FujiFilm X-T5 und FujiFilm X-H2 im Vergleich

Die fünf wichtigsten Unterschiede der beiden APS-C-DSLMs von FujiFilm

Mit der X-H2 hatte FujiFilm im September dieses Jahres sein neues Megapixel-Flaggschiff vorgestellt. Die auf der Basis der X-H2S entwickelte spiegellose Systemkamera ist mit einem 40 Megapixel auflösenden APS-C-Sensor ausgestattet und spricht alle an, die besonders detailreiche Bilder und Videos aufnehmen möchte. Bei der nun erschienenen FujiFilm X-T5 kommt der knapp 40 Megapixel auflösende Sensor wieder zum Einsatz, die Kamera richtet sich jedoch vor allem an Fotografen mit dem Wunsch nach einem kompakten Gehäuse sowie einer „klassischen“ Bedienung. Wir stellen beide DSLMs in folgendem Artikel gegenüber und gehen auf die wichtigsten Daten sowie Unterschiede ein.

Weitere Informationen zu den Kameras erhalten Sie über folgende Links:
Ankündigung der FujiFilm X-T5
Datenblatt der FujiFilm X-T5
Hands-On der FujiFilm X-H2
Datenblatt der FujiFilm X-H2

Zunächst wollen wir an dieser Stelle kurz auf die wichtigsten Gemeinsamkeiten der beiden DSLMs eingehen, die für die Aufnahme von zentraler Bedeutung sind. Dazu gehören der Bildwandler und der Bildprozessor. Beim Bildwandler handelt es sich jeweils um einen knapp 40 Megapixel auflösenden Chip der APS-C-Klasse (23,5 x 15,6mm). Dieser wird rückseitig belichtet (BSI), einen zusätzlichen DRAM-Cache gibt es allerdings nicht. Die Wahl der Sensorempfindlichkeit ist zwischen ISO 64 und ISO 51.200 möglich. Wer Bilder mit noch mehr Details benötigt, kann zur Pixel Shift Multi-Aufnahme greifen und Bilder per Software mit bis zu 160 Megapixel berechnen lassen.

Beide DSLMs nutzen einen rückwärtig belichteten Sensor mit 39,8 Megapixel zur Bildaufnahme:

Für die Bildverarbeitung ist bei beiden DSLMs ein X Processor 5 zuständig, dieser stellt die notwendige Rechenleistung auch für den Autofokus und die weiteren Funktionen zur Verfügung. Die Bildstabilisierung erfolgt jeweils über den Sensor, FujiFilm gibt als Kompensationsleistung bis zu sieben Blendenstufen an. Der Hybrid-AF mit 3,3 Millionen Phasen-AF-Pixeln arbeitet mit KI-Unterstützung und kann neben Menschen sowie Tieren auch Fahrzeuge oder Flugzeuge erkennen.

Unterschied 1: Die Serienbildaufnahme
Serienaufnahmen unterstützen beide spiegellosen Systemkameras mit bis zu 15 Bildern pro Sekunde mit mechanischem Verschluss und voller Auflösung. 20 Bilder pro Sekunde lassen sich zudem mit dem elektronischen Verschluss erreichen, hier muss jedoch ein 1,29-facher Crop (und dementsprechend eine geringe Auflösung) hingenommen werden. Trotz der gleichen Auflösung und den gleichen Bildraten hat FujiFilm den Pufferspeicher der X-H2 deutlich größer dimensioniert. Die X-H2 schafft bei 20 Bildern pro Sekunde mehr als 1.000 JPEG- oder komprimierte RAW-Fotos, bei unkomprimierten RAWs sollen es immer noch 202 Fotos in Folge sein. Die FujiFilm X-T5 kommt auf 168 JPEG-Bilder, 72 komprimierte RAWs und 23 unkomprimierte RAW-Bilder. Beim Einsatz des mechanischen Verschlusses werden für die FujiFilm X-H2 mehr als 1.000 JPEG- oder komprimierte RAW-Fotos und 400 unkomprimierten RAWs genannt. Bei der FujiFilm X-T5 sollen es 119 JPEGs, 39 komprimierte RAWs und 23 unkomprimierte RAWs sein. Für diesen extremen Unterschied ist allerdings nicht nur der Pufferspeicher allein verantwortlich, sondern auch das Speicherkarten-Interface. Mit einer CFexpress-Typ B-Karte lassen sich bei der FujiFilm X-H2 wesentlich höhere Datenmengen abspeichern als bei der FujiFilm X-T5 mit einer SD-Karte.

Der schnellere CFexpress Typ B Slot der X-H2 erlaubt längere Serienaufnahmen:

Unterschied 2: Die Videofunktion
Neben der Fotofunktion steht die Videofunktion der FujiFilm X-H2 besonders im Fokus. Bei der X-T5 hat FujiFilm das Augenmerk dagegen vor allem auf die Fotofunktion gelegt. Trotz der gleichen Bildwandler und Bildprozessoren kann die X-H2 Videos daher mit der höheren 8K-Auflösung (7.680 x 4.320 Pixel, 30 Vollbilder pro Sekunde) speichern und die X-T5 nicht. Letztere unterstützt als maximale Auflösung 6.240 x 3.150 Pixel. Diese Auflösung wird als 6,2K bezeichnet. Beide DSLMs schaffen bei dieser Auflösung 30 Vollbilder pro Sekunde, das Bild der X-T5 ist im Gegensatz zur X-H2 allerdings leicht gecroppt (1,23-fach). Bei 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) schaffen beide Kameras bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde mit leichtem und 30 Vollbilder pro Sekunde ohne Crop, in Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) sind es im Zeitlupenmodus bis zu 240 Vollbilder pro Sekunde.

Durch den optionalen Lüfter der FujiFilm X-H2 können Videoaufnahmen verlängert werden:

F-Log2 und RAW-Videos (Ausgabe über HDMI mit 12-Bit als Apple ProRes oder Blackmagic RAW) unterstützen beide Kameras, wegen der unterschiedlichen Auflösungen liegt die X-H2 mit 8K RAW-Dateien aber vor der X-T5 mit 6,2K RAW-Dateien. Dass die X-H2 deutlich stärker in Richtung Video optimiert wurde, zeigen zudem die längeren Aufnahmezeiten. Die DSLM soll bis zu 160 Minuten in 8K ohne Unterbrechung aufnehmen können, die X-T5 kommt in 6,2K-Auflösung auf bis zu 90 Minuten. Mit dem optionalen Lüfter verfügt die X-H2 zudem über die Möglichkeit der externen Kühlung.

Unterschied 3: Display und Sucher
Beim Sucher und dem Display der X-H2 handelte es sich – wie bei der X-H2 – um die Modelle mit der bisher höchsten Auflösung bei FujiFilm. Bei der X-T5 hat das Unternehmen trotzdem eine andere Umsetzung gewählt. Die Änderungen gehen unter anderem auf den Wunsch von Fotografen zurück, diese bevorzugen ein schwenkbares Display mehr als eine dreh- und schwenkbare Lösung. Folglich hat sich FujiFilm bei der X-T5 für ein in drei Achsen schwenkbares Panel entschieden. Bei der FujiFilm X-H2 wird dagegen ein dreh- sowie schwenkbares LCD verbaut. Letzteres kann auch vor der Kamera eingesehen werden, für das Display der X-T5 gilt dies nur hinter der Kamera. An den Abmessungen des Panels hat FujFilm mit einer Diagonalen von 3,0 Zoll nichts geändert, die Auflösung fällt bei der X-T5 mit 1,84 Millionen Subpixel jedoch etwas höher als bei der X-H2 mit 1,62 Millionen Subpixel aus.

Bei der X-T5 hat FujiFilm ein in drei Achsen schwenkbares Display verbaut:

Das LCD der FujiFilm X-H2 lässt sich drehen und schwenken:

Bei den elektronischen Suchern finden sich Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten. Gleich sind die 0,8-fache Vergrößerung und die gegenüber früheren Modellen verbesserte Darstellung bei nicht ganz zentral positioniertem Auge. Das OLED-Panel der FujiFilm X-H2 löst mit 5,76 Millionen Subpixel jedoch wesentlich höher als das OLED-Panel der X-T5 mit 3,69 Millionen Subpixel auf. Darüber hinaus kann das Panel der X-H2 120 statt „nur“ 100 Bildern pro Sekunde darstellen.

Unterschied 4: Gehäuse und Bedienung
Optisch sehr große Unterschiede lassen sich bei den Gehäusen erkennen. Die FujiFilm X-H2 fällt mit Abmessungen von 13,6 x 9,3 x 8,5cm deutlich größer als die X-T5 (13,0 x 9,1 x 6,4cm) aus. Bei letzterer hat FujiFilm das Gehäuse im Vergleich zu den Vorgängermodellen verkleinert, dieses ist nur noch in etwa so groß wie das Gehäuse der X-T1. Auf das Gewicht hat das natürlich ebenso einen großen Einfluss, die X-H2 wiegt mit 660g fast genau 100g mehr als die X-T5 mit 557g. Stark weichen die beiden Gehäuse zudem beim Design und den Bedienelementen voneinander ab.

Die Rückseite der FujiFilm X-T5:

Die Rückseite der FujiFilm X-H2:

Bei der X-H2 hat FujiFilm einen „modernen“ Ansatz gewählt, die X-T5 gehört optisch zu den Retro-Kameras. Bei letzterer ist daher unter anderem statt eines Programmwählrades ein Wählrad für die Verschlusszeit zu finden. Mit dem auf der linken Kameraschulter gelegenen Rad verändern Fotografen bei der X-T5 darüber hinaus die Sensorempfindlichkeit. Die FujiFilm X-H2 bringt stattdessen ein großes monochromes Kontroll-Display zur Anzeige der wichtigsten Aufnahmeparameter mit und verfügt teilweise über größere Tasten. Deutlich größer als bei der FujiFilm X-T5 wurde bei der X-H2 zudem der Griff konstruiert. Damit liegt die Kamera unter anderem beim Einsatz schwerer Objektiv besser in der Hand.

Bei der X-T5 lassen sich deutlich mehr Eingaben über Wählräder vornehmen:

Die X-H2 besitzt ein modernes Design und ein Kontrolldisplay:

Unterschied 5: Schnittstellen und Zubehör
Während bei der FujiFilm X-T5 die kompakten Abmessungen des Gehäuses im Fokus standen, ist das bei der FujiFilm X-H2 anders. Da Schnittstellen in größeren Gehäusen deutlich einfacher als in kompakteren Gehäusen untergebracht werden können, verfügt die X-H2 neben einem USB-C-Port und einer Blitzsynchronbuchse über einen Mikrofoneingang (3,5mm Klinke), einen Anschluss für eine Fernbedienung (2,5mm Klinke) sowie über einen zusätzlichen Kopfhörerausgang und einen Fullsize-HDMI-Port.

Bei der X-T5 ist neben einem USB-C-Port, einer Blitzsynchronbuchse, einem Mikrofoneingang (3,5mm Klinke) und einem Anschluss für eine Fernbedienung (2,5mm Klinke) ein Micro-HDMI-Port verbaut. Einen Kopfhörerausgang mit Klinkenanschluss gibt es gar nicht. Stattdessen ist es jedoch möglich, den Ton über einen Adapter via USB-C auszugeben.

Die seitlich gelegenen Schnittstellen der FujiFilm X-T5:

Die seitlich gelegenen Schnittstellen der FujiFilm X-H2:

Der professionellere Charakter der FujiFilm X-H2 wird zudem beim Blick auf das angebotene Zubehör klar: Dazu gehören der bereits erwähnte Kühler mit dem Namen „FAN-001“, der File-Transmitter „FT-XH“ und der Hochformat-Batteriehandgriff „VG-XH“. Während ersterer längere Aufnahmen bei höheren Temperaturen ermöglicht, erlaubt der File-Transmitter den FTP-Transfer und das Tethered Shooting via LAN oder WLAN. Der Hochformatgriff erlaubt dank zwei Akkus längere Aufnahmen und sorgt bei Hochformat-Aufnahmen für einen höheren Bedienkomfort.

Zum Zubehör der FujiFilm X-H2 gehört unter anderem ein Hochformatgriff mit zwei Akkus:

Für die FujiFilm X-T5 lässt sich lediglich der Handgriff „MHG-XT5“ erwerben. Dieser bringt keine elektronischen Features mit, er sorgt „nur“ für eine Verlängerung der Kamera nach unten und eine ausgeprägtere Griffform.

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Autor: dkamera.de Redaktion
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