Canon EOS R6 und EOS R7 im Vergleich

Die Unterschiede der beiden DSLM-Kameras von Canon im Detail

Mit der EOS R7 und EOS R10 hat Canon eine neue Ära begonnen. Ab sofort stehen auch APS-C-Kameras mit RF-Bajonett zur Verfügung, das macht das EOS R-System für Foto- und Videografen noch interessanter. Nun lässt sich beispielsweise eine zweite Kamera mit RF-Bajonett und APS-C-Sensor ergänzend zu einer „Erstkamera“ mit Vollformatsensor erwerben. Aber auch abseits davon sind die neuen APS-C-Modelle eine spannende Alternative. In diesem Vergleich stellen wir die EOS R7 der EOS R6 gegenüber und schauen, welche Kamera in welchem Bereich mehr zu bieten hat.

Weitere Informationen zu den Kameras erhalten Sie über folgende Links:
Ankündigung der Canon EOS R7
Datenblatt der Canon EOS R7
Testbericht der Canon EOS R6
Datenblatt der Canon EOS R6

Unterschied 1: Der Sensor
Beim Vergleich einer Vollformatkamera und einer APS-C-Kamera muss es natürlich Unterschiede bei den verbauten Bildwandlern geben. Der Vollformatsensor der EOS R6 fällt mit Abmessungen von 35,6 x 23,9mm rund 2,5-mal größer als der APS-C-Sensor der EOS R7 mit Abmessungen von 22,3 x 14,8mm aus. Bei der Auflösung wendet sich jedoch das Blatt, die Canon EOSR7 liegt mit 32,3 Megapixel deutlich über der Canon EOS R6 mit 20 Megapixel. Als Ergebnis sollte die EOS R7 wesentlich besser aufgelöste Bilder liefern. Die deutlich kleineren Bildpunkte sollten wiederum für ein höheres Rauschen sorgen. Dies macht sich auch bei den verfügbaren ISO-Werten bemerkbar. Besitzer der Canon EOS R6 können sich zwischen minimal ISO 50 und maximal ISO 204.800 entscheiden, die EOS R7 bietet ISO 100 bis ISO 51.200.

Der kleinere APS-C-Sensor der EOS R7 löst höher als das Vollformatmodell der EOS R6 auf:

Bei der Bauweise scheint es dagegen keine Unterschiede zu geben, Canon sollte jeweils auf die frontseitige Belichtung (FSI) setzen. Beide Sensoren besitzen zudem einen Tiefpassfilter und werden zur Bildstabilisierung (Sensor-Shift-IS; bis zu 8 EV in Kombination mit einem kompatiblen Objektiv) verwendet. Als besonderes Feature bringt die EOS R7 einen Horizontausgleich mit. Dieser arbeitet mit dem beweglichen Sensor und sorgt auch bei einer leicht schräg gehaltenen Kamera für waagerechte Bilder.

Unterschied 2: Die Serienbildfunktion
Hohe Serienbildraten sind für einige Aufnahmesituationen wichtig. Unter anderem für die Sport- und Actionfotografie. Bei der Bildrate muss bei beiden Modellen zwischen dem Einsatz des mechanischen und des elektronischen Verschlusses unterschieden werden. Mit mechanischem Verschluss erreicht die Canon EOS R6 maximal zwölf Bilder pro Sekunde, die Canon EOS R7 kommt auf etwas schnellere 15 Bilder pro Sekunde. Etwas größer wird der Abstand beim elektronischen Verschluss. Die EOS R6 nimmt damit bis zu 20 Bilder pro Sekunde auf, die EOS R7 kommt sogar auf 30 Bilder pro Sekunde. Das sind jeweils exzellente Werte, die EOS R7 arbeitet aber noch einmal spürbar schneller. Das ist auch wegen der höheren Auflösung beachtlich.

Kommen wir zur Länge der Bildserie: Für die EOS R6 gibt Canon beim Verwenden des mechanischen Verschlusses mehr als 1.000 JPEG- und 240 RAW-Bilder in Folge an. Bei der EOS R7 sind es 224 JPEG- oder 51 RAW-Fotos. Die höhere Bildrate des elektronischen Verschlusses lässt die Bildfolge teilweise kürzer ausfallen: Die EOS R6 erreicht immer noch mehr als 1.000 JPEG-Bilder am Stück mit höchster Bildrate, bei RAWs ist aber laut Datenblatt nach 120 Fotos in Serie Schluss. Für die EOS R7 nennt Canon 126 JPEG- oder 42 RAW-Bilder in Folge. Mit einer Serienbildrate auf dem Niveau der EOS R6 können Besitzer der EOS R7 die schnelle Bildserie aber natürlich verlängern. Ein Feature, das nur die EOS R7 zu bieten hat, ist der RAW-Burst-Modus. Damit kann man 30 Bilder pro Sekunde aufnehmen, diese lassen sich sogar bis zu 0,5 Sekunden vor dem Drücken des Auslösers (PreBurst) speichern.

Das Autofokussystem der Canon EOS R7 verfügt über die Features der EOS R3:

Unterschied 3: Der Autofokus
Die Autofokussysteme beider spiegelloser Systemkameras arbeiten mit dem Dual Pixel CMOS AF II, dadurch ist die Fokussierung im gesamten Bildbereich möglich. Verbessertes Deep Learning und optimierte Algorithmen erlauben bei der EOS R7 eine bessere Motivverfolgung, die AF-Featureliste bewegt sich auf Höhe des Flaggschiffs EOS R3. Zudem erlaubt die EOS R7 anders als die EOS R6 das Tracking bei allen AF-Messfeldmodi. Dass die EOS R6 mit 1.053 Messfeldern mehr als die EOS R7 (651) zu bieten hat, spielt in der Praxis dagegen eine untergeordnete Rolle. Die höhere Empfindlichkeit des Autofokus der EOS R6 (-6,5 EV vs. -5 EV) könnte jedoch deutlichere Auswirkungen haben.

Beim Display gibt es keine Unterschiede, der Sucher der EOS R6 ist jedoch größer und schärfer:

Unterschied 4: Der Sucher
Die Bildkontrolle kann bei beiden Kameras mit einem elektronischen Sucher und einem Display vorgenommen werden. Die Displays unterscheiden sich weder in puncto Konstruktion (dreh- und schwenkbare Lagerung) noch den eigentlichen Panels (3,0 Zoll; 1,62 Millionen Subpixel; Touchscreen). Die Sucher weichen dagegen deutlich voneinander ab. Bei der EOS R6 kommt ein 0,76-fach vergrößerndes Modell mit 3,69 Millionen Subpixel zum Einsatz, bei der EOS R7 ein 2,36 Millionen Subpixel auflösendes Modell mit 0,71-facher Vergrößerung (auf KB umgerechnet). Der Sucher der EOS R6 fällt daher sowohl größer als auch schärfer aus. Ein Gleichstand ergibt sich bei der Bildwiederholrate. Hier sind 60 oder 120 Bilder pro Sekunde möglich.

Unterschied 5: Gehäuse und Bedienung
Vollformatkameras fallen tendenziell etwas größer als Kameras mit kleineren Sensoren aus. Das lässt sich auch bei diesem Vergleich beobachten. Die Canon EOS R6 besitzt ein Gehäuse mit Abmessungen von 13,8 x 9,8 x 8,8cm, die Canon EOS R7 ist nur 13,2 x 9,0 x 9,2cm groß. Wirklich groß sind die Abweichungen damit nicht, die EOS R7 wurde von Canon allerdings auch nicht für besonders kleine Abmessungen optimiert. Vielmehr soll sie als „Arbeitswerkzeug“ einen hohen Komfort bieten und auch beim Einsatz von großen oder schweren Objektiven gut in der Hand liegen. Auf die Waage bringen beide Modelle ein recht ähnliches Gewicht, die EOS R6 wiegt mit 675g nur etwas mehr als die EOS R7 mit 612g.

Die Oberseite der Canon EOS R6:

Die Oberseite der Canon EOS R7:

Zu den Bedienelementen gehören in beiden Fällen ein Joystick, ein klassisches Programmwählrad und ein Einstellrad hinter dem Fotoauslöser. Abseits davon hat sich Canon beim zweiten Einstellrad für unterschiedliche Lösungen entschieden. Dieses Rad liegt bei der EOS R6 auf der Oberseite und wird von der Rückseite aus mit dem Daumen bedient, bei der EOS R7 umlagert es den Joystick. Auf letztere Konstruktion greift Canon bei seinen Kameras zum ersten Mal zurück, zum Praxisnutzen lässt sich daher noch nichts sagen.

Die Rückseite der Canon EOS R6:

Die Rückseite der Canon EOS R7:

Unterschiede gibt es zudem vom Ein- und Ausschalter der Kameras und den weiteren Bedienelementen auf der Rückseite zu berichten. Ersteres befindet sich bei der EOS R6 auf der linken und bei der EOS R7 auf der rechten Oberseite. Bei der EOS R7 lässt sich damit als weitere Funktion zur manuellen Videoaufnahme wechseln. Dies erfolgt bei der EOS R6 klassisch per Programmwählrad. Auf der Rückseite der EOS R6 kann man Eingaben als weiteren Unterschied per Einstellrad vornehmen, bei der EOS R7 befindet sich hier ein Steuerkreuz. Auf der Vorderseite ist die EOS R7 mit einem neuen AF/MF-Schalter ausgerüstet, dieser wird durch den fehlenden AF/MF-Schalter der neuen RF-S-Objektive notwendig. Bei der EOS R6 ist an dieser Stelle eine Fn-Taste zu finden.

Weitere Unterschiede:
Zu den weiteren Unterschieden gehört unter anderem die etwas kürzere Belichtungszeit der EOS R7 beim Einsatz des elektronischen Verschlusses (1/16.000 Sekunde vs. 1/8.000 Sekunde). Sofern der mechanische Verschluss verwendet wird, liegen beide DSLMs mit 1/8.000 Sekunde auf einem Level. Gleich mehrere Neuigkeiten hat die EOS R7 bei den Aufnahmemodi zu bieten. Sie bringt einen neuen Modus für Panoramen, einen Modus für „Mitzieher“ und das integrierte Focus Stacking mit. Als Akku nutzen beide Kameras den LP-E6NH mit 2.130mAh, die EOS R7 schafft mit 770 Bildern pro Akkuladung (nach CIPA-Standard gemessen) aber deutlich mehr Bilder als die EOS R6 (510 Bilder). Das dürfte auf einen niedrigeren Verbrauch durch Optimierungen oder einen sparsameren Bildprozessor bzw. Sensor zurückzuführen sein.

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Autor: dkamera.de Redaktion
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