Vergleich FujiFilm X-T4 und FujiFilm X-T3

Ein detaillierter Vergleich des neuen Foto- und Video-Flaggschiffs mit dem Vorgängermodell

Nach der Ende letzten Jahres überarbeiteten X-Pro-Serie hat FujiFilm nun auch der X-T-Serie ein neues Modell spendiert. Bei der X-T4 hat FujiFilm einige neue Teil verbaut und auch die Software einem Update unterzogen. Wir schauen uns die wichtigsten Unterschiede beider Modelle im Folgenden genauer an.

Weitere Informationen zu den Kameras erhalten Sie über folgende Links:
Ankündigung der FujiFilm X-T4
Datenblatt der FujiFilm X-T4
Testbericht der FujiFilm X-T3
Datenblatt der FujiFilm X-T3

Unterschied 1: Der Bildstabilisator
Als eines der wichtigsten neuen Features dürften viele Nutzer den kameraeigenen Fünf-Achsen-Bildstabilisator der FujiFilm X-T4 sehen. Die X-T3 verfügt darüber – genauso wie alle anderen spiegellosen Systemkameras von FujiFilm mit Ausnahme der X-H1 – nicht. Dank des integrierten Bildstabilisators ist man nicht mehr auf den Stabilisator der Objektive angewiesen, sondern kann bei allen Objektiven deutlich längere Belichtungszeiten aus der Hand realisieren. Bei Videos ist der Stabilisator natürlich ebenso von Vorteil. Dazu später mehr.

Die Kompensationsleistung des integrierten Bildstabilisators, der bis zu 10.000 Korrekturen pro Sekunde ausführen kann, liegt bei bis zu 6,5 Blendenstufen. Diese Leistung wird bei 18 von aktuell 29 erhältlichen Objektiven mit XF- bzw. XC-Bajonett erreicht. Genauere Informationen hierzu finden Sie auf fujifilm-x.com. Gegenüber der FujiFilm X-H1 (Testbericht) wird bei den allermeisten Objektiven eine um bis zu 1,5 Blendenstufen bessere Verwacklungsreduktion erreicht – und das trotz einer um 30 Prozent kleineren und 20 Prozent leichteren Stabilisatoreinheit. Dies konnte durch einen magnetfeldbasierten Antrieb ohne herkömmliche Federung realisiert werden.

Durch den beweglichen Sensor ist die Bildstabilisierung bei allen verwenden Objektiven möglich:

Unterschied 2: Der Autofokus
Die Hardware des Autofokus-Systems hat FujiFilm von der X-T3 übernommen. Wie beim älteren X-T-Modell erlauben 2,16 Millionen Messfelder, die nahezu die gesamte Sensorfläche abdecken, die Phasendetektion. Damit die X-T4 eine bessere Fokusleistung bietet, hat FujiFilm vor allem die Software überarbeitet. FujiFilm spricht von einem neuen AF-Algorithmus sowie einer verbesserten Phasenerkennung. Bewegten Motiven soll die DSLM mit einer höheren Verlässlichkeit folgen können, mit dem weiterentwickelten Gesichts- und Augenerkennungs-AF Personen besser im Fokus halten.

Im Laufe der Generationen wurden die X-T-Modelle stetig verbessert:

Unterschied 3: Der Verschluss
Ein weiteres neues Stück Technik ist bei der X-T4 der Verschluss. Hier setzt FujiFilm auf einen Schlitzverschuss, der von einem neu konzipierten kernlosen Gleichstrommotor mit besonders hohem Wirkungsgrad gesteuert wird. Die neue Technik erlaubt deutlich höhere Bildraten (15 Bilder pro Sekunde statt 11 Bilder pro Sekunde), arbeitet um 30 Prozent leiser und ist besonders robust (ausgelegt auf 3000.000 Auslösungen).

Unterschied 4: Die Videoaufnahme
Schon die Videofunktion der X-T3 gehörte zu den besten im Segment der Fotokameras, bei der X-T4 hat FujiFilm diese trotzdem nochmals verbessern können. Damit meinen wir allerdings nicht die 4K-Aufnahme, diese kann bei 4.096 x 2.160 Pixel bzw. 3.840 x 2.160 Pixel weiterhin mit 24 bis 60 Vollbildern pro Sekunde erfolgen. Verbessert hat FujiFilm die Full-HD-Funktion, genau genommen die Hochgeschwindigkeitsaufnahme für Zeitlupen. Während die X-T3 hier „nur“ 120 Vollbilder pro Sekunde und maximal 5-fache Zeitlupen schafft, erreicht die X-T4 bis zu 240 Vollbilder pro Sekunde und 10-fache Zeitlupen. Dieser Wert ist sehr hoch und wird in der Klasse der Fotokameras aktuell von keinem anderen Kameramodell erreicht.

Anders als bei der X-T3 wird die Tonausgabe bei der X-T4 über USB-C realisiert:

Als neue Videofeatures hat FujiFilm der X-T4 zudem einen digitalen Bildstabilisator für besonders verwacklungsarme Aufnahmen sowie ein extra Video-Menü spendiert. Den Ton können Videografen mit dem integrierten Stereomikrofon aufnehmen oder ein externes Mikrofon via 3,5mm Klinkeneingang anschließen. Für die Ausgabe eines Tonsignals gibt es bei der DSLM keinen Kopfhörerausgang mehr, stattdessen wird dieser per USB-C realisiert.

Dafür ist ein Adapter notwendig. Alternativ zum Adapter lässt sich der Batteriegriff verwenden, dieser ist mit einem 3,5mm Kopfhörerausgang ausgerüstet. Profi-Filmer werden bei der X-T4 die F-Log Anzeigehilfe, die Film Crop Fix”-Funktion und die Option zur separaten Einstellung des Aufnahmepegels (Mikrofon oder 3,5mm) begrüßen.

Bei der FujiFilm der X-T4 lässt sich das Display drehen und schwenken:

Das LCD der X-T3 kann man in drei Richtungen klappen:

Unterschied 5: Das Display
Bei den meisten seiner spiegellosen Systemkameras setzte FujiFilm bislang auf fest verbaute oder nach oben sowie unten schwenkbare Display. Mit der X-T3 wurde die schwenkbare Lagerung in eine weitere Richtung eingeführt, bei der X-T4 wechselt FujiFilm nun zu einer dreh- und schwenkbaren Konstruktion. Damit möchte das Unternehmen vor allem Videografen ansprechen, die sich eine derartige Lösung wünschen. Die Größe des Touch-LCDs-Panels liegt bei gewohnten 3,0 Zoll, die Auflösung wurde von 1,04 Millionen Subpixel auf 1,62 Millionen Subpixel erhöht.

Die Oberseite der neuen spiegellosen Systemkamera:

Zum Vergleich die Oberseite der FujiFIlm X-T3:

Unterschied 6: Das Gehäuse und die Bedienelemente
Überarbeitet hat FujiFilm bei der X-T4 auch das Gehäuse. Die Abmessungen haben von 13,3 x 9,3 x 5,9cm auf 13,5 x 9,3 x 6,4cm zugelegt, das Gewicht ist von 536g auf 607g gestiegen. Die X-T4 ist also größer und schwerer als die X-T3, Ersteres liegt unter anderem am gewachsenen Griff. Das Gehäuse besteht weiterhin aus einer Magnesiumlegierung und ist abdichtet, die Position der Tasten hat sich jedoch teilweise verändert.

Der Wechsel zwischen dem Foto- und Videomodus wird bei der X-T4 per Wählrad vorgenommen:

Auf der Oberseite hat FujiFilm die Fn-Taste nach vorne neben den Auslöser verlagert, hier sollte sie deutlich besser erreicht werden können. Das Wählrad unterhalb des Belichtungszeitenrades, das bei der X-T3 zum Einstellen der Belichtungsmessmethode dient, wird bei der X-T4 zum Wechseln zwischen der Foto- und Videoaufnahme verwendet.

Die Rückseite der X-T4:

Die Rückseite der X-T3:

Auf der Rückseite stehen weiterhin ein Joystick und ein Steuerkreuz zur Verfügung, die Platzierung von drei Tasten wurde jedoch verändert. So findet sich die Q-Taste nun rechts neben dem rückseitigen Einstellrad, links davon liegt die AF-On-Taste. Die AEL-Taste ist oberhalb des Joysticks gewandert.

Unterschied 7: Der Akku
Auf den ersten Blick nicht zu sehen ist der neue Akku der X-T4. Dabei handelt es sich um das Modell "NP-W235", gegenüber dem "NP-W126(S)" wurde die Kapazität von 1.200mAh auf 2.200mAh erhöht. Das macht sich in einer wesentlich höheren Bildanzahl bzw. einer längeren Videoaufnahme pro Akkuladung bemerkbar. Die X-T3 nimmt laut offizieller Angabe 390 Bilder pro Akkuladung auf, bei der X-T4 sind es 500 (normal) bis 600 (Eco-Modus). Die Videoaufzeichnungsdauer in 4K wurde von 40 Minuten auf 110 Minuten erhöht.

Der neue Akku erlaubt deutlich mehr Fotos pro Ladung und wesentliche längere Aufnahmezeiten:

Zu den weiteren Neuerungen gehören die Aufnahme im verlustbehaftet komprimierten RAW-Format und von TIFF-Dateien sowie die neue Filmsimulation „Eterna Belach Bypass“.

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Wiedereinmal eine genjale Kamera! Ich …

Wiedereinmal eine genjale Kamera!
Ich bin auch weiterhin begeistert. In Kombination zu den stetig erweitertem Umfang an Objektiven und der hervorragenden Qualität der allermeisten Gläser in der Disziplin APS-c, brauchen sich Fuji-Fotographen auch vor Vollvormat-Freunden nicht mehr verstecken.

Nur zwei Dinge sind weiterhin bedauerlich.

1.)
Das Hauseigene X-RAW-Studio. Was nützt die intelligente Lösung die CPU der Kamera zu verwenden, wenn ich nach einem Upgrade nicht mehr auf die bisherigen Bilder zugreifen kann?

Zum "Schnuppern" mit einer X-T20 angefangen, hatte diese Kamera in der fotobegeisgterten Familie sehr schnell Freunde und einen Abnehmer. Es folgte bei mir die X-T2. Auch die wurde nach einem Jahr von einem Sohn übernommen. Inzwischen bin ich stolter Besitzer einer X-T3. Nun ja, ich habe drei Söhne und die X-T4 steht am Start...
Außerdem eine fotobegeisterte Ehefrau (x-t100) und zwei Stiefkinder (x-pro1 - x100s). Auch da stehen die nächsten Geräte an. Es ist schön in der Familie ein Hobby zu teilen. Allerdings musste ich mir zum konvertieren eine andere Software zulegen.

2.) Die Cooperation mit Capture one ist leider nicht so weit vortgeschritten wie ich das erhofft hatte. Vorsorglich habe ich mir die Vollversion ohne Einschränkung der Kamerahersteller / Modelle erworben. Die Hoffnung war aber schon das auch hier und dieses mal Geräte übergreifend, möglich ist die CPU der Fuji`s zu verwenden um die Bearbeitung zumindest zu unterstützen. In Zeiten von USB-c und Thunderbold 3, wäre das nur konsequent. Zumal im Gamingbereich schon ganze Macs über externe Erweiterungen, bis hin zur Graphikkarte, aufgerüstet werden.
Leider ist Fuji und den Erschaffern von Capture one nicht der erhoffe große "Wurf" gelungen.
Im Gegenteil - Nicht nur das die Bilder auf den Kameratyp bezogen blieben - nein, es gibt überhaupt keine implementation der Kamera-CPU in die Bearbeitung bei Capture. Alles was ich sonst so sehr an zukunftsfähigen und visionärer Entwicklung bei Fuji aber auch bei Capture schätze, hier wurde leider nicht groß gedacht. Ich führe selbst eine Unternehmung die in ihrer Branche als Innovator mit zahlreichen Patenten gilt. Ich weiß dass es nicht immer möglich ist alles umzusetzten. Auch die Partner müssen mitgehen. Aber hier wäre es bestimmt möglich gewesen einen Weg zu finden. Und wenn es, für einen ersten Schritt, nur die Einbindung des X RAW STUDIO`s gewesen wäre.

Schade eigentlich.

Es grüßt ganz herzlich

Armin Bühler

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