Die GoPro HERO10 Black Actionkamera im Test (Teil 2)

Teil 2 von 3: Die Bedienung, die App und das Zubehör

Im ersten Teil des Testberichts der GoPro HERO10 Black sind wir auf die technischen Daten inklusive aller Video- und Foto-Optionen eingegangen. In diesem zweiten von drei Teilen schauen wir uns die Bedienung an und stellen verschiedene Zubehörprodukte vor, die optional zur Actionkamera erworben werden können.

Die Bedienung:
Bedient wird die GoPro HERO10 Black wie die Vorgängermodelle. Das geht über die beiden Tasten (einmal auf der Oberseite und einmal an der linken Seite), das Touchscreen auf der Rückseite, per App, per Fernbedienung oder per Sprachsteuerung. Natürlich sind nicht bei jeder „Eingabemethode“ immer alle Einstellungen möglich. Alle Optionen lassen sich über das Touchscreen verändern, mit den Tasten wird durch die Aufnahmemodi geschaltet oder die Aufnahme vorgenommen. Das rückseitige LCD reagiert auf Tippen sowie Gedrückthalten, über letzteres lässt sich die Spotbelichtungsmessung vornehmen.

Die Taste auf der Oberseite wird zum Starten/Stoppen von Videos sowie für Fotos verwendet:

Die Mode-Taste schaltet die Kamera ein/aus und ermöglicht den Wechsel des Aufnahmemodus:

Die Belichtung kann man u. a. per Spotmessung (längeres Tippen) beeinflussen:

Die Protune-Optionen sind per App leider nicht mehr wählbar, sie hat GoPro aus der App „verbannt“. Diesen Schritt halten wir für wenig sinnvoll und sehen in diesem Vorgehen auch keinen Sinn. Die Bedienung per App ist grundsätzlich komfortabel, Wünsche bleiben nur wenige offen. Des Weiteren lässt sich das Livebild betrachten, kann man die auf der Speicherkarte abgelegten Bilder und Videos ansehen und Firmware-Updates installieren. Die Verzögerung der Livebild-Ansicht fällt mit 0,4 Sekunden noch akzeptabel aus, die Wiedergabequalität stufen wir als gut ein.

Die verschiedenen Voreinstellungen ermöglichen den schnellen Wechsel:

Neben der Auflösung und Bildrate sind u. a. folgende Parameter einstellbar:

Kurze Erläuterungen informieren über die Einstellungen:

Das Steuern per Sprache fällt deutlich rudimentärer aus. In der Praxis sind allerdings alle relevanten Befehle vorhanden. Dazu gehören beispielsweise „GoPro starten“, „GoPro Aufnahme starten“, „GoPro Foto machen“ oder „GoPro Video-Modus“. Mehr benötigt man nicht und kann dank der Sprachbefehle schnell und einfach eine – warum auch immer – nicht in Reichweite befindliche Kamera steuern.
Wer seine GoPro-Kamera aus der Ferne steuern möchte, kann dies wie zudem per Fernbedienung. Diese bietet GoPro als Zubehörartikel an. Die Fernbedienung funkt per Bluetooth, die Reichweite soll bei bis zu 60m liegen. Als UVP nennt GoPro 89,99 Euro.

Die GoPro Quick-App bietet eine Liveansicht und weitere Optionen:

Natürlich lassen sich die wichtigen Einstellungen verändern:

Medienwiedergabe, Medienübertragung und Streaming:
Wer die mit der GoPro HERO10 Black aufgenommen Bilder oder Videos betrachten möchte, kann dies natürlich über die Displays der Actionkamera. Zudem funktioniert dies auch per App via Smartphone/Tablet oder auf anderen Geräten mittels der Funktion „Auto Upload“ oder dem manuellen Upload der Daten in die Cloud. Dafür wird der Cloudspeicher von GoPro (49,99 Euro pro Jahr) benötigt. Der Upload startet bei richtigen Voreinstellungen sobald die Kamera mit einer Stromquelle verbunden ist und ein passendes WLAN-Netzwerk zur Verfügung steht. Als weitere Features hat die Actionkamera einen Webcam-Modus für Aufnahmen in Full-HD und einen Livestreaming-Modus für Aufnahmen mit höherer Qualität zu bieten.

Zu besseren Ton-Ergebnissen mit dem Media-Mod:
Als Zubehörprodukt bietet GoPro für die HERO10 Black den sogenannten Media Mod an. Dieser lässt sich für 89,99 Euro (UVP) erwerben und ergänzt die Kamera um ein direktionales Mikrofon für die verbesserte Sprachaufzeichnung sowie einen 3,5-mm-Mikrofonanschluss, einen Micro-HDMI-Ausgang für die Wiedergabe auf einem externen Monitor sowie zwei Zubehörschuh-Halterungen für beispielsweise LED-Lichter. Alle Teile des Mods sind in einer Art Käfig kombiniert, diesen kann man nach dem Entfernen des Batteriefachs der HERO10 Black einfach über die Kamera stülpen.

Beim Media Mod handelt es sich um eine Art "Cage" mit integriertem Mikrofon

Die Kamera wird seitlich in den Media Mod geschoben:

Der Media-Mod stellt damit aus unserer Sicht einen zusätzlichen Schutz dar, wasserdicht ist die Actionkamera damit jedoch nicht mehr. Gut zu wissen: Mit dem Media Mod können der GoPro Light Mod und der GoPro Display Mod kombiniert werden. Zum Mod gehört auch ein kleiner abnehmbarer Windschutz, mit ihm sollen sich Aufnahmen bis zu einer Geschwindigkeit von 32 km/h realisieren lassen. Im Test sorgte der Media Mod für einen klareren Klang, gerade bei Vlogs zahlt er sich aus. Der Windschutz reduziert die typischen Windgeräusche teilweise deutlich. Wer keine wasserdichte Kamera benötigt und auf einen guten Klang Wert legt, sollte daher auf jeden Fall zum Media Mod greifen. Durch die Schnittstellen und die weiteren Montagemöglichkeiten halten wir ihn zudem grundsätzlich für ein sinnvolles Zubehörprodukt.

Die GoPro Hero10 Black mit montiertem Media Mod:

Neben dem Mikrofon stellt der Media Mod mehrere Schnittstellen zur Verfügung:

Der 3-Way:
Als weiteres Zubehör bietet GoPro den sogenannten 3-Way (69,99 Euro UVP) an. Dabei handelt es sich um ein „Multifunktions“-Werkzeug. Das uns vorliegende Modell 2.0 lässt sich als Kameragriff, höhenverstellbares Stativ und Verlängerungsarm für Selfies oder Follow-Cam-Aufnahmen verwenden. Im voll ausgefahrenen Zustand ist der 3-Way knapp 50cm lang, zusammengeklappt sind es nur rund 20cm. Der Kugelkopf erlaubt das optimale Positionieren der montierten Kamera, mehrere Gelenke bieten ebenfalls viel Spielraum. Als Allround-Werkzeug leistet der 3-Way gute Dienste und passt problemlos in jeden Rucksack.

Der 3-Way ist Griff und Stativ in einem:

Auch als Selfie-Stick kann er verwendet werden:

In der Praxis lässt sich die GoPro HERO10 für eine kompakte Kamera ansprechend bedienen. Das geht auch ohne Smartphone gut, wenngleich das Touchpanel im Test nicht alle Eingaben immer sofort erkannt hat. Die Touchtasten fallen in der Regel groß genug aus, ein paar Elemente hätte GoPro aber durchaus noch größer gestalten können. In Relation zur Größe der Actionkamera darf man sich jedoch nicht beschweren. Sehr gut gelungen sind aus unserer Sicht die zahlreichen Konfigurationsoptionen. Dazu zählen unter anderem die verschiedenen Aufnahmeprofile, die sich auf dem Aufnahmebildschirm hinterlegen lassen. Dadurch ist es beispielsweise möglich, schnell zwischen Standard- oder Zeitlupenaufnahmen (bzw. Bildraten dafür) zu wechseln. Das Wechseln zwischen der Foto-, Video oder Zeitrafferaufnahme gelingt per seitlicher Taste ebenso problemlos.

Der Wiedergabemodus der HERO10 Black wird durch Wischen von unten nach oben aufgerufen:

Im Wiedergabemodus sind die Aufnahmen recht komfortabel zu betrachten, zoomen ist ebenso möglich. Zudem können Benutzer die Aufnahmedaten einsehen und ansprechende Dateien als „Highlight“ markieren. Positiv muss des Weiteren gelobt werden, dass Videos sowohl „normal“ als auch in Slow-Motion (sofern mit hoher Bildrate aufgezeichnet) abspielbar sind. Die Displays hinterlassen einen guten Eindruck und sind auch bei Sonnenlicht noch ordentlich abzulesen, das Frontpanel hilft bei Selbstporträts oder Vlogs. Mehr als den Bildausschnitt kann man hier natürlich nicht erkennen, der Zweck ist damit jedoch erfüllt. Das Senden von Dateien zu einem Smartphone gelang im Test meistens schnell, manchmal kam die Verbindung allerdings erst nach dem erneuten Ein- und Ausschalten der Actionkamera zustande.

Das frontseitige Display hilft unter anderem bei Selfies oder Vlogs:

Zur Akkulaufzeit lassen sich wegen der stark abweichenden Aufnahme-Optionen generell nur recht vage Aussage treffen. Wir kamen bei 5,3K-Auflösung und 60 Vollbildern pro Sekunde auf rechnerisch zwei Prozent „Ladungsverlust“ pro Minute Aufnahme (= circa 50 Minuten pro Akkuladung). Am Stück ließ sich der Akku im Test allerdings nicht leeren, nach rund 30 Minuten kontinuierlicher Videoaufnahme schaltete sich die Kamera bei rund 22 Grad Umgebungstemperatur ab. In 4K-Auflösung sieht es zumindest bei 120 Vollbildern pro Sekunde nicht besser aus, hier kam die Kamera auf 20 Minuten am Stück. Dabei wurden 45 Prozent an Akkukapazität verbraucht (= circa 45 Min pro Akkuladung). Bei 60 Vollbildern pro Sekunde sind pro Akkuladung rund 75 Minuten Videoaufnahme möglich, auch hier schaltet die Kamera aber nach 45 Minuten am Stück wegen Überhitzung ab.

Längere Aufnahmen mit hohen Bildraten/Auflösungen sorgen für das Überhitzen der Kamera:

Diese Werte verdeutlichen, dass die Kamera zumindest bei den höchsten Bildraten und Auflösungen nicht allzu lange durchhält. Bei höheren Umgebungstemperaturen sollte die Aufnahmedauer noch kürzer ausfallen. Dass GoPro mit diesen Werten bereits am Limit arbeiten dürfte, zeigt unsere Messung der Außentemperatur des Gehäuses. Es wärmte sich auf 44 (obere Seite) bis 54 Grad Celsius (untere Seite) auf. Für das angenehme Festhalten sind diese Werte zu hoch. Der Akku kam in der Spitze ebenfalls auf 54 Grad. Das sollte für die Lebensdauer nicht gerade förderlich sein.

Am Ende müssen wir noch kurz auf das etwas merkwürdige Verhalten der Akkuanzeige eingehen. Die gezeigten Werte stimmten im Test nicht immer oder änderten sich abhängig von der Temperatur des Gehäuses stark. Nach einer langen Aufnahme konnten wir beispielsweise kurz vor dem automatischen Abschalten wegen des Überhitzens zehn Prozent ablesen. 15 Minuten später und bei einem deutlich kühlerem Gehäuse waren es dann plötzlich wieder 21 Prozent. Ein zweiter Akku ist – auch wegen des generell hohen Stromverbrauchs – somit Pflicht.

Im dritten Teil unseres Testberichts der GoPro HERO10 Black prüfen wir die Bildqualität und fassen unsere Ergebnisse zusammen.

Autor: dkamera.de Redaktion
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