Teil 2 von 3: Die Bedienung, die App und das Zubehör
Im ersten Teil des Testberichts der GoPro HER12 Black haben wir die technischen Daten unter die Lupe genommen. In diesem zweiten von drei Teilen schauen wir uns die Bedienung an und stellen mit dem GoPro Max Lens Mod 2.0 sowie dem Max Grip + Tripod zwei optional erhältliche Zubehörprodukte vor.
Die Bedienung:
GoPro verfolgt bei der HERO12 Black das bekannte Bedienkonzept der Vorgängermodelle. Einstellungen lassen sich grundsätzlich auf vier verschiedene Arten vornehmen: Zum einen über die gut bekannten zwei Tasten. Die an der linken Seite liegende Mode-Taste schaltet die Actionkamera ein und aus, zudem lässt sich damit zwischen den Aufnahmeprogrammen wechseln. Die auf der Oberseite liegende Aufnahme-Taste erlaubt das Starten und Stoppen von Videos bzw. das Auslösen bei Fotos. Wer die Taste länger gedrückt hält, kann die Kamera zudem starten und sofort ein Video beginnen.
Für die allermeisten Einstellungen wird bei der GoPro HERO12 Black das rückseitige Touchscreen-Display benötigt. Über gleich mehrere Direktwahltasten sind unterschiedliche Einstellungen schnell möglich, für andere ist das Menü aufzurufen. Bei Videos lassen sich unter anderem der Bildwinkel, die Auflösung, die Bildrate sowie der Bildstabilisator verändern. Das im Vergleich zur HERO11 Black teilweise neu designte Einstellungs-Menü erlaubt das Anpassen der wichtigsten Aufnahme-Optionen, über die vorgeschalteten Voreinstellungs-Speicherplätze (unterschiedlich für Foto, Video und Zeitraffer) kann man bestimmte Aufnahme-Optionen schnell abrufen. Wie schon für das Vorgängermodell gilt auch für die HERO12 Black: Für Anfänger gibt es den Einfach-Modus, fortgeschrittene Nutzer verwenden den Pro-Modus.
Das Aufrufen des Hauptmenüs der Actionkamera erfolgt durch das Wischen von oben nach unten, durch das Wischen von unten nach oben gelangt man zum Wiedergabemodus. Darüber hinaus lässt sich durch das Wischen von links nach rechts sowie umgekehrt zwischen den Aufnahmeprogrammen wechseln. Das vordere Display dient nur zur Bildkontrolle, Eingaben sind damit nicht möglich. Bei Selbstporträts oder Vlogs ist es eine große Hilfe, da man den Bildausschnitt damit stets im Blick hat.
Zum Steuern muss man die Actionkamera allerdings nicht immer in der Hand halten, dies geht auch aus der Ferne. Zum einen über die Sprachsteuerung, zum anderen via App. Die Sprachsteuerung erlaubt unter anderem das Starten und Stoppen von Aufnahmen („GoPro starten“, „GoPro stoppen“).
Darüber hinaus kann man auch den Modus wechseln („GoPro Video-Modus“, „GoPro Foto-Modus“, „GoPro Zeitraffer-Modus“), direkt Aufnahmen in anderen Modi starten („GoPro Foto Serienaufnahme machen“, …) HiLight Tags („GoPro HiLight“) setzen und die Kamera („GoPro ausschalten“) ausschalten.
Spezielle Einstellungen im Menü sind aus der Ferne nur mit der Quick-App möglich. Diese liefert auf Wunsch auch ein Livebild und ermöglicht das komfortable Ändern aller Einstellungen. Zudem kann man mit der App die gespeicherten Bilder und Videos ansehen sowie bei Bedarf auf das Smartphone oder Tablet herunterladen.
Optionales Zubehör:
Max Lens Mod 2.0
Als neues Zubehör wurde für die GoPro HERO12 Black der Max Lens Mod 2.0 entwickelt. Dieser vergrößert den Bildwinkel auf 177 Grad und liefert damit ein extrem weitwinkeliges Bild. Hier sind natürlich stärkere Verzerrungen hinzunehmen. Der Max Lens Mod 2.0 wird wie das Vorgängermodell (Max Lens Mod genannt) auf die GoPro aufgeschraubt, hierfür ist zunächst die Standardlinse abzuschrauben.
Im Kameramenü musst der Max Lens Mod 2.0 (wie der Max Lens Mod) vor der ersten Aufnahme aktiviert werden, dann ändern sich die Aufnahme-Einstellungen. Als Sichtfelder stehen "Weit", "Max SuperView" und "Max HyperView" zur Wahl, bei der Bildstabilisierung kann man sich zwischen "Aus" und "Max HyperSmooth" entscheiden.
Nachteile gibt es allerdings auch: Maximal sind 4K-Videos möglich (bis zu 60p), in Full-HD stellen 120 Vollbilder pro Sekunde die höchste Bildrate dar. Wasserdicht ist die HERO12 Black mit dem Max Lens Mod 2.0 zudem nur bis fünf Meter Tiefe.
Die Abbildungsleitung fällt beim Einsatz des Max Lens Mod 2.0 zu den Rändern hin etwas ab, der Schärfeverlust ist in Relation zum extremen Sichtfeld jedoch gering. Da Videos allerdings nur mehr mit 4K-Auflösung aufgezeichnet werden können, steht die beste Qualität nicht mehr zur Verfügung. Die Bildstabilisierung ist wegen des großen Bildwinkels laut GoPro allerdings die bestmögliche.
Max Grip + Tripod
Der Max Grip + Tripod-Griff, auf Deutsch auch Max Grip + Stativ genannt, ist ein "Kombi-Produkt" und erfüllt gleich zwei Aufgaben. Zum einen lässt er sich als klassischer Griff zum Festhalten der Kamera nutzen, zum anderen auch als Stativ.
Wegen des verwendeten Kunststoffmaterials bringt er nur 229g auf die Waage und fällt damit auch auf längeren Touren nicht zur Last. Die Verarbeitung geht wegen des geringen Gewichts in Ordnung, richtig solide wirkt der Griff allerdings nicht.
Von Vorteil ist die Verlängerung von 23cm auf bis zu 56cm, dadurch kann der Max Grip + Tripod auch die Aufgabe eines Selfies-Sticks übernehmen. Zum Einsatz als Stativ werden die Füße auseinandergeklappt, die gummierten Unterseiten könnten aber für noch etwas mehr Halt sorgen. Apropos Gummierung: Diese sowie die geriffelte Oberfläche ermöglichen das sichere Festhalten in der Hand.
Extension Pole + Waterproof Shutter Remote
Als weiteres Zubehörprodukt bietet GoPro das Paket aus "Extension Pole" und der "Waterproof Shutter Remote" an. Die "Extension Pole" wird auf Deutsch als "Verlängerungsstange" bezeichnet und kann trotz einer Transportgröße von nur 25cm auf eine Länge von bis zu 122cm ausgefahren werden. Dadurch lässt sie sich unter anderem als besonders langer Selfie-Stick oder für Aufnahmen in Bodennähe verwenden.
Die Verarbeitung der "Verlängerungsstange" fällt dank Aluminium sehr hochwertig aus, wegen des gummierten und gerippten Griffs liegt sie sehr sicher und komfortabel in der Hand. Die Stange selbst kann über ein klassisches 1/4-Zoll-Innengewinde am unteren Ende auf einem Stativ montiert werden, das 1/4-Zoll-Gewinde auf der Oberseite erlaubt die Montage einer Kamera.
Da sich deren Position dabei aber nicht verändern lässt, legt GoPro einen Kugelkopf mit klassischer GoPro-Halterung bei. Dieser ermöglicht das Drehen oder Neigen der Kamera. Dadurch kann man diese optimal an die Aufnahmesituation anpassen.
Damit die Kamera auch ohne direkten Zugriff problemlos zu steuern ist, gibt es die "Auslöserfernbedienung". Im Gegensatz zur klassischen Fernbedienung verfügt die "Auslöserfernbedienung" allerdings nur über die Auslösetaste und die Powertaste. Ein Display oder andere Bedienelemente gibt es nicht.
Befestigen kann man die "Auslöserfernbedienung" mittels Gurt bzw. Armband an der "Verlängerungsstange" oder auch am Handgelenk. Sie funkt per Bluetooth und ist bis zu einer Tiefe von fünf Meter wasserdicht. Unter Wasser funktioniert die Bluetooth-Verbindung laut GoPro allerdings nicht. Mit Strom wird die "Auslöserfernbedienung" über eine wechselbare Knopfzelle versorgt, das Aufladen per USB ist somit nicht möglich.
Im dritten Teil unseres Testberichts der GoPro HERO12 Black prüfen wir die Bildqualität und fassen unsere Ergebnisse zusammen.