FujiFilm X-S10 und FujiFilm X-T30 im Vergleich

Die Unterscheide der Mittelklasse APS-C-Kameras detailliert verglichen

FujiFilm hat mit der X-S10 eine neue Kamera der gehobenen Mittelklasse angekündigt. Sie übernimmt Features von der X-T4 und ist leicht oberhalb der X-T30 angesiedelt. Wie sich die Kamera im Vergleich zur „Konkurrenz“ aus dem eigenen Hause schlägt, schauen wir uns in folgendem Vergleich an.

Weitere Informationen zu den Kameras erhalten Sie über folgende Links:
Ankündigung der FujiFilm X-S10
Datenblatt der FujiFilm X-S10
Datenblatt der FujiFilm X-T30
Testbericht der FujiFilm X-T30

Unterschied 1: Gehäuse und Bedienung
Beim Gehäuse der X-S10 hat sich FujiFilm für ein leicht geändertes Design entschieden. Die Kamera erinnert an eine Mischung aus X-T4 und X-T200, im Vergleich zur X-T30 fällt das Design nicht ganz so "retro" aus. Als Zielgruppe könnte FujiFilm bei der X-S10 unter anderem Umsteiger von anderen Systemen oder komplette Neueinsteiger sehen. Dafür spricht unter anderem die Entscheidung für ein herkömmliches Programmwählrad. Über dieses lässt sich der Aufnahmemodus direkt anwählen, bei der X-T30 wird das mittels des Blendenrings am Objektiv und des Belichtungszeitenrades realisiert. Die Filter und die Szenenprogramme lassen sich zudem über die Drive-Optionen verändern. Das geht bei der X-S10 deutlich schneller.

Die Oberseite und der Griff der FujiFilm X-S10 im Vergleich zur ...

... Oberseite und dem Griff der FujiFilm X-T30:

Zudem hat die DSLM vier Speicherplätze für Custom-Optionen und eine Vollautomatik zu bieten. Die Vollautomatik und die Szenenprogramme wurden im Vergleich zu älteren FujiFilm-Kameras verbessert, ein neuer Algorithmus soll unter anderem den großen Dynamikumfang des Sensors besser ausnutzen. Des Weiteren stehen beim Einsatz der Automatik neue Optionen (Auto Filmsimulation, RAW-Aufnahme und wählbarer AF-Bereich) zur Verfügung.

Aber noch einmal zurück zum Gehäuse: Beide Kameras eint die verwendete Magnesiumlegierung, auf Abdichtungen wurde verzichtet. Die FujiFilm X-S10 ist jedoch mit einem deutlich tieferen Griff ausgestattet und verfügt auf der rechten Oberseite über drei zusätzliche Tasten. Zwei lassen sich als Fn-Tasten frei belegen, eine dient zum Aufrufen des Quickmenüs. Besitzer der X-T30 müssen mit einer Fn-Taste auskommen. Die linke Kameraschulter beherbergt bei der X-S10 ein Multifunktionsrad, bei der X-T30 ist hier ein Einstellrad für den Auslösemodus und die Szenenmodi zu finden.

Auf der Rückseite gibt es weniger Unterschiede:

Die X-T30 besitzt hier unter anderem ein zusätzliches Einstellrad:

Auf der Rückseite sind die Unterschiede wesentlich geringer: Hier verfügt die X-T30 über ein zusätzliches Einstellrad und die Q-Taste, die weiteren Tasten wurden an ähnlichen Stellen positioniert. Im direkten Größenvergleich fällt vor allem das deutlich tiefere Gehäuse der X-S10 (12,6 x 8,5 x 6,5cm) auf, das liegt wie bereits erwähnt vor allem am größeren Griff. Bei der nur 11,8 x 8,3 x 4,7cm messenden FujiFilm X-T30 hat sich FujiFilm für eine deutlich flachere Griff-Konstruktion entschieden. In puncto Gewicht liegt die X-S10 ebenfalls vorne: Mit 465g bringt die DSLM schon etwas mehr als die nur 383g schwere X-T30 auf die Waage.

Unterschied 2: Die Bildstabilisierung
Ein sehr gefragtes Feature war bei den neueren Kameras von FujiFilm zuletzt die integrierte Bildstabilisierung. Anzutreffen war sie bisher allerdings nur bei den Oberklassemodellen X-T4 und X-H1. Das ändert sich mit der X-S10. Deren Bildstabilisatoreinheit musste wegen des kleineren Gehäuse allerdings etwa 30 Prozent kompakter und leichter konstruiert werden. Auf die Leistung soll dies allerdings keinen stärkeren negativen Einfluss haben. Wie bei der X-T4 erfolgt die Stabilisierung in fünf Achsen, die Kompensationsleistung bewegt sich mit sechs Stufen nur knapp unterhalb der X-T4 mit 6,5 Blendenwerten.

Die Stabilisierung über den Sensor ist bei Videoaufnahmen und Low-Light-Fotos von Vorteil:

Im Vergleich zur X-T30 ohne kameraeigene Lösung ist der Vorteil natürlich enorm. Da nur die wenigsten Festbrennweiten von FujiFilm einen Stabilisator besitzen, eignet sich die X-S10 deutlich besser für Aufnahmen bei wenig Licht oder für Videos. Bei Videos sind Besitzer der X-S10 sogar doppelt im Vorteil, hier kann nämlich noch eine digitale Stabilisierung hinzugeschaltet werden. Sofern das verwendete Objektiv einen OIS besitzt, arbeiten die Stabilisierungssysteme der Kamera und des Objektivs zusammen.

Unterschied 3: Das Display
Die Möglichkeiten zur Bildkontrolle sind bei modernen Kameras vielfältig, mittlerweile geht dies ja auch drahtlos per App. Trotzdem kommen dem Sucher und dem Display weiterhin die größte Bedeutung zu. Während sich die X-S10 und X-T30 beim 0,62-fach vergrößernden Sucher mit einem 2,36 Millionen Subpixel auflösenden OLED-Modell nicht unterscheiden, sieht das beim Display anders aus. Damit meinen wir aber nicht das verbaute Panel, sondern die Aufhängung. Bei der X-S10 hat sich FujiFilm für eine dreh- und schwenkbare Lösung entschieden. Diese kennt man von der X-T4 oder der X-T200, sie erlaubt die Bildkontrolle sowohl vor als auch hinter der Kamera. Bei der X-T30 setzt FujiFilm auf eine rein nach oben und unten schwenkbare Lösung. Die Bildkontrolle ist daher nur Personen möglich, die hinter der Kamera stehen.

Die Displaykonstruktion der X-S10 erlaubt die Bildkontrolle auch vor der Kamera:

Das LCD der X-T30 ist "nur" dreh- und schwenkbar:

Unterschied 4: Die Videofunktionen
Die Aufnahme von Videos steht bei der FujiFilm X-S10 neben Bildern zweifellos im Fokus. Das erwähnte dreh- und schwenkbare Display macht die Bildkontrolle hier sehr einfach. Des Weiteren setzt sich die X-S10 durch einen dedizierten Videoauslöser ab, dieser funktioniert zudem in allen Aufnahme-Modi. Wer mit der X-T30 Videos aufnehmen möchte, muss dazu zunächst den Videomodus einstellen. Einen dedizierten Videomodus besitzt natürlich auch die X-S10, dank des von der X-T4 übernommenen eigenen Videomenüs sind Einstellungen dabei schneller und komfortabler möglich. In puncto Auflösung bewegen sich beide spiegellosen Systemkameras auf einem Level, in 4K sind maximal 4.096 x 2.160 Pixel und 30 Vollbilder pro Sekunde wählbar. In Full-HD erreicht die X-S10 mit 240 Vollbildern pro Sekunde im Zeitlupenmodus dagegen eine doppelt so hohe Bildrate. Sie schafft statt 120 Vollbildern pro Sekunde nämlich 240 Vollbilder pro Sekunde. Für die neue DSLM spricht zudem die maximale Aufzeichnungsdauer. Die X-S10 erreicht in 4K- und Full-HD bis zu 29 Minuten am Stück, bei der X-T30 sind es nur zehn Minuten (4K) bzw. 15 Minuten (Full-HD).

Weitere Unterschiede:
Als weitere Unterschiede zwischen beiden spiegellosen Systemkameras sind der lichtempfindlichere Autofokus (bis zu -7 EV statt -3 EV), die schnellere Fokussierungszeit (0,02 Sekunden statt 0,06 Sekunden) und ergänzende Informationen zu den Filmsimulationen zu finden. Der Eingang für die Mikrofone ist zudem als 3,5mm Klinkenport und nicht als 2,5mm Klinkenport ausgeführt.

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Autor: dkamera.de Redaktion
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