Vergleich: Canon EOS 800D, Nikon D5600 und Pentax K-70 (Teil 3)

Teil 3 von 3: Spiegelreflexkameras der gehobenen Einsteiger- bzw. Mittelklasse mit Full-HD-Video


v.l.n.r.: Canon EOS 800D, Nikon D5600 und Pentax K-70.

Nachdem wir im zweiten Teil unseres Vergleichstests der Canon EOS 800D, der Nikon D5600 und der Pentax K-70 unter anderem das Objektivangebot und den Autofokus untersucht haben, gehen wir jetzt auf spezielle Funktionen sowie die Videoaufnahme ein. Anschließend ziehen wir ein Fazit.

Funktionen und Features:
Funktionen und Features sind bei unterklassigen Kameras in der Regel weniger als bei höherklassigen Modellen vorhanden, unsere Vergleichskameras besitzen daher lediglich die „Basis-Ausstattung“.

Fotoprogramme bieten alle drei Modelle jeweils automatische sowie manuelle (Vollautomatik, PSAM-Modi), zudem gibt es Szenenprogramme und Filtereffekte. Nur bei der K-70 sind drei Userprogramme zu finden. Diese erlauben das Abspeichern und Abrufen spezieller Einstellungen und können die Fotografie in manchen Situationen vereinfachen.

Drei Menüs im Vergleich: Canon setzt bei der EOS 800D auf horizontal angeordnete Reiter:

Canon EOS 800D.

Nikon verwendet bei der D5600 vertikale Reiter:

Nikon D5600.

Die Pentax K-70 besitzt ein Design mit horizontalen Reitern:

Pentax K-70.

Die Belichtungszeit steuert bei allen drei Modellen ein mechanischer Schlitzverschluss, einen elektronischen Verschluss gibt es nicht. Die kürzeste Belichtungszeit liegt bei der EOS 800D und der D5600 bei 1/4.000 Sekunde, bei der K-70 bei 1/6.000 Sekunde. Auch hier sind die Besitzer der K-70 somit leicht im Vorteil.

Des Weiteren lässt sich bei der K-70 vom integrierten Bildstabilisator profitieren. Dieser minimiert Verwacklungen bei allen Objektiven, Canon und Nikon setzen dagegen auf Bildstabilisatoren in den Objektiven. Modelle ohne Stabilisator lassen sich dadurch leider nicht stabilisieren. Ganz ohne Nachteil ist der integrierte Stabilisator der K-70 allerdings nicht: Da die Verwacklungen durch den beweglich gelagerten Sensor ausgeglichen werden, wird das Sucherbild nie mitstabilisiert.

Das High-Resolution-Aufnahme-Menü der Pentax K-70:

Pentax K-70.

Den beweglichen Sensor macht sich Pentax für die Astrotracer-Funktion (= Sternenverfolgung; benötigt weiteres Zubehör) und die High-Resolution-Aufnahme zunutze. Bei Letzterer wird ein Foto aus mehreren Einzelbildern zusammengerechnet. Das erlaubt eine besonders gute Detailwiedergabe. Die Funktion kann leider nur von einem Stativ und sinnvoll auch nur bei einem nicht bewegten Motiv genutzt werden. Leichte Bewegungen lassen sich per Motion-Compensation herausrechnen.

Unser Sieger bei den Funktionen und Features: Die Pentax K-70.

Videoaufnahme:
Die Videoaufnahme ist bei modernen Kameras von großer Bedeutung, weswegen sich diesbezüglich in den letzten Kameragenerationen einiges getan hat. Das gilt jedoch vor allem für spiegellose Modelle und Kompaktkameras. Die Hersteller von Spiegelreflexkameras halten sich mit neuen Features noch stark zurück. Daher speichern alle drei Modelle Videos lediglich in Full-HD-Auflösung mit 1.920 x 1.080 Pixel. Während die Canon EOS 800D und die Nikon D5600 immerhin in der Lage sind, bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde aufzuzeichnen, hat die Pentax K-70 nur 30 Vollbilder pro Sekunde zu bieten. In HD unterstützen alle Kameras bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde, diese Auflösung ist allerdings zweifellos nicht mehr up to date. In puncto Bildqualität sehen wir die Nikon D5600 vorn, die EOS 800D folgt mit minimalem Abstand. Auf dem letzten Platz landet abgeschlagen die K-70. Deren Aufnahmen zeigen die wenigsten Details, Moiré-Artefakte sind oftmals zu sehen. Diese erkennt man zwar auch bei der 800D, hier fallen sie aber weniger stark auf.

Videovergleich bei Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel):

Beim Video-Autofokus setzt sich dagegen die EOS 800D ab, deren automatische Fokussierung schnell und sehr präzise arbeitet. Der Autofokus der D5600 ist langsamer und neigt des Öfteren zum Nachkorrigieren. Der Video-AF der K-70 stellt zwar recht präzise scharf, benötigt dafür aber leider sehr lang. Zum Einfangen von bewegten Motiven eignet sich daher einzig die EOS 800D. Manuelle Optionen haben alle drei Kameras zu bieten, alle Parameter können bei der D5600 jedoch lediglich vor der Aufnahme verändert werden. Die Tonaufnahme erfolgt jeweils per integriertem Stereomikrofon, ein externes Mikrofon lässt sich per 3,5mm-Klinkeneingang anschließen. Die Tonpegelung erfolgt nach Wahl automatisch oder manuell.

Unser Sieger bei der Videoaufnahme: Die Canon EOS 800D.

Die Schnittstellen der Canon EOS 800D:

Canon EOS 800D.

Die Schnittstellen der Nikon D5600:

Nikon D5600.

Erweiterbarkeit und Schnittstellen:
Die Erweiterbarkeit ist bei Kameras der Spiegelreflexklasse traditionell gut. Dies lässt sich auch an unseren drei Vergleichsmodellen erkennen. Neben den standardmäßig vorhandenen USB- und HDMI-Ports gibt es jeweils einen 3,5mm-Klinkeneingang für Mikrofone und einen Zubehörschuh für Blitzgeräte. Neben den integrierten Aufklappblitzen (mit jeweils Leitzahl 12) lassen sich daher leistungsstärkere Systemblitze verwenden. Zusätzlich erlauben alle drei Kameras den Anschluss einer Kabelfernbedienung und sind per WLAN mittels einer App drahtlos zu steuern. Während die Apps von Canon (Camera-Connect-App) und Pentax (Image-Sync-App) allerdings viele Einstellungen erlauben, müssen sich Besitzer der D5600 (SnapBridge-App) auf das Auslösen beschränken. Das Verwenden von alternativen Apps funktioniert bei der D5600 leider nicht. Zur schnellen Verbindungsaufnahme haben Canon und Nikon ihre Kameras zusätzlich mit NFC und Bluetooth ausgestattet.

Unsere Sieger bei der Erweiterbarkeit und den Schnittstellen: Die Canon EOS 800D und Pentax K-70.

Die Schnittstellen der Pentax K-70:

Pentax K-70.

Unser Fazit:In unserem Vergleichstest haben die drei DSLRs gezeigt, dass auch Modelle der gehobenen Einsteiger- bzw. der Mittelklasse mit einer recht ordentlichen Ausstattung punkten können. Neben einigen Gemeinsamkeiten unterscheiden sich die Spiegelreflexkameras jedoch teilweise deutlich voneinander. Das Kameragehäuse der Nikon D5600 fällt am kleinsten und leichtesten aus, das der EOS 800D ist schon etwas größer. Während das aber kaum eine Rolle spielt, fällt das rund 50 Prozent schwerere Gehäuse der K-70 im Vergleich zur D5600 sprichwörtlich ins Gewicht.

Wer eine besonders kleine und leichte DSLR sucht, ist bei der K-70 daher an der falschen Stelle. Die Digitalkamera kann dafür mit zahlreichen anderen Features punkten: Zwei Einstellrädern und vielen Direktwahltasten für eine komfortable Bedienung, einem Gehäuse mit Abdichtungen gegen Staub sowie Spritzwasser und einem überdurchschnittlich guten Sucher.

In puncto Bildqualität liegen trotz gleicher Auflösungen die Nikon D5600 und die Pentax K-70 vorne:

v.l.n.r.: Canon EOS 800D, Nikon D5600 und Pentax K-70.

Bezüglich der Bildqualität sehen wir die Pentax K-70 einen Hauch vorn, die Nikon D5600 liegt bei den meisten ISO-Stufen allerdings nur ein wenig zurück. Die Canon EOS800D gibt Details nicht ganz so gut wieder, grundsätzlich geht auch deren Qualität jedoch in Ordnung. In puncto Serienbildrate können sich die DSLRs von Canon und Pentax von der Kamera von Nikon absetzen, einen großen Pufferspeicher bei Fotos im RAW-Format besitzt aber einzig die EOS 800D. Des Weiteren bietet die Kamera den schnellsten Autofokus beim Blick durch den Sucher und im Liveviewmodus. Bei der D5600 und vor allem der K-70 muss im Liveviewmodus wesentlich länger gewartet werden.

Apropos Autofokus: Die EOS 800D verfügt über die meisten AF-Messfelder, und die Fokussierung ist bis zu einer Offenblende von F8 möglich. Die K-70 von Pentax unterstützt dagegen als einziges Modell in diesem Test die AF-Feinabstimmung. Zudem erlaubt sie Belichtungszeiten bis zu 1/6.000 Sekunde und hat neben den PSAM-Modi drei Userprogramme zu bieten. Als "Special Features" sind die High-Resolution-Aufnahme und die Astrotracer-Funktion mit an Bord.

Die Canon EOS 800D ist das beste Allroundmodell in diesem Vergleich:

v.l.n.r.: Canon EOS 800D, Nikon D5600 und Pentax K-70.

In puncto Erweiterbarkeit schneiden unsere Testkandidaten mit einem Zubehörschuh, einem Anschluss für ein externes Mikrofon sowie WLAN zur drahtlosen Kommunikation in etwa ähnlich ab.

Zu den Beispielaufnahmen des Testsiegers:

Beim Videomodus ist das dagegen ganz anders: Während die Canon EOS 800D und die Nikon D5600 in Full-HD mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde filmen, schafft die K-70 nur 30 Vollbilder pro Sekunde. Die DSLR von Pentax liegt außerdem bei der Bildqualität zurück. Der Video-AF arbeitet bei der EOS 800D am besten, die D5600 und die K-70 können bei Weitem nicht mithalten.

Unser Testsieger:

Welche Spiegelreflexkamera hat sich insgesamt am besten geschlagen? Wer sowohl Fotos als auch Videos aufnehmen will, bekommt bei der EOS 800D das beste Paket. Die Nikon D5600 liegt aber kaum zurück. Fotografen ohne Videoambitionen sollten sich die Pentax K-70 näher anschauen, für Videos eignet sich die DSLR dagegen leider kaum. Bitte beachten Sie bei unserer Bewertung, dass die Angabe in Sternen und Punkten unter anderem durch unterschiedliche Testzeitpunkte voneinander abweichen kann.

Unsere Auszeichnungen des jeweiligen Einzeltestberichts:

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