Huawei P20 Smartphone- und Kameratest (Teil 2)

Teil 2 von 3: Die Kamera im Bildqualitäts-Check und Beispielaufnahmen in voller Auflösung

Nachdem wir im ersten Teil unseres Tests des Huawei P20 auf die technischen Daten, das Design und das Handling eingegangen sind, prüfen wir nun die Kamera(s) und deren Bildqualität. Zudem stellen wir Ihnen unbearbeitete Beispielbilder und -videos in voller Auflösung zur Verfügung, damit sie sich selbst ein Bild von der Qualität machen können.

Die Kameras:
Wer das Huawei P20 Pro erwirbt, wird das vermutlich vor allem wegen der Kameras machen. Beim Huawei P20 ist die Fokussierung darauf nicht ganz so stark, die technischen Daten können sich aber trotzdem sehen lassen. Die Hauptkamera (untere Linse) des Huawei P20 nimmt Fotos mit einer Auflösung von 12 Megapixel auf, der Sensor gehört zur 1/2,3-Zoll-Klasse. Er ist damit so groß wie bei vielen Kompaktkameras und etwas größer als bei den meisten Flaggschiffmodellen der Konkurrenz (rund 1/2,55 Zoll). Der Bildwandler des P20 Pro fällt allerdings noch mal eine Ecke größer aus (fast 50 Prozent mehr Fläche).

Das Leica-Objektiv gibt der Hersteller mit 27mm KB-Brennweite und einer Lichtstärke von F1,8 an. Bei der zweiten Kamera kommt – das ist bei Huawei mittlerweile nichts Neues mehr – ein Monochrom-Sensor (1/2,78 Zoll) mit 20 Megapixel zum Einsatz. Dessen Objektiv (27mm KB-Brennweite) fällt mit F1,6 einen Tick lichtstärker als bei der Hauptkamera aus. Huawei kombiniert die Bilddaten beider Sensoren zum Verbessern der Bildqualität, der Fotograf kann sich zudem für die Aufnahme von Monochrom-Fotos mit der zweiten Kamera entscheiden.

Das Huawei P20 nutzt zur Bildaufnahme eine Kamera mit Farb- und eine mit Monochrom-Sensor:

Wie fast alle aktuellen Spitzenmodelle speichert das P20 Bilder falls gewünscht auch im RAW-Format. Dabei werden allerdings lediglich die Bilddaten der Hauptkamera verwendet, weshalb die Fotos „nur“ knapp 12 Megapixel besitzen. Wer JPEG-Bilder aufnimmt, kann sich zusätzlich für 20 Megapixel entscheiden. Die 12-Megapixel-Option erlaubt einen digitalen Zoom. Die Frontkamera des Smartphones speichert Fotos mit 24 Megapixel, vom Objektiv ist allein dessen Blende von F2 bekannt.

Die beste Bildqualität erreichen Fotografen beim Huawei P20, wenn sie sich für die 20-Megapixel-Auflösung entscheiden. Die Kombination der Bilddaten beider Sensoren zahlt sich mit einer hohen Detailschärfe aus, das Bildrauschen bleibt gering. Selbst bei schlechteren Lichtverhältnissen hat das P20 das Rauschen gut im Griff, im Vergleich zu anderen Smartphones bleiben mehr Details erhalten. Dadurch sind – je nach Motiv – selbst gute Aufnahmen bis ISO 1.600 möglich. Noch beeindruckender ist allerdings, dass das P20 sogar mehr Details als das P20 Pro wiedergibt und die Fotos schärfer wirken.

Und dann wäre da natürlich noch der Nachtmodus. Dieser wusste schon beim Test des Huawei P20 Pro zu gefallen, beim P20 gilt das genauso. Dank einer extrem guten Stabilisierung („AIS“) lassen sich trotz maximal vier Sekunden langer Belichtungszeit scharfe Aufnahmen generieren. Das funktioniert zwar nur bei Fotos im JPEG-Format, angesichts der Technik dahinter verwundert dies aber nicht. Vermutlich werden zur Berechnung des Gesamtbildes viele Einzelbilder addiert. Wie Huawei dies genau macht, ist leider nicht bekannt.

Die beste Detailwiedergabe lässt sich bei Tag und bei Nacht übrigens mit der Monochrom-Kamera erzielen. Die Aufnahmen sind hier aber natürlich lediglich in Schwarz-Weiß. Für Aufnahmen mit Hintergrundunschärfe hat Huawei einen Bokeh-Modus implementiert. Dieser stellt Objekte – sofern sie nicht zu komplex ausfallen – sehr gut frei. Für Aufnahmen mit besonders hohem Kontrastumfang steht ein HDR-Modus zur Verfügung.

Während die Bildqualität der Fotos des Huawei P20 grundsätzlich sehr zu gefallen weiß, greift die künstliche Intelligenz unserer Meinung nach zu stark ein. Dies galt schon für das P20 Pro. Fotos besitzen einen zu hohen Kontrast und eine zu starke Sättigung. Dem einen oder anderen Fotografen wird das vermutlich gefallen, mit der Realität haben die Bilder dann aber nicht mehr viel gemeinsam. Wir raten dazu, die Master-AI abzuschalten oder den Pro-Modus zu wählen. Hier lassen sich nicht nur die angesprochenen RAW-Bilder abspeichern, sondern man kann auch fast alle wichtigen Einstellungen selbst vornehmen.

Sehr zu gefallen weiß beim Huawei P20 der Autofokus. Dieser kombiniert mehrere Fokussierungsmethoden zum Scharfstellen, unter anderem die Phasendetektion und einen Laser-AF. Motive werden vom Autofokus sehr schnell erfasst und scharfgestellt, Wartezeiten gab es im Test praktisch keine.

Videos nimmt das Huawei P20 in diversen Auflösungen und Bildraten auf:

In puncto Videoaufnahme muss sich das Huawei P20 nicht hinter dem P20 Pro verstecken. In 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) sind 30 Vollbilder pro Sekunde wählbar, in Full-HD bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde. Zudem lässt sich auf die HD-Auflösung zurückschalten oder in Full-HD+ filmen. Bei letzterer Auflösung wird das Display des P20 komplett „gefüllt“. Die Zeitlupenfunktionen des P20 Pro sind auch beim P20 zu finden. In Full-HD lassen sich bis zu 120 Vollbilder pro Sekunde aufnehmen, in HD sind es 960 Vollbilder pro Sekunde. Dies entspricht einer 32-fachen Zeitlupe. Die Bildqualität der Zeitlupenaufnahmen fällt in HD-Auflösung alles andere als berauschend aus, die Detailwiedergabe überzeugt uns nicht. Zudem wirken die Videos etwas ruckelig. In Full-HD ist die Bildqualität der Zeitlupenvideos ordentlich, mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde leider vergleichsweise pixelig. Die 4K-Videos zeigen sehr viele Details und hinterlassen einen exzellenten Eindruck. Das gilt jedoch nur, solange man nicht wackelt oder gar während des Gehens filmen möchte.

Links eine Aufnahme mit Bildstabilisierung in Full-HD, rechts ohne in 4K:

Eine Stabilisierung scheint nur bei Full-HD-Videos bis 30 Vollbilder pro Sekunde aktiv zu sein. Darüber gibt es keine – oder nur eine sehr schlechte – Stabilisierung. Das ist schade, denn die 1080p30-Videos werden hervorragend „entwackelt“. Wer Speicherplatz sparen möchte, wählt statt der H.264- die H.265-Codierung. Dann läuft man allerdings Gefahr, dass die Videos auf anderen Geräten nicht mehr abgespielt werden können.

Beispielaufnahmen:

Vergleich der normalen Brennweite mit dem digitalem 2-fach-Zoom (Master AI):

Zwei weitere Aufnahmen mit aktivierter Master AI:

Aufnahmen im Pro-Modus (ohne Master AI):

Links eine Standardaufnahme, rechts eine HDR-Aufnahme:

Links eine Aufnahme ohne Bokeh-Simulation, rechts mit:

Links eine Aufnahme mit LED-Blitz, rechts mit ISO 800:

Links eine Standard-Aufnahme, rechts mit dem speziellen Nachtmodus

Zwei Aufnahmen der Monochrom-Kamera:

JPEG+RAW-Aufnahmen:

Links eine Aufnahme in 4K (2160p30), rechts in Full-HD (1080p60):

Links eine Aufnahme in Full-HD (1080p120), rechts in HD und Slow-Motion (720p960):

Im dritten Teil unseres Testberichts des Huawei P20 schauen wir uns unter anderem die Kamera-App und die Praxisleistung ein.

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