Teil 1 von 3: Spiegelreflexkameras der gehobenen Klasse von Canon im Vergleich
Wer als ambitionierter Fotograf eine Spiegelreflexkamera von Canon erwerben möchte, hat gleich mehrere Modelle zur Wahl. Wir haben uns die Profikamera mit APS-C-Sensor Canon EOS 7D Mark II und die Canon EOS 80D, eine DSLR mit bereits einigen Profi-Features, angesehen. Beide werden wir in diesem Vergleich in den wichtigsten Bewertungskriterien gegenüberstellen.
Zu unseren beiden Einzeltestberichten gelangen Sie über folgende Links:
Testbericht der Canon EOS 7D Mark II
Abmessungen/Verarbeitung/Bedienung:
Beim direkten Vergleich beider Kameramodelle fällt zuallererst die sehr ähnliche Bauweise der Vorderseite bzw. Oberseite auf. Das Programmwählrad ist jeweils auf der linken Oberseite zu finden, ein großes Kontrolldisplay auf der rechten Seite. Davor hat Canon zudem verschiedene Direktwahltasten platziert. In der Nähe des Fotoauslösers und des Einstellrads für die Blende/Belichtungszeit befindet sich des Weiteren eine M-Fn-Taste. Das Gehäuse der 7D Mark II ist grundsätzlich jedoch etwas runder gestaltet, außerdem fällt es etwas größer aus. Der Vergleich der Zahlenwerte bestätigt letzteren Eindruck: Die 7D Mark II misst 14,9 x 11,2 x 7,8cm und ist damit ein wenig größer als die EOS 80D mit 13,9 x 10,5 x 7,9cm.
Dass es sich bei der 7D Mark II um ein Profimodell handelt und die 80D vor allem für Amateure gedacht ist, macht das Gehäusematerial deutlich. Magnesium wird bei der 7D Mark II verwendet, Polycarbonat bei der 80D. Dies lässt die 7D Mark II hochwertiger wirken, die 80D ist aber trotzdem gut verarbeitet. Der Wetterschutz wird bei beiden Modellen durch Dichtungen gewährleistet, der Einsatz unter ungünstigen Bedingungen ist daher möglich.
Die robustere Bauweise der 7D Mark II hat natürlich Einfluss auf das Gewicht: Mit 905g zu 730g (jeweils Gehäuse mit Akku und Speicherkarte) hat man an der 7D Mark II schon etwas mehr zu tragen. Der größere Griff macht den Einsatz eines zusätzlichen Batteriegriffs kaum notwendig, bei der 80D findet die Hand nicht ganz so viel Platz. Unbedingt nötig ist ein zusätzlicher Griff allerdings auch hier nicht.
Kommen wir zur Rückseite beider Spiegelreflexkameras. Hier wird die Abstammung der 7D Mark II von der Canon EOS 5D Mark III (Testbericht)
deutlich. Die 80D ähnelt dagegen dem Vorgängermodell EOS 70D. Trotzdem gibt es auch mehrere Gemeinsamkeiten. Rechts neben dem Sucher befindet sich jeweils ein Schalter, der das Wechseln zwischen dem Liveviewbetrieb und der Videoaufnahme ermöglicht. Mit dessen mittiger Taste kann man darüber hinaus Videos starten. Große und gummierte Ablageflächen bieten dem Daumen viel Platz, rechts von den Daumenablagen liegen jeweils die AF-On-, AE-Lock- und Messfeldwahl-Tasten. Nur bei der 80D werden die beiden Letzteren allerdings auch zum Vergrößern und Verkleinern im Wiedergabemodus verwendet.Die weiteren Bedienelemente rechts vom Display unterscheiden sich noch deutlicher. Die 7D Mark II verfügt hier über einen Joystick mit Schalter zur Messfeldkonfiguration, eine Q-Taste für das Quickmenü und ein Einstellrad mit Set-Taste. Bei der 80D fehlt der Joystick, deren Einstellrad mit Set-Taste lässt sich allerdings als Steuerkreuz verwenden. Ebenso hat Canon bei dieser rechts vom Display eine Q-Taste und eine Taste für den Wiedergabemodus platziert.
Die Bedienkonzepte unterscheiden sich daher teilweise deutlich. Während die Bedienelemente zur Aufnahme und Wiedergabe bei der 80D über die Rückseite „verstreut“ sind, ist Canon bei der 7D Mark II etwas strukturierter vorgegangen. Bei ihr sind die Bedienelemente zur Aufnahme rechts vom LCD, zur Wiedergabe links davon zu finden. Bei der 80D ist eine derartige Umsetzung durch das schwenkbare Display nicht möglich. Wir meinen, dass beide Konzepte sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringen.
Grundsätzlich kann man mit beiden DSLRs aus unserer Sicht sehr gut arbeiten. Dies ermöglichen die zahlreichen Direktwahltasten und auch die Schalter sowie Einstellräder. Frei konfigurieren lassen sich bei der Canon EOS 7D Mark II (Testbericht) insgesamt sieben Bedienelemente, bei der 80D sind es sechs. Hinsichtlich der Tastengröße überzeugt die 7D Mark II mehr, bei der 80D fallen die Tasten teilweise schon etwas zierlich aus. Die Kameramenüs sind grundsätzlich sehr ähnlich aufgebaut, das Layout unterscheidet sich allerdings ein wenig.
Unsere Wertung bei den Abmessungen, der Verarbeitung und der Bedienung: Unentschieden.
Bildqualität:
Die Bildaufnahme übernehmen bei beiden Kameras in diesem Test APS-C CMOS-Sensoren. Mit einer Größe von 22,4 x 15,0mm (7D Mark II) bzw. 22,3 x 14,9mm (80D) fallen diese quasi identisch groß aus. Auf dem Sensor der 7D Mark II befinden sich allerdings „nur“ 20 Millionen Bildpunkte (5.472 x 3.648 Pixel), auf dem Sensor der 80D sind es 24 Millionen (6.000 x 4.000 Pixel).
Die ISO-Wahl kann bei der 7D Mark II zwischen ISO 100 und ISO 51.200 vorgenommen werden, zwischen ISO 100 und ISO 25.600 bei der 80D. Native Sensorempfindlichkeiten stehen allerdings nur bis ISO 16.000 (7D Mark II) bzw. ISO 12.800 (80D) zur Verfügung.
Die Bildqualität anhand dreier Ausschnitte im Detail:
Beim Vergleich der Bildqualität fällt zunächst der leichte Auflösungsvorteil der Canon EOS 80D (Testbericht) auf. Der um vier Megapixel höher aufgelöste Sensor kann Details etwas besser wiedergeben. Effektiv würden wir diesen Vorteil aber nur als gering einschätzen.
Die Bildqualität anhand dreier Ausschnitte im Detail:
Bei schlechteren Lichtverhältnissen sehen wir die Canon EOS 80D ebenfalls vorne. Trotz – oder gerade wegen der höheren Auflösung (und dem neuen Bildsensor) – fällt das Bildrauschen feiner aus, die Detailwiedergabe ist etwas besser. Auch hier gilt aber wieder, dass der Unterschied effektiv nur recht gering ist. Beide Modelle erreichen insgesamt gesehen ein sehr gutes Niveau, an der Bildqualität gibt es nichts auszusetzen.
Unser Sieger bei der Bildqualität: Die Canon EOS 80D.
Mit einem Klick auf das nachfolgende Bild gelangen Sie zu unserem Bildqualitätsvergleich:
Im zweiten Teil unseres Vergleichstests der Canon EOS 7D Mark II und der Canon EOS 80D gehen wir unter anderem auf die Möglichkeiten zur Bildkontrolle, den Autofokus sowie die Arbeitsgeschwindigkeit ein.
Links zum Artikel:
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Beides Produke die, besonders im hohen ISO-Bereich, von anderen Herstellern längst übertroffen werden. Ich benutze beide professionell und bin inzwischen von beiden halbwegs enttäuscht! Die 80D zeichnet sich, auch nach der Service-Justage, besonders durch die durchgängige Unschärfe mit allen Objektiven aus und kann nicht mit den Vorgänger-Modellen mithalten! Robust sind sie aber dennoch.
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Die 7 D MKII ist von 2014 und somit natürlich nicht auf dem neuesten Stand der Technik. Trotzdem ist sie immer noch eine flotte und robuste Kamera, die tolle Bilder liefern kann. Der Autofokus - der leider immer noch nicht im Video funktioniert - ist im Foto-Modus super (und reicht fast ans 1 DX Mk I Niveau heran). Die Bildqualität ist im Rauschniveau deutlich besser als bei der 7D MK I (die ich ebenfalls besitze) und auch erhöhte ISO-Zahlen sind je nach Einsatzzweck verwendbar . Da es wohl keine 7D MK III mehr geben wird - der Schwerpunkt liegt mittlerweile bei den Spiegellosen, die allerdings noch nicht die Ausstattungsklasse der 7D Serie erreicht haben - werde ich mir noch eine 7D MK II besorgen. Evtl. Objektiv-Juntagen sind bei der 7D weitestgehend unnötig, da dies quasi in der Kamera erledigt werden kann. Bei der Robustheit der 7D MK II kann ich davon ausgehen noch bis in die 2030er oder gar 2040er damit Spass zu haben.