Canon EOS R10 Praxisbericht

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Praxisbericht zur Canon EOS R10

Neben der Oberklassekamera Canon EOS R7 (Testbericht) bietet Canon mit der EOS R10 auch ein Modell der Mittelklasse an. Diese besitzt im Vergleich zum Oberklassemodell unter anderem ein leichteres (424g statt 608g) und kompakteres Gehäuse (12,3 x 8,8 x 8,3cm statt 13,2 x 9,0 x 9,2cm). Bei ihm setzt Canon laut eigener Aussage auf eine Magnesiumlegierung und hochfesten technischen Kunststoff. Das Äußere der DSLM besteht jedenfalls nur aus letzterem, weshalb die Canon EOS R10 (Produktbilder) doch deutlich einfacher verarbeitet wirkt als das große Schwestermodell EOS R7. Darüber hinaus fehlen Abdichtungen. Das ist schade, angesichts des geringeren Preises aber auch nicht verwunderlich.

Beim Gehäuse der EOS R10 setzt Canon vor allem auf Kunststoff, Abdichtungen gibt es keine:

In der Hand liegt die Canon EOS R10 sehr sicher, der tiefe Griff und die großflächigen Gummierungen gestalten das Festhalten komfortabel. Der kleine Finger hängt wegen der vergleichsweise geringen Höhe allerdings in der Luft. Diesen Kompromiss muss man bei einem kompakten Gehäuse eingehen. Wer sich ein größeres Gehäuse wünscht, ist bei der EOS R7 gut aufgehoben.

Auf der rechten Oberseite der spiegellosen Systemkamera liegen mehrere Wählräder:

Auf der Rückseite der EOS R10 sind u. a. ein Joystick und ein Steuerkreuz zu finden:

Beim Bedienkonzept der EOS R10 hat sich Canon für eine klassische Umsetzung entschieden. Zwei Einstellräder erlauben das parallele Anpassen der Blende und der Belichtungszeit, zudem lassen sich darüber weitere Optionen verändern. Welche dies sind, kann der Nutzer im Menü entscheiden. Viele Optionen bestehen darüber hinaus bei den Tasten. Auch deren Funktionen sind individuell anpassbar. Hinsichtlich der Konfigurationsmöglichkeiten durch den User lässt die Canon EOS R10 daher keine Wünsche offen.

Ein Teil der anpassbaren Tasten der Systemkamera:

Die Tasten liegen bei der spiegellosen Systemkamera mangels Platz teilweise recht eng beieinander, das rückseitige Steuerkreuz fällt sehr klein aus. Bei durchschnittlich großen Händen sehen wir noch kein Problem beim Bedienen, beim Verwenden von Handschuhen kann es allerdings schon schwierig werden, die richtige Taste zu treffen. Von anderen Kameras der Mittelklasse setzt sich die Canon EOS R10 durch einen Joystick ab, dieser erlaubt unter anderem das schnelle Verschieben des AF-Messfeldes. Des Weiteren ist die DSLM mit einer Lock-Taste zum Sperren bestimmter Bedienelemente (Auswahl über das Menü) ausgestattet. Videos lassen sich mit der Rec-Taste in allen Modi starten, hier steht jedoch nur ein Teil der Optionen zur Verfügung. Zugriff auf alle Optionen bietet nur der Videomodus. Diese Einschränkung halten wir nicht für sinnvoll.

Der Blick in das Hauptmenü der DSLM verrät, dass Canon auf sein lange verwendetes, klassisches Design setzt. Es gibt sieben Reiter für bestimmten „Themen“ (Aufnahme, AF/Drive, Wiedergabe, Wireless-Funktion, Systemeinstellungen, Individualfunktionen und My Menu), jeder Reiter enthält weitere Untermenüs. Wer bereits eine Kamera von Canon besessen hat oder immer noch besitzt, fühlt sich sofort heimisch. Der logische Aufbau bereitet aber auch Neulingen keine Probleme.

Das Design des Menüs ist gut bekannt und lässt keine Fragen offen:

Damit die Suche nach einer bestimmten Option nicht allzu lange dauert, hat Canon zudem ein „My Menu“ integriert. Dieses erlaubt das Versammeln der wichtigsten Optionen an einem Ort. Beim Erstellen des Menüs hat der Nutzer freie Hand. Besonders häufig benötigte Aufnahmeparameter sind zudem wie üblich bei Canon im Quickmenü zu finden. Auch dieses lässt sich frei zusammenstellen.

Wichtige Optionen lassen sich im "My Menu" der DSLM zusammenstellen:

Wie bei der Canon EOS R7 (Testbericht) muss als Besonderheit der Fokuswählschalter auf der Vorderseite zumindest kurz angesprochen werden. Ihn hat Canon integriert, um bei den RF-S-Objektiven auf einen AF/MF-Schalter verzichten zu können. Bei zukünftig vorgestellten APS-C-DSLMs von Canon sollte jener daher ebenso verbaut sein.

Die Wahl des Fotoprogramms erfolgt bei der Canon EOS R10 (Bildqualität) wie üblich per Einstellrad. Die Ausstattung an Aufnahmemodi umfasst eine Vollautomatik, die PSAM-Programme und auch einen „Fv“-Modus. Letzterer nennt sich ausgeschrieben „Flexible Automatik“. Wie im manuellen Modus ist im „Fv“-Modus das Verändern der Blende, der Belichtungszeit, des ISO-Wertes und der Belichtungskorrektur möglich, nicht veränderte Parameter passt die Kamera jedoch automatisch an.

Wie die EOS R7 unterstützt die EOS R10 die Panorama-Aufnahme:

Zu den weiteren Aufnahme-Modi gehören zwei Custom-Programme für besondere Aufnahme-Einstellungen, ein Bulb-Modus für Langzeitbelichtungen, 15 Szenenmodi (Porträt, Sport, HDR-Gegenlicht, …) sowie zehn Kreativfilter (Körnigkeit S/W, Aquarell, Miniatureffekt, …). Wie die EOS R7 verfügt auch die EOS R10 über einen neuen Panoramamodus. Dieser erstellt aus einer Reihe von automatisiert hintereinander aufgenommenen Bilder ein Panorama. Als Optionen stehen die Aufnahmerichtung und die vertikale sowie horizontale Aufnahme zur Verfügung. Darüber hinaus dürfen bei den Features die Mehrfachbelichtung, die Intervallaufnahme und das Fokus-Bracketing nicht vergessen werden.

Der Autofokus der Canon EOS R10 (Geschwindigkeit) arbeitet mit dem Dual Pixel-CMOS-AF II. Hier nutzt Canon zwei Photodioden pro Pixel, das erlaubt das automatische Fokussieren auf praktisch der gesamten Sensorfläche. 100 Prozent in der Horizontalen und 100 Prozent in der Vertikalen sind es bei der automatischen Messfeldwahl, 90 Prozent in der Horizontalen und 100 Prozent in der Vertikalen werden für die manuelle Messfeldwahl genannt. Es spielt daher keine Rolle, wo sich das Motiv im Bildfeld befindet, eine der 4.503 AF-Positionen bietet sich immer an.

Neben Personen und Tieren erkennt die Kamera auch Fahrzeuge:

Der Arbeitsbereich des Autofokus beginnt bei -4 EV und endet bei 20 EV, als kleinstmögliche Offenblende lassen sich F22 nutzen. Das erlaubt den Einsatz von lichtschwachen Objektiven selbst in Kombination mit einem Telekonverter. Wie es sich für eine Kamera der aktuellen Generation gehört, bringt die EOS R10 jede Menge Motiverkennungs-Funktionen mit. Dazu zählen die Gesichts- und Augenerkennung. Menschen und Tiere sowie Fahrzeuge kann die Systemkamera jedoch auch im Ganzen erfassen sowie verfolgen. Um das zu erreichen, greift Canon auf moderne AF-Algorithmen und die Deep Learning-Technologie. Beide kamen zuerst beim Flaggschiff Canon EOS R3 (Testbericht) zum Einsatz.

Aus diesen Messfeldoptionen lässt sich bei der Canon EOS R7 wählen:

Von höherklassigen Modellen übernimmt die Canon EOS R10 (Technik) darüber hinaus die weiteren AF-Optionen. Diese umfassen unter anderem diverse AF-Messfeld-Einstellungen (Spot-AF, Einzelfeld-AF, Einzelfeld mit Erweiterungen) sowie selbst konfigurierbare Messfelder. Wer der Kamera alle Einstellungen überlassen möchte, greift zur automatischen Messfeldwahl. Beim Verwenden des Servo-AFs zum kontinuierlichen Scharfstellen stehen mehrere (individualisierbare) AF-Cases zur Verfügung, die Fokus-Priorisierung oder die Messfeldausrichtung sind ebenso veränderbar. Wer manuell arbeiten möchte, bekommt von der Kamera mittels einer Fokuslupe, eines Peakings und eines Fokusassistenten Hilfe.

Einen Teil der AF-Einstellungen der spiegellosen Systemkamera:

Die fünf AF-Cases erlauben unterschiedliche Einstellungen:

Alle Optionen würden aber nichts nützen, wenn die Autofokusleistung in der Praxis nicht überzeugen könnte. Hierzu lässt sich eindeutig sagen: sie kann. Für eine Kamera der Mittelklasse schneidet die EOS R10 sogar weit überdurchschnittlich gut ab. An das Flaggschiff Canon EOS R3 reicht sie zwar nicht heran, wirklich deutlich schlechter ist die EOS R10 jedoch auch nicht. Das kann sich für eine Kamera der Mittelklasse zweifellos sehen lassen. Beim Scharfstellen von statischen wie bewegten Motiven arbeitet die DSLM ausgesprochen flott, Motive verlor sie im Test kaum mehr aus dem Fokus. Dank der tollen AF-Leistung und der sehr hohen Bildraten leistet die Systemkamera selbst bei der Sport- und Actionfotografie sehr gute Dienste und kann dafür genutzt werden.

Zum Steuern der Belichtungszeit lässt sich bei der Canon EOS R10 (Datenblatt) ein elektronischer oder ein mechanischer Schlitzverschluss nutzen. Wer letzteren einsetzt, kann diesen zudem mit einem elektronischen ersten Vorhang kombinieren. Die kürzeste Belichtungszeit beträgt beim mechanischen Verschluss 1/4.000 Sekunde, beim elektronischen Verschluss sind es 1/16.000 Sekunde. Wer mit einem lichtstarken Objektiv bei Sonnenschein arbeiten möchte, muss daher in der Regel zum elektronischen Verschluss greifen.

Aus diesen Auslösemodi lässt sich wählen:

Völlig unproblematisch ist das aber nicht, denn Canon verbaut bei der EOS R10 einen „normalen“ Sensor ohne zusätzlichen DRAM-Cache. Da sich dieser nicht so schnell wie ein Stacked-Sensor auslesen lässt, sollte der elektronische Verschluss nur bei Tageslicht und statischen Motiven benutzt werden. Aufnahmen bei Kunstlicht und von bewegten Motiven können Artefakte wie Banding oder Verzerrungen zeigen. Hier ist daher Vorsicht geboten. Die Belichtungsmessung erfolgt bei der EOS R10 wahlweise mit der Mehrfeld-, mittenbetonten, Selektiv- und Spotmessung, die Anti-Flacker-Option sorgt bei Kunstlicht für die gleichmäßige Helligkeit der Bilder.

Der elektronische Sucher fällt klein aus, seine Auflösung ist durchschnittlich hoch:

Als Kamera der gehobenen Mittelklasse besitzt die Canon EOS R10 (Technik) nicht nur ein Display, sondern natürlich auch einen Sucher. Canon gibt die Suchervergrößerung mit 0,59-fach an, das ist im Vergleich zu anderen Suchern doch etwas wenig. Mit 2,36 Millionen Subpixeln könnte die Auflösung zudem höher ausfallen. Für eine Kamera der Mittelklasse geht die Pixelzahl aber noch in Ordnung. Das kleine Sucherbild sorgt für eine recht scharfe Darstellung, dafür fehlt der Komfort einer großen Darstellung. In einem Punkt kann das OLED-Panel dann allerdings doch mit höherklassigen Modellen mithalten: bei der Bildrate. Dank 120 Bildern pro Sekunde erfolgt die Wiedergabe flüssig und auch bei schnellen Bewegungen ohne Ruckler. Ebenso gut: Der Augensensor der DSLM aktiviert den Sucher stets zuverlässig und die optische Suchersimulation macht Freunden von DSLR-Suchern den Umstieg etwas leichter.

Das dreh- und schwenkbare Display kann fast immer optimal eingesehen werden:

Das Display der Canon EOS R10 besitzt mit einer Diagonalen von 3,0 Zoll klassische Abmessungen, die Auflösung fällt mit 1,04 Millionen Subpixel durchschnittlich aus. Die Einblickwinkel sind groß, die Detailwiedergabe ist ordentlich und die dreh- sowie schwenkbare Lagerung macht die Bildkontrolle zu jeder Zeit komfortabel. Das Touchscreen arbeitet wie von allen Kameras von Canon gewohnt präzise und funktioniert in allen Menüs.

Videos spielen bei Fotokameras mittlerweile eine große Rolle, an umfassenden Videofunktionen fehlt es selbst in der Mittelklasse nicht mehr. Auch die Canon EOS R10 (Beispielaufnahmen) bringt viele Features mit. Filmen kann sie in 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde. Bildraten von 50 und 60 Vollbildern pro Sekunde stehen allerdings allein bei der Aufnahme mit Crop zur Verfügung. Hier liest die DSLM den Bildwandler nur im Zentrum (1:1 Sensor-Readout) aus, folglich ergibt sich ein deutlicher Cropeffekt. Wer keine Veränderung beim Bildausschnitt im Vergleich zum Fotomodus (unterschiedliche Seitenverhältnisse ausgenommen) hinnehmen möchte, kann mit bis zu 30 Vollbildern pro Sekunde filmen. Dieser Modus nennt sich schlicht „4K“.

Darüber hinaus erlaubt die spiegellose Systemkamera die Aufnahme in Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel). Hier werden bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde im „normalen“ Aufnahmemodus und bis zu 120 Vollbilder pro Sekunde bei der Option „Hohe Bildrate“ aufgezeichnet. Ist letztere Option aktiviert, gibt die EOS R10 die Aufnahmen automatisch mit einem vierfachen Zeitlupeneffekt aus. Belichten lässt sich bei Videoaufnahmen automatisch oder manuell, den Bildstil und den Weißabgleich können Videografen ebenso verändern. Als besonderes Feature für ein Modell der Mittelklasse erlaubt die EOS R10 nicht nur die Aufnahme mit klassischem Farbsubsampling (4:2:0) und 8-Bit, auch 4:2:2 und 10-Bit (HDR PQ genannt) sind möglich. Dazu kommt die Unterstützung für HDR-Videos.

Das Angebot an Auflösungen und Kompressionen:

Die maximale Aufnahmedauer der EOS R10 liegt bei zwei Stunden, die Stromversorgung, der Speicherplatz oder die Temperatur der Kamera können aber natürlich schon vor dieser Grenze für das Abschalten sorgen. Bei 20 Grad Umgebungstemperatur konnten wir für eine halbe Stunde ohne nennenswerte Erwärmung filmen. Die Bildqualität der DSLM fällt bei 4K dank Oversampling hervorragend aus, auch die Aufnahmen mit Crop sind sehr detailreich. Der Autofokus der EOS R10 arbeitet bei Videos so präzise wie bei Fotos, eine optische Stabilisierung gibt es leider nur durch das Objektiv. Wer kein Modell mit „ImageStabilizer“ besitzt oder besonders verwacklungsarme Aufnahmen benötigt, kann einen digitalen Stabilisator zuschalten. Dieser reduziert allerdings den Bildausschnitt. Das Videopaket der Canon EOS R10 ist insgesamt überzeugend, einzig 60 Vollbilder pro Sekunde in 4K ohne Crop und einen Kopfhörerausgang würden wir uns noch wünschen.

Ein Praxisbericht von:

Thomas Kniess

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