Nikon Z 8 und Nikon Z 7II im Vergleich

Die sieben wichtigsten Unterschiede der Vollformatkameras von Nikon

Mit der Z 8 hat Nikon sein bisher bestes spiegelloses Kameramodell mit einem Gehäuse ohne fest verbauten Batteriegriff vorgestellt. Die DSLM fällt daher deutlich kompakter als das Flaggschiff Z 9 aus. Technisch gibt es abseits des Gehäuses allerdings nur sehr wenige Unterschiede, weshalb wir uns für einen Vergleich mit der schon länger erhältlichen Z 7II entschieden haben. Diese stellte bis zur Ankündigung der Z 8 das beste Modell unterhalb der Z 9 dar.

Weitere Informationen zu den Kameras erhalten Sie über folgende Links:
Ankündigung der Nikon Z 8
Datenblatt der Nikon Z 8
Testbericht der Nikon Z 7II
Datenblatt der Nikon Z 7II

Unterschied 1: Sensor und Verschluss
Der Bildwandler ist das Herzstück einer Kamera und übernimmt bei neueren Modellen diverse Aufgaben. Das gilt im Besonderen für die Nikon Z 8. Deren Sensor gehört zu den Stacked-CMOS-Modellen und verfügt über einen zusätzlichen DRAM-Cache. Der zusätzliche Speicher erlaubt deutlich schnellere Auslesegeschwindigkeiten, das wirkt sich auf diverse Funktionen der DSLM aus. Dank diesem konnte Nikon bei der Z 8 unter anderem auf einen mechanischen Verschluss verzichten. Beim Einsatz des elektronischen Verschlusses treten anders als bei vielen Modellen praktisch keine Verzerrungen oder Artefakte auf, für Extremfälle bringt die Z 8 eine Hochfrequenz-Flimmerreduzierung mit.

Für die Sensoren gilt: Gleiche Auflösung, aber unterschiedliche Technologien:

Besitzer der Nikon Z 7II sollten sich auf den elektronischen Verschluss dagegen nur bedingt verlassen, bei schnellen Bewegungen und bei Kunstlicht sind Verzerrungen und Artefakte des Öfteren zu erkennen. Diese Problematik lässt sich mit dem mechanischen Verschluss umgehen. Im Gegensatz zum elektronischen Verschluss der Z 8 ist er aber natürlich hörbar und verschleißt. Zudem erlaubt der elektronische Verschluss der Z 8 kürzere Verschlusszeiten: Mit 1/32.000 Sekunde sind diese deutlich kürzer als bei der Z 7 II (1/8.000 Sekunde mechanisch wie elektronisch).

Unterschied 2: Die Serienbildaufnahme
Vorteilhaft wirkt sich der schneller auslesbare Sensor der Z 8 auch auf Serienaufnahmen aus. Dank ihm kann die Z 8 bis zu 120 Bilder pro Sekunde mit elf Megapixel, bis zu 60 Bilder pro Sekunde im DX-Modus, bis zu 30 Bilder pro Sekunde in voller Auflösung oder bis zu 20 Bilder pro Sekunde im RAW-Format aufnehmen. Die Nikon Z7 II kommt dagegen nur auf elf Bilder pro Sekunde, das gilt sowohl für JPEG- als auch RAW-Dateien. Daneben erlaubt die Z 8 wesentlich längere Serienaufnahmen. Mit der Z 7II waren in unserem Test beispielsweise 114 Fotos in Folge mit der höchsten Bildrate möglich, die Nikon Z 8 wird wie die Z 9 auf mehr als 1.000 Bilder kommen.

Unterschied 3: Der Autofokus
Als neuere Kamera und zugleich höherklassiges Modell ist die Nikon Z 8 mit einem deutlich besseren AF-System als die Nikon Z 7II ausgestattet. Messfelder besitzen beide Modelle mit 493 zwar identisch viele, durch den schnelleren Bildwandler sowie die höhere Rechenleistung des Bildprozessors kann die Z 8 jedoch wesentlich mehr Daten verarbeiten. Das erlaubt ein deutlich besseres Tracking. Darüber hinaus ist die Z 8 dank Deep Learning und KI-Algorithmen in der Lage, Menschen, Hunde, Katzen, Vögel, Autos, Motorräder, Fahrräder, Züge und Flugzeuge zu erkennen. Diese Funktion fehlt bei der Z 7II völlig. Absetzen kann sich die Z 8 zudem in puncto AF-Arbeitsbereich. Ihr empfindlicheres Fokussystem stellt bereits ab -6,5 LW statt -3LW scharf, beim Sternenlichtmodus sind es sogar -9LW statt -4LW.

Das Display der Nikon Z 8 lässt sich in drei Richtungen schwenken:

Bei der Nikon Z 7II ist das LCD in zwei Richtungen klappbar:

Unterschied 4: Display und Sucher
Die Displays und Sucher beider spiegelloser Systemkameras sehen beim Betrachten der technischen Daten sehr ähnlich aus. In beiden Fällen kommt im 0,8-fach vergrößernden Sucher beispielsweise ein OLED-Panel mit 3,69 Millionen Subpixel zum Einsatz. Der Blick auf die Details zeigt jedoch: Bei der Z 8 gibt der Sucher doppelt so viele Bilder pro Sekunde (120 statt 60) wieder und man erhält durch die Dual-Streaming-Technologie eine jederzeit flüssige Ansicht. Die Displays lösen mit 2,1 Millionen Subpixel identisch hoch auf und besitzen die gleichen Abmessungen (3,2 Zoll), das Panel der Z 8 lässt sich im Gegensatz zum Panel der Z 7II allerdings in drei statt zwei Richtungen klappen. Dadurch hat man auch bei Hochformataufnahmen alles optimal im Blick. Vor der Kamera lassen sich beide LCDs dagegen nicht einsehen.

Bei Videos setzt sich die Z 8 von der Z 7II u. a. mit höheren Auflösungen und Bildraten ab:

Unterschied 5: Die Videofunktion
Die Videofunktion wurde und wird für Nikon immer wichtiger, schon die Nikon Z 7 II bringt daher einige Videofeatures mit. Da die Z 8 über die Videofeatures der Z 9 verfügt, hat sie aber noch einmal eine ganze Ecke mehr zu bieten. Das beginnt bei der höchsten Auflösung. Trotz gleich hoch auflösender Sensoren ist nur die Nikon Z 8 in der Lage, Videos in 8,3K-Auflösung (8.256 x 4.644 Pixel) aufzuzeichnen. Das funktioniert mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde. In 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) schafft die Nikon Z 8 dann 120 Vollbilder pro Sekunde, die Nikon Z 7II kommt nur auf 60 Vollbilder pro Sekunde.

Fast ein Gleichstand ergibt sich in Full-HD-Auflösung, diese unterstützten beide Kameras mit bis zu 120 Vollbildern pro Sekunde. Die Z 7II schafft diese Bildrate allerdings nur mit DX-Crop, die Z 8 ohne. Deutlich kann sich die Z 8 bei den weiteren Videofeatures absetzen. Davon bringt zwar auch schon die Z 7II einige mit (unter anderem Timecode, N-Log, HLG), die interne 10-Bit- oder gar RAW-Aufnahme erlaubt sie jedoch nicht. Des Weiteren unterstützt nur die Z 8 Audioaufzeichnungen mit 24-Bit. Darüber hinaus filmt die Z 8 anders als die Z 7II länger als 30 Minuten, da es kein klassisches Limit von 29 Minuten und 59 Sekunden gibt.

Abgedichtet sind beide Kameras, die Z 8 ist zudem frostsicher (bis -10 °C):

Unterschied 6: Das Gehäuse
Nikon setzt bei den Gehäusen seiner Vollformat-DSLMs auf eine Magnesiumlegierung. Das gilt unter anderem auch für die Nikon Z 8 und Nikon Z 7 II. Zudem schützen Abdichtungen vor Staub und Feuchtigkeit. Unterschiede gibt es von den Betriebsbedingungen zu berichten: Während Nikon für die Z 8 genau -10 °C bis +40 °C angibt, werden für die Z 7II 0 °C bis 40 °C genannt. Das heißt natürlich nicht, dass die Z 7 II unterhalb des Nullpunkts nicht mehr funktioniert, sondern nur, dass die optimale Funktion der Kamera hier nicht mehr garantiert wird.

Die Nikon Z 8:

Die Nikon Z 7II:

Des Weiteren weichen die Abmessungen und das Gewicht der Gehäuse voneinander ab. Die Z 8 fällt vor allem in der Höhe und Tiefe doch eine ganze Ecke größer und schwerer aus (14,4 x 11,8 x 8,3cm sowie 910g vs. 13,4 x 10,1 x 6,8cm und 693g). Dafür ist unter anderem der größere Griff verantwortlich. Auf diesem sind allerdings die identischen Bedienelemente zu finden. Dazu gehören neben der Rec-Taste zum Starten und Stoppen von Videos auch Tasten zum Verändern der Sensorempfindlichkeit und der Belichtung. Beim Ein- und Ausschalter sowie dem vorderen Einstellrad weichen beide DSLMs nicht voneinander ab, das rückseitige Einstellrad wurde von Nikon bei der Z 8 (anders als bei der Z 7II) allerdings vollständig m Gehäuse integriert. Über ein Kontroll-LCD verfügen beide Kameras, bei der Z 8 lassen sich aber noch ein paar Parameter mehr ablesen.

Auf der Rückseite sehen die Nikon Z 8 ....

... und die Nikon Z 7II recht ähnlich aus, fast alle Tasten liegen an den gleichen Stellen:

Dass sich die Z 8 vor allem an Profi-Fotografen und ambitionierte Amateure richtet und die Z 7II durchaus eine etwas größere Zielgruppe ansprechen will, zeigt die Programmwahl.

Diese erfolgt bei der Z 7II über ein klassisches Wählrad, zu den Aufnahmemodi gehört unter anderem auch eine Automatik. Bei der Z 8 erfolgt die Programmwahl per Mode-Taste, diese Umsetzung ist von den Profi-Modellen wie der Z 9 bekannt.

Mehrere Tasten der neuen DSLM sind beleuchtbar:

Auf der Rückseite der neuen Z 8 hat sich Nikon im Vergleich zur Z 7II für eine leicht abgewandelte Tastenbelegung entschieden, das Layout ist jedoch praktisch identisch. Bei Nacht bzw. wenig Licht sind Besitzer der Z 8 im Vorteil, ein Teil der Tasten verfügt nämlich über eine Beleuchtung.

Über den USB-C-Port lässt sich bei der Z 8 ein Ethernet-Adapter anschließen:

Unterschied 7: Die Schnittstellen
Unterschiede gibt es auch von den Schnittstellen zu berichten. Statt eines Mini-HDMI-Ports (Z 7II) ist die Z 8 mit einem Fullsize-HDMI-Port ausgerüstet und statt einem USB-C-Port verfügt sie über zwei. Einer davon erlaubt via Adapter auch das Nutzen einer Ethernet-Verbindung. Darüber hinaus ist die Z 8 mit einem 10-poligen Zubehörport und die Z 7II mit einem „normalen“ Zubehöranschluss ausgestattet.

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Autor: dkamera.de Redaktion
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