Vergleichstest Teil 2: Superzoom-Bridgekameras

Canon PowerShot SX40 HS gegen Panasonic Lumix DMC-FZ150

Die aktuellen Superzoom-Bridgekameras sollen die Lücke zwischen den Kompaktkameras und den digitalen Spiegelreflexkameras schließen, während sie aufgrund ihrer integrierten Bauweise und dem großen Zoombereich eine Alternative zu den kompakten Systemkameras darstellen sollen. Zwei der derzeit attraktivsten Modelle, die Canon PowerShot SX40 HS​ (Testbericht)​​ und die Panasonic Lumix DMC-FZ150​ (Testbericht)​​, stellen wir in diesem Vergleichstest vor, zeigen die Unterschiede und die jeweiligen Stärken und Schwächen der beiden Modelle.

Im ersten Teil dieses Vergleichstests zwischen der Canon PowerShot SX40 HS​ und der Panasonic Lumix DMC-FZ150​ haben wir die Gehäuse der beiden digitalen Superzoom-Bridgekameras verglichen, sind auf die Unterschiede bei der Ausstattung und den Displays eingegangen und haben die Geschwindigkeitswerte vorgestellt. Im nun folgenden zweiten Teil stehen die Leistungen im Bereich Objektivqualität und Bildqualität insgesamt im Vordergrund. Dazu wird kurz die Videoleistung angesprochen und abschließend ein Fazit gezogen.

Der Zoombereich aktueller Superzoommodelle war vor einigen Jahren noch utopisch. So besitzt die Canon PowerShot SX40 HS​ (Datenblatt)​​ ein 35fach optisches Zoom und deckt damit einen kleinbildäquivalenten Brennweitenbereich von 24 bis 840mm ab. Die maximale Lichtstärke liegt bei F2,7 in der Weitwinkelstellung und F5,8 in der Telestellung. In die optische Rechnung ist ein optischer Bildstabilisator integriert, der in unserem Praxistest sehr gut funktionierte und den Spielraum bei schlechtem Licht im typischen Brennweitenbereich zwischen 24 und etwa 300mm (kb-äquivalent) um etwa drei Blendenstufen erweiterte. Bei längeren Brennweiten reduzierte sich dieser Spielraum etwas, gleichzeitig erhöhte sich aber auch das Verwackeln ohne Stabilisierung deutlich. In der maximalen Telestellung lag der Unterschied bei etwa zwei Blendenstufen. Ein Filtergewinde für Zubehör bietet die Canon PowerShot SX40 HS leider nicht.

Die Panasonic Lumix DMC-FZ150​ (Datenblatt)​​ besitzt einen kleineren, 24fach optischen Zoombereich und deckt damit einen kleinbildäquivalenten Brennweitenbereich von 25 bis 600mm ab. Die maximale Lichtstärke liegt bei F2,8 in der Weitwinkel- und F5,2 in der Telestellung. Auch bei der Panasonic-Kamera ist ein optischer Bildstabilisator integriert, der ähnlich leistungsfähig arbeitet und zwischen 25 und 300mm etwa einen um drei Blendenstufen größeren Spielraum verschafft. Durch die geringere Teleleistung ist er dort nicht ganz so stark gefordert und erreicht ebenfalls gut zwei Blenden bei maximaler Brennweite. Im Gegensatz zur Canon-Kamera ist die Panasonic Lumix DMC-FZ150 mit einem Filtergewinde von 52mm ausgestattet, zudem wird die Gegenlichtblende für das Objektiv serienmäßig mitgeliefert.

Das Objektiv der Canon PowerShot SX40 HS löst im Zentrum etwas höher auf als das Objektiv der Panasonic Lumix DMC-FZ150​​, fällt dafür zum Rand hin aber auch etwas stärker ab. Beide Digitalkameras zeigen eine entsprechende Randunschärfe in der Weitwinkelstellung. In der Telestellung liegt das Auflösungsvermögen in etwa auf dem gleichen Niveau, wobei hier die Canon PowerShot SX40 HS​ (Testbericht)​​ etwas mehr Spielraum bei der Brennweite liefert. Auch bei offener Blende, die die beste Detailleistung bringt, wird die mögliche Gesamtleistung allerdings bereits durch die Beugungsunschärfe in der 100%-Ansicht beschnitten. Bei der Verzeichnung zeigen beide Modelle ein gutes Niveau mit nur geringen Verzerrungen. An harten Kontrastkanten sind bei beiden Bridge-Kameras Farbsäume kein Problem.

Die Beispielaufnahmen zeigen den Unterschied bei der Darstellung sowohl im Nah- wie auch im Fernbereich. Die Aufnahmen entstanden von einem stabilen Stativ aus mit deaktiviertem Bildstabilisator und aktiviertem Selbstauslöser, genutzt wurde die automatische Fokussierung mit anschließender Schärfekontrolle. Aufgrund eigener Vergleichsaufnahmen wurden die Bilder jeweils mit offener Blende erstellt, da dadurch die beste Leistung erzielt werden konnte. Die Empfindlichkeit beider Sensoren lag bei ISO 100. Das Bild der Canon PowerShot SX40 HS​ (Datenblatt)​​​ befindet sich links, das der Panasonic Lumix DMC-FZ150​​ (Testbericht)​​ rechts.

Die ersten beiden Vergleichspaare zeigen die Unterschiedliche Telewirkung im Nah- und Fernbereich. Bei der Canon PowerShot SX40 HS war die maximale Brennweite von 840mm (KB) ausgewählt, bei der Panasonic Lumix DMC-FZ150 die maximale Brennweite von 600mm (KB).

Die Canon PowerShot SX40 HS (links) im Vergleich zur Panasonic Lumix DMC-FZ150 (rechts):

Der im zweiten Vergleichspaar aufgenommene Stein ist auch im Zentrum des dritten Vergleichspaars zu finden. Die Aufnahme wurde diesmal in der maximalen Weitwinkelstellung von 24mm bei der Canon PowerShot SX40 HS und bei 25mm bei der Panasonic Lumix DMC-FZ150​ (Datenblatt)​​ erstellt. Die Vergleichspaare zeigen von oben nach unten die Blende F2,8, F4, F5,6 und F8.

Das letzte Vergleichspaar zeigt die Streulichtempfindlichkeit beider Objektive, die strahlende Sonne war direkt rechts oberhalb der Bildecke zu sehen. Bei der Canon PowerShot SX40 HS​ (Testbericht)​​ war die mitgelieferte Gegenlichtblende montiert.

Im direkten Vergleich wird deutlich, dass das Objektiv der Canon PowerShot SX40 HS in der Praxis eine etwas höhere Gesamtleistung erbringt - und dies mit einer besseren Schärfedarstellung und einer geringeren Gegenlichtempfindlichkeit. Beide Modelle liegen im Bereich der Superzoomkameras allerdings auf einem sehr guten Niveau.

Die Canon PowerShot SX40 HS ist mit einem 12,0 Megapixel auflösenden, 1/2,3 Zoll großen CMOS-Sensor ausgestattet und bietet einen Empfindlichkeitsbereich von ISO 100 bis 3.200. Die Panasonic Lumix DMC-FZ150​ (Testbericht)​​ zeigt ähnliche Werte und ist mit einem 12,0 Megapixel auflösenden, 1/2,3 Zoll großen Live MOS Sensor ausgerüstet. Der Empfindlichkeitsbereich reicht von ISO 100 bis 6.400. Im Labortest zeigt sich bei beiden Modellen ein insgesamt gutes Niveau mit einer etwas besseren Leistung bei der Canon PowerShot SX40 HS​ (Datenblatt)​​ im Bereich der Detailzeichnung sowohl bei guten als auch bei schlechten Lichtbedingungen. Durch den gut funktionierenden optischen Bildstabilisator, der hohe Empfindlichkeiten bei guten Lichtbedingungen kaum notwendig macht, haben wir den Vergleichstest in der Praxis in die Abendstunden verlegt um besonders die Unterschiede bei wenig Licht aufzuzeigen. Wie bereit zuvor bei den Aufnahmen zur Beurteilung der Objektivqualität wurden die Vergleichsausnahmen vom Stativ aus mit Selbstauslöser und maximal geöffneter Blende erstellt. Auf der linken Seite befinden sich die Aufnahmen der Canon PowerShot SX40 HS, auf der rechten Seite die der Panasonic Lumix DMC-FZ150.

Die erste Vergleichsreihe zeigt ein typisches Landschaftsmotiv, das durch die feinen Grashalme im Vordergrund hohe Ansprüche an die Bildqualität stellt. Die Reihe zeigt von oben nach unten ISO 100, 200, 400, 800, 1.600 und 3.200.

Die Canon PowerShot SX40 HS (links) im Vergleich zur Panasonic Lumix DMC-FZ150 (rechts):

Man sieht sehr gut den eintretenden und immer stärker werdenden Strukturverlust, der für Kompaktkameras bereits ab ISO 400 sichtbar wird. Die im Labor festgestellten Unterschiede zeigen sich auch bei diesen Praxisaufnahmen.

Die zweite Testreihe zeigt ein Gebäude mit feinen, aber unregelmäßigen Strukturen, die den Einfluss der Rauschunterdrückung besser verdeutlichen. Die Reihe zeigt von oben nach unten die Empfindlichkeiten ISO 400, 800, 1.600 und 3.200.

Deutlich wird die aggressivere Rauschunterdrückung bei der Panasonic Lumix DMC-FZ150​​​ (Datenblatt)​​, die zu einem stärkeren Detailverlust und einer insgesamt weicheren Darstellung führt. Die Canon PowerShot SX40 HS ist in diesem Bereich gutmütiger eingestellt.

Insgesamt liegt die Canon PowerShot SX40 HS​​​ (Datenblatt)​​​ in diesem Bereich vorn. Zwar zeigt sie nicht grundsätzlich eine andere Leistungsklasse, punktet aber im direkten Vergleich durch eine weniger aggressive Rauschunterdrückung und einem besseren Detailerhalt. Der Vorteil der Panasonic Lumix DMC-FZ150 liegt allerdings im RAW-Aufnahmemodus, der ambitionierteren Nutzern die Möglichkeit gibt, abseits der Herstellereinstellungen die Bildqualität zu optimieren.

Im Videobereich liegen die Stärken bei der Panasonic Lumix DMC-FZ150, die einen Full-HD-Videomodus mit 1.920 x 1.080 Pixeln bei 50 Bildern pro Sekunde im AVCHD-Format bieten kann. Die Canon PowerShot SX40 HS hingegen erzeugt ein Full-HD-Video mit 1.920 x 1.080 Pixeln und 24 Bildern pro Sekunde im MOV-Format. Beide Modelle erlauben während der Aufnahme den optischen Zoom sowie eine Fokus- und Belichtungsnachführung.

Fazit:
Beide Modelle - Canon PowerShot SX40 HS und Panasonic Lumix DMC-FZ150 - liegen auf einem hohen Niveau, sind allerdings nicht frei von Schwächen. Bei der Canon PowerShot SX40 HS​ (Testbericht)​​ kann die gute Bildqualität und der besonders große Zoombereich, der durch den sehr gut funktionierenden optischen Bildstabilisator auch gut nutzbar ist, überzeugen. Das Bedienlayout ist logisch, die Digitalkamera ist schnell und liefert gute Resultate ohne größere Überraschungen. Vor Überraschungen sicher ist man auch bei der Panasonic Lumix DMC-FZ150​ (Testbericht)​​, die vor allem durch die sehr gute Bedienbarkeit, das bessere Display und das kompaktere Gewicht überzeugen kann. Sie bietet eine gute Bildqualität, eine sehr gute Videoleistung und, gerade für ambitionierte Amateure besonders wichtig, die Möglichkeit im RAW-Format aufzuzeichnen. Einen klaren Sieger kann es bei solch einer Konstellation nicht geben, vielmehr hängt es von den persönlichen Anforderungen ab, welches Modell eher in Frage kommt. Als kleine Hilfestellung sollte sich Ein- und Umsteiger die Canon PowerShot SX40 HS, fortgeschrittene Nutzer eher die Panasonic Lumix DMC-FZ150 anschauen.

Hier gehts zum dkamera.de Bildqualitätsvergleich dieser beiden Digitalkameras.

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