Google Pixel 3 XL: Smartphone- und Kameratest (Teil 2)

Teil 2 von 3: Die Kamera im Bildqualitäts-Check und Beispielaufnahmen in voller Auflösung

Nachdem wir im ersten Teil unseres Tests des Google Pixel 3 XL unter anderem auf die technischen Daten, das Handling und die Verarbeitung eingegangen sind, testen wir nun die Front- und Rückseitenkamera des Smartphones. Mit unseren Beispielfotos und -videos können Sie sich zudem einen eigenen Eindruck von den Kameraqualitäten verschaffen.

Die Kameras:
Auf den ersten Blick sorgt die Rückseite des Google Pixel 3 XL für Erstaunen. Hier lässt sich tatsächlich nur eine Kamera (Objektiv: 28mm KB, F1,8) erblicken, bei aktuellen Smartphones ist man eher zwei oder mehr gewöhnt. Google verfolgt also nicht den Ansatz, mit möglichst vielen Kameras viele Situationen abzudecken, sondern mit einer Kamera die besten Fotos zu liefern.

Um das zu schaffen, kommt zusätzliche Rechenhardware in Form des Pixel Visual Core-Prozessors und optimierte Software zum Einsatz. Die Bildanalyse erfolgt dabei nicht nur anhand eines Fotos, es werden mehrere Bilder aufgenommen und diese unter anderem zu einem "finalen" Foto zusammengerechnet. Das ist zwar nicht unbedingt etwas neues, die dafür benötigte Rechenleistung schränkt die Aufgabengebiete bei anderen Geräten jedoch ein.

Hier hilft Google per Hardware nach. Der angesprochene Zusatzprozessor des Google Pixel 3 XL soll HDR+-Aufnahmen beispielsweise fünfmal schneller und mit einem deutlich geringeren Energieverbrauch (1/10) als der Hauptprozessor berechnen können. Das ist eine Ansage. Dass Google bei den Themen künstliche Intelligenz und Algorithmen weitreichende Kompetenzen besitzt, kann sicherlich niemand abstreiten.

Verschiedene Sensoren im Größenvergleich:

Aber was bringen die optimierte Software und die zusätzliche Hardware in der Praxis? Beim Einsatz der Kamera spürt man keinerlei Verzögerungen, das Pixel 3 XL besitzt eine der schnellsten Smartphone-Kameras. Wenn nicht sogar die schnellste. Das ist angesichts der hohen Datenmengen, die das Smartphone mit 1/2,55 Zoll großem 12-Megapixel-Chip aufnimmt, beeindruckend. Mehrere Bilder werden zu einer Aufnahme unter anderem bei HDR-Fotos kombiniert, daneben aber auch für einen hochqualitativen Digitalzoom und bessere Aufnahmen bei Nacht. Wie viele Fotos das Smartphone zu einem Bild zusammensetzt, ist nicht bekannt. Diese Zahl wird sich je nach Situation vermutlich unterscheiden. Sofern die Ergebnisse passen, kann dies dem Nutzer aber auch völlig egal sein.

Und ja, die Ergebnisse passen. Das Google Pixel 3 XL liefert mit seinen Automatiken in praktisch jeder Situation optimale Ergebnisse. Dies muss man lobend erwähnen, schließlich kommt nur die bereits erwähnte Single-Kamera zum Einsatz. Mit dieser erhält man – für Smartphone-Verhältnisse – bei Tag wie Nacht scharfe Fotos mit einer nahezu perfekten Farbwiedergabe und Belichtung.

Wer Fotos bei wenig Licht aufnehmen möchte, wechselt am besten zum sogenannten Nachtsicht-Modus. Wie auch andere Smartphone nimmt das Pixel 3 XL hier diverse Fotos auf und setzt diese zu einem hellen Foto mit besserer Schärfe zusammen. Das dauert zwar ein paar Sekunden, die Ergebnisse können sich jedoch sehen lassen. Für bewegte Motive ist der Nachtsicht-Modus wie üblich aber natürlich nichts.

Mit dem Nachtmodus lassen sich deutlich längere Belichtungszeiten aus der Hand realisieren:

Zoomen lässt sich mit dem Google Pixel 3 XL lediglich digital. Die Super Res Zoom-Funktion des Smartphones hilft allerdings dabei, dass die sonst schnell auftretende Unschärfe, nicht zu schnell zutage kommt. Auch dieses Feature wird mit mehreren Einzelbildern realisiert, die zu einem Foto zusammengerechnet werden.

Dafür nutzt Google die Bewegung des Fotografen (leichtes Wackeln usw.). Wie bei der Olympus OM-D E-M1 X (Hands-On-Test) oder der Pentax K-1 Mark II gleicht dieses Vorgehen die Nachteile eines Sensors mit Bayer-Filter aus.

Der digitale Zoom mit mittlerer "Zoomstellung":

Die Zoomaufnahmen des Google Pixel 3 XL sehen für digital gezoomte Fotos in der Tat ordentlich aus und lassen sich bis zur mittleren Zoomstufe recht gut verwenden. Ein „echtes“ Teleobjektiv kann ein digitaler Zoom allerdings nicht ersetzen. In puncto Detailwiedergabe reicht das Pixel 3 XL daher auch nicht an Smartphones mit Teleobjektiv heran.

Die 12-Megapixel-Fotos des Mobilgerätes sind für die allermeisten Personen mehr als ausreichend. In der Praxis spricht für das Pixel 3 XL zudem die bereits erwähnte optimale Farbwiedergabe und Belichtung. Google übertreibt es bei der Sättigung der Aufnahmen glücklicherweise nicht, dadurch erhält man sehr natürliche Ergebnisse. Wer sich „knackigere“ Bilder wünscht, findet leider keine Einstellungen vor. Als Abhilfe lässt sich zu einer anderen App oder zur nachträglichen Bildbearbeitung greifen.

Das Google Pixel 3 XL leistet trotz nur einer Kamera erstaunliches:

Manuelle Einstellung hat die standardmäßig installierte Kamera-App nur wenige zu bieten, alle Details dazu finden Sie im dritten Teil dieses Testberichts. Fotos nimmt das Google Pixel 3 XL im JPEG- oder DNG-Format auf, die RAW-Dateien lassen sich dank DNG-Format mit Photoshop oder Lightroom sehr gut bearbeiten. Wie für viele anderes Smartphones gilt allerdings auch für das Pixel 3 XL: Durch verschiedene Technologien, wie zum Beispiel die HDR-Aufnahme, sehen die JPEG-Fotos oftmals besser als RAW-Bilder nach der Bearbeitung aus.

Links eine Aufnahme ohne Stabilisierung, rechts mit Videostabilisierung:

Bei Videoaufnahmen sieht es Options-technisch nicht viel anders als bei Fotoaufnahmen aus. Es gibt nur wenige Einstellungsmöglichkeiten (Weißabgleich und Belichtungskorrektur), als Videoauflösungen stehen 4K (3.840 x 2.160 Pixel), Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel) und HD (1.280 x 720 Pixel) zur Wahl. In 4K lassen sich 30 Vollbilder pro Sekunde speichern, in Full-HD 60 Vollbilder pro Sekunde oder per Zeitlupe bis 120 Vollbilder pro Sekunde und in HD bis zu 240 Vollbilder pro Sekunde mit der Zeitlupenaufnahme.

Die Bildqualität der 4K-Videos überzeugt auf ganzer Linie, die Full-HD-Videos können sich ebenso sehen lassen. Eine sehr gute Arbeit leistet auch die Bildstabilisierung. Wiederum gilt also: Für Freunde manueller Optionen ist das Pixel 3 XL nichts, die Automatiken arbeiten jedoch tadellos. Der Autofokus stellt dabei teilweise so flott scharf, dass es fast schon etwas unnatürlich schnell wirkt.

Beispielaufnahmen:

Links eine Aufnahme ohne digitalen Zoom, rechts mit mittlerer Zoomstufe:

Links eine Aufnahme mit maximaler Zoomstufe, rechts ohne Zoom:

Links eine Aufnahme ohne digitalen Zoom, rechts mit mittlerer Zoomstufe:

Links eine Aufnahme ohne digitalen Zoom, rechts mit mittlerer Zoomstufe:

Links eine normale Aufnahme, rechts mit Bokeh-Simulation:

Links eine normale Aufnahme, rechts mit Bokeh-Simulation:

Links eine normale Aufnahme, rechts mit Bokeh-Simulation:

Links eine Aufnahme mit LED-Licht, rechts bei schlechten Lichtverhältnissen:

Links eine Aufnahme ohne und rechts mit Nachtsichtmodus:

Links eine Aufnahme ohne und rechts mit Nachtsichtmodus:

JPEG+RAW-Aufnahmen:

JPEG+RAW-Aufnahmen:

JPEG+RAW-Aufnahmen:

Links eine Aufnahme in 4K (2160p30), rechts in Full-HD (1080p60):

Links eine Aufnahme in Full-HD (1080p120), rechts in HD (720p240):

Zwei Aufnahmen in 4K (2160p30):

Im dritten und letzten Teil unseres Smartphone-Tests des Google Pixel 3 XL schauen wir uns die Kamera-App und die allgemeine Leistung an.

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