Unser erster Eindruck von der spiegellosen Systemkamera mit MFT-Sensor
Mit der Lumix DC-GH5 hatte Panasonic zu Beginn des Jahres sein für Videoaufnahmen optimiertes spiegelloses Flaggschiff vorgestellt. Nun wurde die vor allem für Fotografen gedachte Panasonic Lumix DC-G9 angekündigt. Eine Kamera, welche die GH5 in puncto Fotofunktionen teilweise noch einmal deutlich übertreffen kann. Wir haben eine Vorserienversion der Panasonic Lumix DC-G9 unter die Lupe nehmen können.
Der 20 Megapixel auflösende Bildwandler in Micro-Four-Thirds-Größe (17,3 x 13,0mm) ist zwar schon bekannt, durch eine optimierte Datenverarbeitung sollen aber eine verbesserte Farbwiedergabe, eine bessere Rauschreduzierung sowie ein größerer Dynamikumfang erzielt werden. Zwecks einer möglichst guten Detailwiedergabe wird auf den Einsatz eines Tiefpassfilters verzichtet, eine Anti-Reflex-Vergütung des Sensors vermindert Lichtreflexe.
Nachprüfen lassen sich diese Details bei einem kürzeren Test natürlich nicht, schon die GH5 wusste bei den genannten Punkten aber zu gefallen. An dieser Stelle hätten wir Ihnen gerne ein paar Aufnahmen mit unterschiedlichen Sensorempfindlichkeiten gezeigt, aufgrund des Vorserienstatus ist das Veröffentlichen von Bildern aber nur stark eingeschränkt erlaubt, was einen ISO-Vergleich nicht sinnvoll möglich macht. Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen: Die G9 wird in etwa die Bildqualität der Panasonic Lumix DC-GH5 erreichen.
Wem die 20 Megapixel auflösenden Bilder nicht ausreichen, der kann zur High-Resolution-Aufnahme greifen. Diese Funktion ist Fotografen mit Kameras von Olympus und Pentax nicht neu, die von der G9 intern zusammengerechneten Bilder besitzen eine Auflösung von rund 80 Megapixel. Die Aufnahme und Berechnung eines Bildes dauerten im Test nicht lange (unter 10 Sekunden), die Fotos überzeugen mit einer enormen Detailwiedergabe. Wie bekannt wird zur Aufnahme allerdings ein Stativ benötigt und das Motiv darf sich nicht bewegen. Ansonsten zeigen sich deutlich Artefakte, welche die Aufnahme unbrauchbar machen können.
Realisiert wird die High-Resolution-Aufnahme per beweglichem Bildsensor. Bei der G9 hat er im Vergleich zu älteren Kameras eine Überarbeitung erfahren und soll nun bis zu 6,5 Blendenstufen kompensieren können. In Zusammenarbeit mit einem Dual I.S.-fähigen Objektiv wird ebenfalls diese Stabilisierung erreicht. In der Praxis konnte uns die Stabilisierungsleistung fraglos überzeugen, die 6,5 Blendenstufen werden unserer Erfahrung nach allerdings nicht bei jeder Brennweite und jedem Objektiv erreicht. Mit sehr guten vier bis fünf Blendenstufen kann man jedoch ebenso sehr zufrieden sein. Gerade bei im Gehen aufgenommenen Videos sind die Aufnahmen deutlich ruhiger und erreichen unserer Meinung nach das Niveau der Olympus OM-D E-M1 Mark II (Testbericht).
Der leistungsfähige Bildprozessor der Panasonic Lumix DC-G9
Wer bewegte Motive fotografieren möchte, kann mit elektronischem Verschluss bis zu 20 Bilder pro Sekunde speichern, mit mechanischem sind es immer noch neun Bilder pro Sekunde. Die höchste Bildrate mit mechanischem Verschluss und einmaliger Vorfokussierung liegt bei zwölf Bildern pro Sekunde. Mit allen Werten gehört die Panasonic Lumix DC-G9 zu den schnellsten Kameras am Markt.
Apropos Verschluss: Mit mechanischem Vorhang erlaubt die Kamera Belichtungszeiten von bis zu 1/8.000 Sekunde, mit dem elektronischen ist bis zu 1/32.000 Sekunde möglich.
Natürlich sind bei der DSLM die bereits von der Panasonic Lumix DC-GH5 bekannten, weiteren Fotofunktionen mit an Bord. Neben der 6K- und 4K-Fotoaufnahme (mit 30 bzw. bis zu 60 Bildern pro Sekunde) steht auch die Post-Focus-Funktion zur Verfügung. Der Fotograf hat in puncto Bildrate und Auflösung somit freie Wahl.
Den DFD- und Kontrast-Autofokus will Panasonic im Vergleich zur Panasonic Lumix DC-GH5 (Testbericht) nochmals verbessert haben, laut Pressemeldungs-Angabe wurde die Fokussierungszeit von 0,05 Sekunden (bei der GH5) auf 0,04 Sekunden verbessert. Diese Werte werden sich erst in unserem ausführlichen Labortest verifizieren lassen, schon jetzt können wir aber sagen: Wie die GH5 stellt die G9 bei statischen Motiven blitzschnell scharf. Im Test mit dem Panasonic Leica DG Elmarit 200mm F2,8 O.I.S. ließen sich zudem bewegte Motive die allermeiste Zeit treffsicher einfangen. An der Leistungsfähigkeit des AF-Systems haben wir daher keinerlei Zweifel.
Ein weiteres Feature, das Panasonic bei der Lumix DC-G9
Das Display der Systemkamera ist ein 3,0 Zoll großes LCD mit 1,04 Millionen Subpixel. Es fällt etwas kleiner und geringer aufgelöst als bei der Panasonic Lumix DC-GH5 aus, die Detailwiedergabe gibt aber keinen Anlass zur Kritik. Clever: Sucher und Display können in einen Nachtmodus geschaltet werden. Hier ist deren Farbwiedergabe zwar ungewohnt, das Display sorgt aber für praktisch keine Beleuchtung der Umgebung.
Das Gehäuse der Lumix DC-G9 hat Panasonic
Selbst beim großen und schweren Panasonic Leica DG Elmarit 200mm F2,8 O.I.S. gab es beim Festhalten keinerlei Probleme. Der Batteriegriff DMW-BGG9 lässt sich falls nötig jedoch verwenden. Damit erhält man wie üblich auch einen Hochformatauslöser und verschiedene weitere für das Hochformat angepasste Bedienelemente.
Aber zurück zum Gehäuse: Neben dem Griff ist die wichtigste Neuerung das monochrome Status-LCD auf der Oberseite. Es ist beleuchtbar, sehr groß und zeigt sehr viele Parameter an. Fotografen, die alle wichtigen Optionen immer im Blick haben möchten, wird es zweifellos gefallen. Da das LCD auf der Oberseite viel Platz einnimmt, wurde das Programewählrad von der traditionellen rechten Seite auf die linke Seite verlagert.
Zudem wurde es mit einem Schalter für den Aufnahmemodus (Einzelbild, Serienbild, 6K-/4K-Foto, Intervallaufnahme, …) kombiniert. Beide Bedienelemente fallen groß aus und sind sehr gut zu drehen. Das Programmwählrad hat Panasonic mit einer Sperre versehen, die sich alternativ jedoch dauerhaft aufheben lässt.
Viele Tasten sind wie von den meisten Panasonic-Kameras gewohnt frei konfigurierbar. Das robuste Gehäuse ist natürlich gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet, bis zu minus zehn Grad Celsius wird es als frostsicher angegeben.
In weiteren Punkten hat sich Panasonic an der GH5 orientiert: Auf der Rückseite liegt der seit vielen Generationen vorhandene Fokuswählschalter, das Fokusmessfeld lässt sich per Joystick schnell verschieben, und ein kombiniertes Einstellrad und Steuerkreuz erlaubt unter anderem die Navigation in den Menüs. Die Wahl der Blende und/oder der Belichtungszeit ermöglichen zwei Einstellräder auf der Oberseite.
Und wie ist es bei der Panasonic Lumix DC-G9
Panasonic hat bei der G9 vor allem Profifunktionen weggelassen, die für Fotografen praktisch nicht relevant sind: So wurde die Aufnahme in 4:2:2 mit 10bit gestrichen, der besonders flache V LogL-Bildstil oder die anamorphe Aufnahme ist ebenso nicht mehr vorhanden. Die einzige Einschränkung für Videoamateure besteht in der auf 29 Minuten und 59 Sekunden beschränkten Aufnahmezeit. Auch damit sollten die meisten Anwender jedoch leben können. Wir meinen daher: Für hochqualitative und anspruchsvolle Aufnahmen reicht auch die Panasonic Lumix DC-G9 problemlos aus.
Was gibt es noch zur Panasonic Lumix DC-G9
Unser Fazit:
Die Panasonic Lumix DC-G9 ist eine ungemein leistungsfähige Fotokamera, die in unserem Hands-On-Test trotz Vorserienstatus einen exzellenten Eindruck hinterließ. Fotografen erhalten gegenüber der bereits ausgezeichneten Panasonic Lumix DC-GH5 (Testbericht)
Links zum Artikel:
"Die G9 wird in etwa …
"Die G9 wird in etwa die Bildqualität der Panasonic Lumix DC-G9 erreichen."
Der Satz ergibt irgendwie keinen Sinn;
Hallo, vielen Dank für ihren …
Hallo,
vielen Dank für ihren Hinweis, damit haben Sie natürlich recht. Es muss hier GH5 heißen. Wir haben dies im Text angepasst.
Hört sich sehr vielversprechend an. …
Hört sich sehr vielversprechend an. Top was Panasonic in letzter Zeit so raus haut.
Frage: Bietet die G9 Auto-ISO …
Frage: Bietet die G9 Auto-ISO im Manual-Videomodus?
Glückwunsch Panasonic. Das klingt super. …
Glückwunsch Panasonic. Das klingt super.
Wie lange müssen Canon-Kunden auf eine vergleichbare Kamera mit Vollformatsensor und EF-Bajonettanschluss warten? Schade, dass Canon hier einen wichtigen Trend verschläft.
Panasonic Lumix DC G9 Alles …
Panasonic Lumix DC G9
Alles dran, was man sich nur wünschen kann.
Da bleibt nur noch, dass der 80MP Sensorshift irgendwann ohne Stativ, aus der Hand, funktioniert.
Und dann haben DSLRs auch im Vollformat eigentlich nichts mehr zu bieten.
Hallo,ich habe heute die technischen …
Hallo,ich habe heute die technischen Daten von der G9 bekommen.Da steht:
Aufnahmezeit (Video) 110-130 Min.
Tatsächlicheaufnahmezeit (Video) 55-60 Min.
Je nach Format.Wie ist das denn zu verstehen.
Ist zwar kein V-long wie bei der GH 5,aber doch mehr als die 29 Min.
Hatte die G9 heute in …
Hatte die G9 heute in der Hand. Sie fühlt sich super an.
Dynamik und Bildrauschen bei ca. ISO 1.000 bis ISO 2.000 wäre für mich entscheidend...
Mein Einsatzgebiet ist Still-Fotografie und ab und an einige Clips zur Ergänzung, die ich hinterher mit Schneideprogramm bearbeite.
Ich habe im Leben noch nie ein 29 Minuten langes Video gemacht. Wer die Einschulung seines Sprösslinges komplett festhalten möchte, sollte lieber eine richtige Videokamera nehmen.
Hallo! Erst einmal Hut ab …
Hallo!
Erst einmal Hut ab für die ganze Arbeit!
Ich interressiere mich schon eine ganze weile für die G9 deswegen meine Frage : Wann kommt ein neuer Tesbericht mit Bsp. Bildern etc?
Vielen Dank
MfG Martin