Daumenablagefläche auf der Rückseite angebracht wurde.

Die Phasen-AF-Systeme aller drei Kameras sind mit Ausnahme der etwas höheren Empfindlichkeit des Sensors der EOS 200D praktisch gleich, mit einem Kreuzsensor und acht weiteren Liniensensoren werden allerdings nur die Grundbedürfnisse abgedeckt. Sobald die Fokussierung bei hochgeklapptem Spiegel erfolgen soll, schneiden EOS 2000D und EOS 4000D wie bereits erwähnt deutlich schlechter als die EOS 200D ab.

Zu den Beispielaufnahmen des Testsiegers:

Am Ende unseres Vergleichstests fällt unser Fazit sehr eindeutig aus. Die Canon EOS 200D bietet mit weitem Abstand das beste Gesamtpaket. Nur wer sich für Aufnahmen von Videos oder das Verwenden des Liveviewmodus überhaupt nicht interessiert, kann – ohne allzu große Nachteile in Kauf nehmen zu müssen – zur EOS 2000D greifen.

Unser Testsieger:

Die EOS 4000D kostet am wenigsten, die Liste der Abstriche und Nachteile ist aber lang. Sofern es das Budget hergibt, würden wir ganz klar zur EOS 200D raten.

Unsere Auszeichnungen des jeweiligen Einzeltestberichts:

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