Sony Alpha 9 III und Alpha 9 II im Vergleich

Die sechs wichtigsten Unterschiede der Profikameras von Sony

Sony hat mit der Alpha 9 III ein neues Modell der für Sport- und Actionaufnahmen gedachten Alpha-9-Serie angekündigt. Die Alpha 9 III wurde im Vergleich zum Vorgängermodell Alpha 9 II deutlich überarbeitet und ist als erste Vollformat-DSLM mit einem Global Shutter-Sensor ausgestattet. Wir schauen uns in diesem Vergleich die größten Unterschiede der beiden Systemkameras an.

Weitere Informationen zu den Kameras erhalten Sie über folgende Links:
Ankündigung der Sony Alpha 9 III
Datenblatt der Sony Alpha 9 III
Testbericht der Sony Alpha 9 II
Datenblatt der Sony Alpha 9 II

Unterschied 1:  Sensor, Verschluss und Bildstabilisator
Als wichtigstes neues Feature bringt die Sony Alpha 9 III einen Global Shutter-Sensor mit. Bei Sensoren dieses Typs werden die Pixel nicht wie üblich zeilenweise nacheinander, sondern alle zur gleichen Zeit ausgelesen. Dieses Vorgehen lässt den bei elektronischen Verschlüssen vorkommenden Rolling Shutter-Effekt nicht mehr auftreten. Dadurch zeigen Fotos auch bei den schnellsten Bewegungen keinerlei Verzerrungen.

Beim Global Shutter Sensor werden alle Pixel zur gleichen Zeit ausgelesen:

Dass es sich nicht um einen „gewöhnlichen“ Sensor handelt, zeigt bei der Alpha 9 III auch der ISO-Bereich. Dieser beginnt bei ISO 250 und reicht bis ISO 12.800, über Erweiterungen sind ISO 125 bis ISO 51.200 nutzbar. Die Sony Alpha 9 II besitzt dagegen „klassische“ Sensorempfindlichkeiten von ISO 100 bis ISO 51.200 bzw. ISO 50 bis ISO 204.800 mit Erweiterungen. Diese Unterschiede müssen für die Praxis nicht allzu viel bedeuten. Tendenziell ist jedoch davon auszugehen, dass die Alpha 9 III den Dynamikumfang einer Kamera ohne Global Shutter-Sensor nicht erreicht und vermutlich auch etwas mehr rauscht. Wie groß die Unterschiede letztendlich ausfallen, muss aber ein Test zeigen.

Als weitere Besonderheit ermöglicht der neue Exmor RS-Sensor sehr kurze Belichtungszeiten von 1/80.000 Sekunde bei Einzelbildern und von 1/16.000 Sekunde bei Serienaufnahmen (1/80.000 Sekunde nach einem kommenden Firmware-Update). Die Sony Alpha 9 II erreicht maximal 1/8.000 Sekunde. Noch deutlicher wirkt sich der Global Shutter auf Bilder mit Blitz aus. Während die Alpha 9 II ohne HSS-Blitzgerät nur auf eine kürzeste Verschlusszeit von 1/250 Sekunde kommt (und das auch nur mit dem mechanischen Verschluss), lässt sich der Blitz beim Verwenden der Alpha 9 III bei allen Belichtungszeiten nutzen. Einen mechanischen Verschluss besitzt die Alpha 9 III überhaupt nicht mehr, dieser ist wegen des Global Shutters auch unnötig.

Die Bildstabilisierung soll Bewegungen um bis zu acht Blendenstufen ausgleichen können:

Die neue Bildstabilisator-Einheit der Sony Alpha 9 III gleicht Verwacklungen wie gewohnt in fünf Achsen aus, mit einer Kompensationsleistung von acht Blendenstufen arbeitet sie laut Sony allerdings deutlich effektiver als bei der Alpha 9 II (maximal 5,5 Blendenstufen). Dadurch sind Aufnahmen aus der Hand noch besser möglich. Als weiteres Feature unterstützt das neue Alpha-9-Modell Composite RAW-Aufnahmen. Bis zu 32 Fotos lassen sich hier aufnehmen und zu einem Bild mit weniger Rauschen am Computer mit der Software "Imaging Edge Desktop" verrechnen. Intern ist dies leider nicht möglich.

Unterschied 2: Die Serienbildaufnahme
Serienaufnahmen sind bei Sport- und Actionfotos von großer Bedeutung. Die mit der Alpha 9 ursprünglich eingeführte, für damalige Verhältnisse sehr hohe Bildrate von 20 Fotos pro Sekunde, hatte Sony bei der Alpha 9 II allerdings nicht erhöht. Umso größer ist daher der Unterschied zur extrem hohen Bildrate der Sony Alpha 9 III. Diese kann bis zu 120 Bilder pro Sekunde mit voller Auflösung sowie im RAW-Format aufnehmen. Der Pufferspeicher reicht laut Sony für 192 Bilder in Serie bei der höchsten Bildrate, 390 Aufnahmen sollen im JPEG-Format möglich sein. Die Sony Alpha 9 II kommt im Vergleich dazu auf 239 RAW- und 316-JPEG-Fotos. Dies aber natürlich nur bei 20 Bildern pro Sekunde, weshalb der direkte Vergleich nur bedingt sinnvoll ist.

120 Bilder pro Sekunde werden bei voller Auflösung und auch im RAW-Format unterstützt:

Möglich ist die höhere Bildrate der Sony Alpha 9 II nicht nur durch den Global Shutter-Sensor, sondern auch durch einen neuen Bionz XR-Bildprozessor. Letzterer verarbeitet Daten bis zu acht Mal schneller und soll zugleich für eine bessere Bildqualität sorgen. Darüber hinaus unterstützt die Sony Alpha 9 III als neues Feature die Pre-Capture-Funktion. Damit lassen sich Bilder vor dem Drücken des Auslösers aufnehmen (0,0005 Sekunden bis eine Sekunde).

Unterschied 3: Der Autofokus
Ein Update hat bei der Sony Alpha 9 III auch der Autofokus erhalten. Dieser nutzt wie die zuletzt von Sony vorgestellten Kameras „Künstliche Intelligenz“. Dadurch kann die DSLM mehr Motive (Vögel, Insekten, Autos, Züge und Flugzeuge) als das Vorgängermodell erkennen und ist nicht nur auf Menschen und Tiere (Hunde sowie Katzen) beschränkt. Die verbesserte Erkennung menschlicher Posen und die Erkennung der Körperposition sorgt laut Sony zudem für eine bessere Motivverfolgung. Dafür muss die Person nicht in die Kamera blicken. Bewegungen kann die Alpha 9 III darüber hinaus besser einfangen, da sie bis zu 120 AF/AE-Berechnungen pro Sekunde unterstützt. Das Vorgängermodell kommt „nur“ auf 60 AF/AE-Berechnungen pro Sekunde.

Das Autofokussystem arbeitet mit 759 Messfeldern:

Das Autofokussystem der Sony Alpha 9 III nutzt 759 Messfelder und deckt 95,6 Prozent der Sensorfläche ab, bei der Sony Alpha 9 II lässt sich der mit 693 Messfeldern arbeitende AF auf 93 Prozent der Sensorfläche nutzen. Verbesserungen gibt es auch von der Lichtempfindlichkeit zu berichten: Während die Sony Alpha 9 II ab -3 EV scharfstellen kann, geht dies bei der Sony Alpha 9 III bereits ab -5 EV. Softwareseitig hat sich ebenso etwas getan, die Alpha 9 III wurde um zusätzliche Messfeldgrößen (XS und XL) erweitert.

Bei 4K-Aufnahmen erfolgt bis zu 120 Vollbildern pro Sekunde mit 6K-Oversampling:

Unterschied 4: Die Videofunktion
Videoaufnahmen waren mit den Kameras der Alpha-9-Serie schon immer möglich, im Fokus standen sie jedoch nie. Da Sony die Videofeatures der Alpha 9 III deutlich verbessert hat, fällt der Abstand zum Vorgängermodell entsprechend groß aus. Das lässt sich unter anderem bei der Bildrate erkennen. Die Alpha 9 III kann in 4K-Auflösung bis zu 120 Vollbilder pro Sekunde aufzeichnen, die Alpha 9 II kommt nur auf 30 Vollbilder pro Sekunde. Darüber hinaus sind nur mit der Alpha 9 III Aufnahmen mit 10bit und 4:2:2 sowie dem S-Cinetone-Bildstil möglich. In Full-HD ergibt sich in puncto Bildrate dann ein Gleichstand, hier unterstützen beide Kameras bis zu 120 Vollbilder pro Sekunde. RAW-Videoaufnahmen (16bit) werden dagegen allein von der Sony Alpha 9 III unterstützt und auch die Breathing-Compensation kann man nur hier nutzen. Für die Bilderzeugung lesen beide Kameras den Sensor in der Breite vollständig aus, dadurch ergibt sich ein 6K-Oversampling.

Unterschied 5: Display und Sucher
Deutlich überarbeitet und verbessert hat Sony bei der Alpha 9 III auch den Sucher. Die Alpha 9 III nutzt hier größtenteils die Technik der Sony Alpha 7R V und verfügt daher über einen 0,9-fach vergrößernden OLED-Sucher mit 9,44 Millionen Supixel. Die Wiedergabe ist mit bis zu 240 Bildern pro Sekunde möglich, für die maximale Qualität muss man jedoch auf 120 Bilder pro Sekunde zurückschalten. Der 3,69 Millionen Subpixel auflösende OLED- Sucher der Sony Alpha 9 II kann bis zu 120 Bilder pro Sekunde wiedergeben, hier wird die höchste Qualität bei 60 Bildern pro Sekunde erreicht. Die Vergrößerung des Suchers gibt Sony mit 0,78-fach an.

Das Display der Sony Alpha 9 III eignet sich durch seine Drehbarkeit auch für Videoaufnahmen:

Mehr Pixel hat auch das Display der Sony Alpha 9 III zu bieten. 2,1 Millionen Subpixel verteilen sich auf 3,2 Zoll, bei der Alpha 9 II sind es 1,44 Millionen Subpixel auf 3,0 Zoll. Vielseitige Einsätze ermöglicht das Panel der Alpha 9 III dank der Möglichkeit zum Drehen, Schwenken und Klappen, bei der Alpha 9 II lässt das Display nur nach oben und unten schwenken. Eingaben per Touch sind bei beiden Displays möglich, in allen Menüs geht dies wegen des „neuen“ Menüdesigns aber nur bei der Alpha 9 III.

Die Oberseite der Sony Alpha 9 III:

Die Oberseite der Sony Alpha 9 II:

Unterschied 6: Gehäuse und Bedienung
Die Gehäuse seiner Kameras hat Sony im Laufe der Jahre immer wieder optimiert, auch die neue Sony Alpha 9 III hat ein Update erfahren. Unter anderem hat sich Sony beim Griff und dem darauf platzierten Auslöser für eine neue Konstruktion entschieden. Diese soll für einen höheren Bedienkomfort sorgen. Als erste Alpha-Kamera verfügt die DSLM zudem über eine auf der Vorderseite gelegene Custom-Taste. Sie lässt sich unter anderem mit der neuen Speed Boost-Funktion belegen, mit der die Serienbildrate kurzzeitig verändert werden kann. Ebenso neu: Das rechte Einstellrad auf der Oberseite ist wie bereits bei einigen anderen DSLMs nun frei belegbar. In puncto Abmessungen fällt die Alpha 9 III mit 13,6 x 9,7 x 7,3cm etwas größer als die Alpha 9 II mit 12,9 x 9,6 x 6,7cm aus, das Gewicht ist mit 702g zu 672g nur einen Tick höher.

Die Rückseite der Sony Alpha 9 III:

Die Rückseite der Sony Alpha 9 III:

Die Datenspeicherung erfolgt bei der Sony Alpha 9 III auf CFexpress Typ A- oder SD-Speicherkarten. Bei der Alpha 9 II lassen sich nur SD-Karten verwenden. Dadurch unterstützt die neue DSLM wesentlich höhere Datenübertragungsraten.

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Autor: dkamera.de Redaktion
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