Nikon Coolpix P1000 Praxisbericht

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Praxisbericht zur Nikon Coolpix P1000

Die Nikon Coolpix P1000 (Produktbilder) ist eine erstaunliche und beeindruckende Digitalkamera. Ihr Gehäuse überschreitet mit Abmessungen von 14,6 x 11,9 x 18,1cm alle bisher bekannten Fotokameras, selbst das 1,0-Zoll-Chip-Flaggschiff Sony Cyber-shot DSC RX10 IV (Testbericht) wirkt im Vergleich zur P1000 durchaus kompakt. Mit 1.415g bewegt sich das Gewicht auf Höhe einer Vollformat-DSLR vom Format der Nikon D750, wohl gemerkt inklusive des AF-S Nikkor 24-120mm-F4-Zoom.

Die Coolpix P1000 ist damit unter anderem eines: riesig und sehr schwer. Der größte Anteil beruht selbstredend auf dem 125-fach-Zoomobjektiv, den Rest des Gehäuses musste Nikon aber natürlich größer als „normal“ gestalten. Der Handgriff der Bridgekamera entspricht beispielsweise dem einer ausgewachsenen Spiegelreflexkamera. Große Abmessungen, eine ergonomische Form und großflächige Gummierungen sorgen für ein sehr gutes Griffgefühl. Die Kamera lässt sich daher sicher festhalten.

Den größten Teil der Nikon Coolpix P1000 nimmt das riesige Objektiv ein:

Ein wirklich komfortables Handling erreicht man bei der P1000 allerdings nur beim Einsatz von zwei Händen. Dies liegt am deutlich zum Objektiv hin verlagerten Schwerpunkt. Selbst im ausgeschalteten Zustand liegt das höchste Gewicht spürbar in der Nähe der Frontlinse, bei der maximalen Brennweite befindet sich der Schwerpunkt weit vom Griff entfernt. Wie soll dies bei einem Megazoom aber auch anders sein? Die Verarbeitungsqualität entspricht mit einem reinen Kunststoffgehäuse nicht dem üblichen Standard bei Kameramodellen der 1.000-Euro-Klasse, Abdichtungen gibt es ebenfalls nicht. Das enttäuscht im ersten Moment ein wenig, die Nikon Coolpix P1000 (Datenblatt) lässt sich jedoch einfach nicht mit anderen Kameras vergleichen. Dafür ist sie zu speziell. Da ein Magnesiumgehäuse das Gewicht zudem noch weiter erhöht hätte, erscheint das Kunststoffgehäuse letztendlich doch als gute Wahl.

Bedienelemente hat die Bridgekamera sehr viele zu bieten:

Abseits der riesigen Abmessungen bedient sich die Nikon Coolpix P1000 (Technik) wie eine herkömmliche Bridgekamera der gehobenen Klasse. Auf der Oberseite hat sie ein Wählrad zum Bestimmen des Fotoprogramms und eines zum Verändern der Verschlusszeit zu bieten. Die Blende passen Fotografen mit dem leider kleinen sowie sehr leichtgängigen rückseitigen Einstellrad an. Über dieses erfolgt zudem die Wahl des Selbstauslösers, des Blitzmodus, der Belichtungskorrektur (-/+ zwei Blendenstufen) und des Fokusmodus. Daneben gestatten Tasten unter anderem das Aufrufen des Hauptmenüs und des Wiedergabemodus. Zum Starten von Videos steht ein eigener Videoauslöser zur Verfügung, per Schalter wechselt man zwischen dem automatischen und dem manuellen Fokus. Bei letzterem lässt sich mit dem großen Fokusring komfortabel scharfstellen, im AF-Betrieb erlaubt der Ring die Korrektur der Belichtung, der Sensorempfindlichkeit oder des Weißabgleichs.

Ein Rahmen zeigt bei aktiver Zoomrückstellung den ursprünglichen Ausschnitt an:

Die "Zoomrückstellungsstärke" lässt sich in drei Stufen wählen:

Das Verändern der Brennweite ist per Brennweitenregler am Fotoauslöser oder mit einer Wippe am Objektiv möglich. Die neben der Wippe liegende Taste erlaubt das kurzzeitige Herauszoomen (drei Optionen wählbar), damit der Bildausschnitt überprüft oder ein „verlorenes“ Motiv wiedergefunden werden kann.

Diese Taste ist in der Praxis Gold wert, bei längeren Brennweiten wird sie oft benötigt. Die Fn-Taste auf der Oberseite der Kamera lässt sich unter anderem mit der Sensorempfindlichkeit oder dem Auslösemodus (Einzelbild, Serienbild, ...) belegen. Auch ambitionierte Fotografen, die alle wichtigen Parameter selbst einstellen möchten, kommen mit der Nikon Coolpix P1000 (Produktbilder) daher gut zurecht. Noch ein Wort zu den Tasten: diese sind allgemein recht groß und gut zu drücken.

Blick in das Hauptmenü der Coolpix P1000:

Das Menü der Nikon Coolpix P1000 ist in die vier Unterpunkte „Aufnahme“, „Filmsequenz“, „Netzwerkmenü“ und „System“ unterteilt und übersichtlich gestaltet. Gegenüber einfacheren Bridgekameras sind deutlich mehr Einstellungen möglich, auf gehobenem DSLR- oder DSLM-Niveau bewegt sich das Options-Angebot aber nicht. Für den Fotoalltag stehen allerdings alle wichtigen Parameter zur Verfügung.

Das Wählrad für das Fotoprogramm befindet sich auf der Oberseite:

Das Angebot an Fotoprogrammen ist bei der Nikon Coolpix P1000 (Bildqualität) groß. Neben der Vollautomatik und den PSAM-Modi wurde eine Reihe von Szenenprogrammen integriert. Dazu gehören unter anderem die Modi „Mond“ und „Vogelaufnahme“, die über das Wählrad direkt einstellbar sind. Beide besitzen verschiedene Voreinstellungen (AF-Feld, Auslösemodus, ...), welche die Aufnahme erleichtern sollen. Weitere Aufnahmeprogramme lassen sich über die „Scene“-Stellung auswählen. Dahinter verbergen sich 22 Modi, als Beispiele sind die „Einfach Panorama“-Aufnahme, ein Modus für Feuerwerke oder einer für Nachtaufnahmen zu nennen. Digitale Filtereffekte können Fotografen über den Creative-Modus anwenden oder nachträglich im Wiedergabemodus. Der User-Modus der Kamera ermöglicht das Aufrufen bestimmter Einstellungen, die vorher abgespeichert wurden.

Bei der Messfeldvorwahl kann man zwischen sechs Modi wählen:

Fokussieren lässt sich mit der Nikon Coolpix P1000 (Geschwindigkeit) wie bereits angesprochen sowohl automatisch als auch manuell. Beim AF-S- (Einzel-AF) oder AF-F-Betrieb (permanenter AF) sind diverse Messfeldoptionen wählbar. Neben einem Porträt-Autofokus, der Motivverfolgung und der AF-Zielsuche kann man sich für ein bewegliches Messfeld entscheiden. Hier stehen drei unterschiedliche Abmessungen (Punkt, normal oder großes Messfeld) zur Wahl. Das manuelle Scharfstellen erfolgt per Fokusring oder Wippe am Objektiv, eine Displaylupe und ein Peaking helfen beim Scharfstellen. Die Coolpix P1000 hat damit alle wichtigen Fokusoptionen zu bieten. Den Fokusbereich des Objektivs gibt Nikon mit 30cm im Weitwinkel und 7m im Telebereich an, mit dem Makro-Nahaufnahmemodus lässt sich bei 24cm Brennweite zudem ab 1cm scharfstellen. Wegen des großen Objektivs und der daraus resultierenden starken Abschattung eignet sich die Kamera für Nahaufnahmen allerdings nur recht wenig. Ausführliche Informationen zur Autofokusperformance erhalten Sie im Fazit-Teil.

Mit dem Punktvisier DF-M1 wird die riesige Bridgekamera noch ein gutes Stück ausladender:

Die Belichtungszeit steuert bei der Kamera ein mechanischer Verschluss, genau genommen handelt es sich um einen Zentralverschluss. Dieser erlaubt den Blitzeinsatz auch bei sehr kurzen Verschlusszeiten. Gut zu wissen: Die kürzeste Belichtungszeit ist von der gewählten Brennweite und Blende abhängig. Im besten Fall lässt sich eine Verschlusszeit von 1/4.000 Sekunde erreichen, dies im Weitwinkel aber beispielsweise erst ab Blende F6,3. Am Teleende kommt die Kamera nicht über 1/2.500 Sekunde hinaus. Als längste Belichtungszeit sind abhängig vom Fotoprogramm bis zu 30 Sekunden einstellbar, dafür wird allerdings zwingend ein ISO-Wert von 100 benötigt. Bei ISO 200 sind noch acht Sekunden wählbar, bei ISO 400 vier Sekunden. In der Praxis kommt man mit den angebotenen Belichtungszeiten trotzdem gut aus. Das Angebot an Belichtungsmessmethoden (Matrix, mittenbetont, Spot) entspricht dem üblichen Standard.

Für die Bildkontrolle hat Nikon bei der Coolpix P1000 (Technik) einen Sucher und ein Display verbaut. Der elektronische OLED-Sucher löst mit 2,36 Millionen Subpixel feine Details gut auf, die Vergrößerung (0,68-fach) bewegt sich auf einem ordentlichen Niveau. Brillenträger haben es leider etwas schwerer, die Bildecken einzusehen. Dafür muss man sehr nahe an den Sucher heranrücken. Ein Augensensor schaltet den Sucher bei Bedarf automatisch ein.

Das dreh- und schwenkbare Display macht die Bildkontrolle sehr komfortabel:

Beim LCD handelt es sich um ein 3,2 Zoll großes Modell mit 921.000 Subpixel (RGBW), Details gibt es gut wieder. Durch die dreh- und schwenkbare Aufhängung kann die Bildkontrolle in fast jeder Situation – also auch vor der Kamera – optimal erfolgen. Im Fotoalltag machen beide Optionen zur Bildkontrolle eine gute Figur, bei längeren Brennweiten bevorzugen wir allerdings eindeutig den elektronischen Sucher. Damit lässt sich die Bridgekamera bei Freihandaufnahmen wesentlich besser stabilisieren.

Videos hält die Nikon Coolpix P1000 (Beispielaufnahmen) mit einer Reihe von Bildraten sowie Auflösungen fest. In 4K, das entspricht 3.840 x 2.160 Pixel), lassen sich 25 und 30 Vollbilder pro Sekunde aufnehmen. In Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel) und HD (1.280 x 720 Pixel) stehen 25, 30, 50 und 60 Vollbilder pro Sekunde zur Wahl, hier muss man jedoch mit einem kleineren Bildausschnitt („Crop“) zurechtkommen. Daneben bietet die Bridgekamera eine Zeitlupen- und Zeitrafferaufnahme an. Während erstere bei HD- und SD-Auflösung unterstützt wird, gibt es Letztere nur in Full-HD-Auflösung. Gut zu wissen: Im „Scene“-Menü der Kamera können sich Fotografen zudem für weitere Zeitrafferoptionen entscheiden.

Aber zurück zur Videofunktion: Die manuelle Belichtung oder die Vorwahl der Blende ist im manuellen Videomodus der Kamera möglich, mit automatischer Belichtung lassen sich Videos in allen Modi der P1000 über die Record-Taste (roter Punkt) starten. Zu den weiteren Videooptionen gehören der Bildstil, der Weißabgleich und die Sensorempfindlichkeit. Zudem kann man sich für den Einsatz eines digitalen Bildstabilisators (nicht bei 4K) entscheiden. Das integrierte Mikrofon zeichnet den Ton in Stereo auf, per 3,5mm Klinkeneingang lässt sich ein externes Mikrofon anschließen. Die Bildqualität der Kamera sehen wir in 4K-Auflösung auf einem guten bis sehr guten Niveau, in Full-HD immer noch auf einem guten. Dass Nikon die Kamera durchaus für professionelle Videografen vorsieht, zeigt die Möglichkeit der Ausgabe des Videosignals über HDMI ohne Einblendungen („Cleanout“).

Ein Teil der Video-Optionen der Coolpix P1000:

Der Video-AF und der optische Bildstabilisator leisten angesichts des riesigen Brennweitenbereichs eine ordentliche Arbeit, bei Aufnahmen über 1.000mm darf man jedoch keine perfekte Funktion erwarten. Das heißt: Ein Wackeln bei Aufnahmen aus der Hand und das bei längeren Brennweiten teilweise auftretende Pumpen des Video-AFs muss man hinnehmen. Wer letzteres nicht möchte, kann manuell fokussieren. Die Peaking-Unterstützung steht anders als bei Fotos allerdings nicht zur Verfügung. Die Tonqualität der Videos überzeugt uns nicht, die Aufnahmen wirken teilweise stark verzerrt. In der Praxis ist das ärgerlich, zumindest beim Einsatz längerer Brennweiten aber auch nicht unbedingt relevant. Hier hört man vom aufgenommenen Motiv, wegen der großen Entfernung, sowieso nichts mehr.

Ein Praxisbericht von:

Thomas Kniess

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Kommentare

Man kann die Nikon P1000 …

Man kann die Nikon P1000 eigentlich nur bis etwa 1000 mm Brenweite @ VF mit anderen Superzoomkameras vergleichen.
Was sie ab 1000 mm oder bereits etwas früher bietet, erreicht man eigentlich nur mit Photospektiven. Und hier ist die P1000 deutlich bequemer. Photospektiv immer auf Stativ, kein AF und es muss eine Kamera adaptiert werden. Vom Smart Phone über Kompaktkamera bis Vollformat ist alles drin. Trotzdem, bei der P1000 bekommt man den ganzen üblichen Bereich ab WW und auch noch die Möglichkeit, alles freihand.
Bei großen Enfernungen haben Photospektive mit den gleichen Problemen zu kämpfen, Verwacklung und atmosphärische Störung.
Und dann ist da noch der Preis. Spektiv, Kameraadapter, Stativ. Das können schnell ein paar tausend Euro werden, je nachdem, was man will. Da ist die Nikon P1000 schon ein besonderes Angebot und das sollte man nie außer acht lassen.

Moin, eine Frage: Sind die …

Moin,
eine Frage:
Sind die Testbilder der P1000 zb. bei 2600 mm mit Stabi gemacht worden?

Ich bekomme so nicht ein brauchbares Foto hin.
Vielen Dank.
Grüße
Arne Tewes

Wenn man mit der P1000 …

Wenn man mit der P1000 Brennweiten jenseits der 2000mm nutzen möchte, braucht das schon etwas an Übung. Trotz des sehr guten Bildstabilisators versuche ich mich irgendwo anzulehnen oder aufzustützen, wenn das möglich ist. Auch sollte man immer bedenken, dass diese Kamera nur einen kleinen Bildaufnahmechip nutzt und man im Telebereich sehr schnell in große Blendwerte kommt. Das macht nur bei guten Lichtverhältnissen Sinn. Auch ist man aufgrund der riesigen Brennweite schnell dazu verleitet sehr weit entfernte Objekte heran zu zoomen. Da hat man das Problem, dass sehr dicke Luftschichten die Qualität der Aufnahme sehr negativ beeinflussen. Trotz dieser Widrigkeiten, die durchaus zu einigem Ausschuss führen, sind mir nach einiger Übung mit dieser Kamera einige sehr spektakuläre Aufnahmen gelungen.

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