Unser erster Eindruck von der neuen Profi-DSLM von Sony
Mit der Alpha 9 ist Sony
Vor rund dreieinhalb Jahren hat Sony seine ersten beiden spiegellosen Kameramodelle mit Vollformatsensor eingeführt. Die Alpha 7 und die Alpha 7R waren die ersten Modelle der Alpha-7-Reihe. Mittlerweile hat diese eine große Bedeutung im Kameramarkt erlangt und ist zum Maßstab für andere Hersteller geworden.
Die Verleihung der Sony World Photography Awards 2017 in London hat Sony nun genutzt, um noch einen Schritt weiter zu gehen. Zu professionellen Kameramodellen dürfen sich zwar auch einige Alpha-7-Kameras schon zählen, im Vergleich zu den besten Spiegelreflexmodellen können sie jedoch in ein paar Punkten nicht mithalten.
Dies galt bislang vor allem für den Autofokus und die Serienbildrate. Die neue Sony Alpha 9
Das Herzstück der Sony Alpha 9 – und das gilt wirklich in jeder Hinsicht – stellt der beweglich gelagerte Bildwandler dar, der auch zur Bildstabilisierung verwendet wird. Es handelt sich um ein Exmor RS-CMOS-Modell mit Sensorempfindlichkeiten von ISO 50 bis ISO 204.800. Diesen Sensortyp verbaut Sony unter anderem bereits bei seinen RX100-Kameras Sony Cyber-shot DSC-RX100 IV (Testbericht)
Dank der hohen Auslesegeschwindigkeit speichert die Sony Alpha 9
Das AF-System der Alpha 9, von Sony wie unter anderem schon bei der Sony Alpha 6500 (Testbericht)
Was bedeutet das neue AF-System für die Praxis? Bislang haben die Alpha-7-Kameras mit Phasendetektion bei statischen Motiven bereits flott gearbeitet, die kontinuierliche Fokussierung war jedoch nicht ihr Metier. Dies ist bei der Sony Alpha 9
Zusammen mit der sehr hohen Bildrate von 20 Fotos pro Sekunde ist die Kamera für die Aufnahme von Actionmotiven somit sehr gut geeignet. Ein riesiger Pufferspeicher erlaubt dabei laut Sony 362 JPEG- und 241 RAW-Bilder in Folge. Diese Werte lassen sich in bei einem Praxistest schlecht verifizieren, selbst bei RAW-Aufnahmen haben wir es in verschiedenen Praxissituationen aber nie geschafft, den Pufferspeicher vollständig zu füllen. Da 241 RAW-Bilder einem zwölf Sekunden langen „Dauerfeuer“ entsprechen und 362 JPEG-Bilder sogar für 18 Sekunden lange Aufnahmeserien bei höchster Bildrate ausreichend sind, sollte der Pufferspeicher eigentlich für jede Aufnahmesituation ausreichen.
Die Datenverarbeitung übernehmen bei der Sony Alpha 9
Zur Bildqualität lässt sich wegen des Vorserienstatus unseres Testgeräts aktuell nur recht wenig sagen. Die von uns aufgenommenen Fotos überzeugen jedoch selbst bei ISO 3.200 mit einer guten Detailschärfe und einem erst bei starken Vergrößerungen sichtbaren Rauschen. Mindestens bis zu dieser Sensorempfindlichkeit sollte daher ohne größere Einschränkungen fotografiert werden können. Durch die BSI-Technologie, die bei Vollformatsensoren aktuell kaum verwendet wird (nur bei der Sony Alpha 7R II und der Sony Alpha 99 II), darf man eine Bildqualität auf höchstem Niveau erwarten.
Eine Überarbeitung haben bei der Sony Alpha 9
Der elektronische OLED-Sucher mit 3,69 Millionen Subpixel sorgt für eine glasklare Wiedergabe, durch den 0,78-fachen Vergrößerungsfaktor fällt das Sucherbild riesig aus. Die Bildwiederholrate von 120 Bildern pro Sekunde erlaubt eine flüssige Darstellung von bewegten Motiven. Als Einschränkung muss jedoch die auf 60 Bilder pro Sekunde verlangsamte Wiedergabe bei der höchsten Bildrate erwähnt werden. Damit sollte man aber auskommen können.
Am Kameragehäuse hat Sony im Vergleich zu den Alpha-7-Kameras einige Veränderungen vorgenommen. Die Abmessungen der Sony Alpha 9
Das ebenfalls auf der Rückseite liegende kombinierte Einstellrad und Steuerkreuz fällt etwas größer und griffiger als bei den Alpha-7-Kameras aus und besitzt einen höheren Widerstand. Dies macht ein komfortableres Bedienen möglich. Besser als bei den Alpha-7-Modellen gefallen uns bei der Alpha 9 zudem die Position des Videoauslösers sowie die nicht ganz so stark abgeschrägte Fläche, auf der unter anderem die Menü- und die AF-On-Taste liegen. Letztere ist in dieser Ausführung bei den spiegellosen Alpha-Kameras zudem neu.
Zu gefallen weiß bei der Alpha 9 des Weiteren das kombinierte Einstellrad auf der linken Oberseite. Es erlaubt neben der Wahl des Aufnahmemodus (Einzelbild, Serienbild, Belichtungsreihe, …) auch das Ändern des Fokusmodus. Viele Tasten der Alpha 9 können frei belegt werden, neben dem Quickmenü gibt es jetzt auch ein extra zusammenstellbares Hauptmenü.
Das gegen Staub und Feuchtigkeit abgedichtete sowie dank einer Magnesiumlegierung sehr hochwertig ausfallende Gehäuse liegt durch einen ergonomischen Griff sehr gut in der Hand. Bei schwereren Objektiven empfiehlt sich jedoch der Einsatz des Batteriegriffs „VG-C3EM“.
Dieser verlängert durch zwei Akkus außerdem die Arbeitsdauer. Aber auch ohne den Batteriegriff hält die Kamera länger durch, denn Sony verwendet bei der Alpha 9 einen neuen Akku („Akku NP-FZ100“) mit 2,2-fach höherer Kapazität. Weitere Verbesserungen sind bei den Speicheroptionen zu vermelden: Die Alpha 9 verfügt jetzt nicht nur über zwei Speicherkartenslots, der erste ist für höhere Datenübertragungsraten auch UHS II-fähig. Dass der zweite Slot lediglich per UHS I angebunden ist, ist aber natürlich etwas schade. Bei den Schnittstellen ergeben sich durch einen LAN-Port und einen Blitzsynchronanschluss neue Möglichkeiten.
Die Videofunktion der Sony Alpha 9
Unser Fazit:
Nach unserem ersten kurzen Test der neuen Sony Alpha 9
Der elektronische Verschluss sorgt jedoch auch für viele Vorteile: Die Kamera arbeitet damit nicht nur lautlos, es entstehen auch keine Vibrationen und das Livebild steht kontinuierlich zur Verfügung. Zudem ist die Fokussierung und Belichtungsmessung kontinuierlich möglich. Der Autofokus übertrifft alle AF-Systeme der Alpha-7-Kameras spielend und stellt auch bewegte Motive blitzschnell scharf. Die Bildqualität kann nach aktuellem Stand als exzellent bezeichnet werden, wegen des Vorserienstatus unseres Testgeräts ist eine genaue Bewertung noch nicht möglich.
Der elektronische Sucher und das Display gestalten die Bildkontrolle sehr komfortabel. Das Kameragehäuse liegt sehr gut in der Hand und überzeugt mit einem stimmigen Bedienkonzept. Viele Tasten sind frei konfigurierbar, mit dem Joystick lässt komfortabel arbeiten. Das Menü kann man durch einen benutzerdefinierten Reiter jetzt teilweise an die eigenen Wünsche angepasst werden. Pluspunkte sammelt die Alpha 9 zudem durch die beiden Speicherkartenslots sowie den größeren Akku. Die Videofunktion stellt zwar keine neuen Rekordwerte auf, mit 30 Vollbildern pro Sekunde in 4K-Auflösung ist sie jedoch alles andere als nicht gelungen.
Links zum Artikel:
Toller Bericht und starke Kamera. …
Toller Bericht und starke Kamera. Mich würde interessieren ob durch die A9 der Preis für die A7R2 fallen würde. Habt ihr eine Einschätzung darüber?
Hallo, da die Sony Alpha …
Hallo,
da die Sony Alpha 9 nicht das Nachfolgemodell der Alpha 7R II ist, gehen wir nicht davon aus, dass der Preis gesenkt wird. Offiziell ist uns Derartiges auch nicht bekannt.
Der Profi Killer. Der Profi …
Der Profi Killer. Der Profi Sony Alpha 9 erledigt die ehrwürdige DSLR. Insbesondere Canon 1D X Mk II und Nikon D5. Was keine andere Kamera kann: 20 B/Sek. ohne Dunkelphase. Ein Wahnsinn.