FujiFilm X-H2 und X-H2S im Vergleich

Die sechs wichtigsten Unterschiede der beiden APS-C-Kameras von FujiFilm

FujiFilm hat mit der X-H2 seine dritte Kamera der X-H-Serie angekündigt. Während die X-H2S auf eine hohe Geschwindigkeit optimiert ist, besitzt die X-H2 einen hochauflösenden Bildwandler für besonders detailreiche Fotos sowie Videos. Wir vergleichen die beiden neuen X-H-Modelle und gehen auf die wichtigsten Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten ein.

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Ankündigung der FujiFilm X-H2
Datenblatt der FujiFilm X-H2
Ankündigung der FujiFilm X-H2S
Datenblatt der FujiFilm X-H2S

Unterschied 1: Der Sensor
Bei Kameras mit unterschiedlichen Auflösungen müssen natürlich auch unterschiedliche Sensoren zum Einsatz kommen. Es handelt sich jedoch nicht nur um Modelle, die über unterschiedliche viele Pixel verfügen, sondern auch unterschiedliche Konstruktionen. Aber zunächst einmal zur Auflösung: Der Sensor der FujiFilm X-H2S verfügt über 6.240 x 4.160 Pixel, somit lassen sich Bilder mit 26 Megapixel speichern. Die FujiFilm X-H2 nimmt Bilder mit 7.728 x 5.152 Pixel und damit 39,8 Megapixel auf. Die Auflösung der X-H2 ist dadurch fast genau um 50 Prozent höher, die Bildpunkte müssen mit 3,04 Micrometer deutlich kleiner als bei der FujiFilm X-H2S (3,76 Micrometer) ausfallen. Beim Sensoraufbau ist der zusätzliche DRAM-Cache und die höhere Anzahl an AD-Wandlern des Chips der X-H2S zu nennen. Dadurch kann der Sensor der X-H2S wesentlich schneller ausgelesen werden. Nicht umsonst steht das „S“ bei der „X-H2S“ für Speed.

Der Sensor der X-H2 löst höher auf, der Sensor der X-H2S lässt sich schneller auslesen:

Die höhere Auslesegeschwindigkeit (1/180 Sekunde vs. 1/88 Sekunde) erlaubt nicht nur höhere Bildraten, sondern auch weniger Verzerrungen bei bewegten Motiven. Auf beide Vorteile gehen wir in den folgenden Punkten noch detaillierter ein. Weitere Unterschiede gibt es von den Sensorempfindlichkeitsbereichen zu berichten. Bei der FujiFilm X-H2 liegt der Basis-ISO-Wert bei 125, bei der FujiFilm X-H2S bei 160. Zudem bringen beide DSLMs ISO-Erweiterungen nach unten mit. Die X-H2 kommt damit auf bis zu ISO 64, die X-H2S auf ISO 80. Am oberen Ende stellen ISO 12.800 die maximale Sensorempfindlichkeit dar, mit den Erweiterungen sind bis zu ISO 51.200 wählbar.

Unterschied 2: Die Serienbildfunktion
Die höhere Auflösung des Sensors der X-H2 wirkt sich natürlich auf die Serienbildgeschwindigkeit aus. Bei voller Auflösung kann die X-H2 bis zu 15 Bilder pro Sekunde mit dem mechanischen festhalten, mit dem elektronischem Verschluss und einem 1,29-fachen Crop kommt sie auf bis zu 20 Bilder pro Sekunde. Die FujiFilm X-H2S schafft bei voller Auflösung mit dem mechanischen Verschluss ebenfalls 15 Bilder pro Sekunde, mit dem elektronischen bei gleicher Auflösung jedoch 40 Bilder pro Sekunde. Die Auflösung sinkt dabei nicht ab.

FujIFilm gibt für die Autofokussysteme beider DSLMs folgende Leistungsdaten an:

Unterschied 3: Der Autofokus
Der besonders schnell auslesbare Sensor der X-H2S wirkt sich auch auf den Autofokus aus. Während FujiFilm für die X-H2S eine „AF calculation frequency“ von 120 Fps für die X-H2S angibt, sind es bei der X-H2 „nur“ 26 Bilder pro Sekunde. Dadurch ist bei der X-H2 von einer etwas schlechteren Leistung beim Tracking bewegter Motive sowie deren Erkennung auszugehen. Von Vorteil ist bei der X-H2 die größere Zahl an Phasen-AF-Pixeln (2,16 Millionen vs. 3,3 Millionen), durch die identischen AF-Algorithmen sollten die Augen- und Gesichtserkennung sowie die Motiverkennung statischer Motive identisch arbeiten. Zudem nutzen beide Kameras Deep-Learning und können Menschen, Tiere sowie Objekte (Fahrzeuge und Flugzeuge) erkennen. Für Videografen bringt die X-H2 einen neuen Fokusindikator mit. Dieser zeigt an, ob das Motiv im Fokusfeld im Fokus ist oder der Fokus zu nah oder zu fern eingestellt wurde. Kombinieren lässt sich die Funktion auch mit dem Fokus-Peaking.

Mit 3,3 Millionen Phasen-AF-Pixeln besitzt die X-H2 rund 50 Prozent mehr als die X-H2S:

Unterschied 4: Der Verschluss
Neben der Serienbildrate und dem Autofokus gehen wir auch noch auf den Verschluss ein. Durch die kürzere Auslesezeit des Sensors können Motive mit der X-H2S selbst bei Bewegungen ohne Verzerrungen eingefangen werden. Darüber hinaus sollten sich bei Kunstlicht keine oder weniger Artefakte zeigen. Besitzer der X-H2 müssen hier deutlich mehr auf der Hut sein.

Nichtsdestotrotz erreicht die X-H2 beim Einsatz des elektronischen Verschlusses eine extrem kurze Belichtungszeit von 1/180.000 Sekunde. Ein derartiger Wert ist von keiner anderen Kamera bekannt,  die FujiFilm X-H2S erreicht „nur“ 1/32.000 Sekunde. Wie sich dies in der Praxis auswirkt, bleibt aktuell noch offen. Selbst mit 1/32.000 Sekunde lassen sich eigentlich alle Motive einfangen. Des Weiteren wird für noch kürzere Belichtungszeiten eine sehr starke Lichtquelle benötigt. Derart kurze Zeiten lassen sich daher nur bei Sonnenschein oder einem sehr hellen Kunstlicht erzielen.

Mit der X-H2 lässt sich beim Einsatz des elektronischen Verschlusses deutlich kürzer belichten:

Keine Unterschiede gibt es dagegen von den mechanischen Verschlüssen zu berichten. Zwecks einer besseren Vergleichbarkeit wollen wir deren Daten hier aber noch aufführen. Mit dem Schlitzverschluss lässt sich jeweils bis zu 1/8.000 Sekunde belichten, in beiden Fällen sollen 500.000 Auslösungen zu erreichen sein.

Aufnahmen in 8K-Auflösung unterstützt nur die FujiFilm X-H2:

Unterschied 5: Die Videofunktion
Die Videofunktionen stehen bei beiden spiegellosen Systemkameras im Fokus, FujiFilm hat daher jede Menge Videofeatures integriert. Die höhere Auflösung beider Kameras erreicht wegen des höher aufgelösten Sensors natürlich die FujiFilm X-H2. Mit ihr lassen sich 8K-Videos mit 7.680 x 4.320 Pixel speichern. Dabei sind 24, 25 oder 30 Vollbilder pro Sekunde wählbar. Darüber hinaus unterstützt die Kamera 6,2K-Videos mit 6.240 x 3.510 Pixel, 4K-Videos mit 4.096 x 2.160 Pixel oder 3.840 x 2.160 Pixel sowie Full-HD-Videos mit 2.048 x 1.080 Pixel oder 1.920 x 1.080 Pixel. Bei 6,2K-Aufnahmen sind bis zu 30 Vollbilder pro Sekunde möglich, bei 4K- und Full-HD-Aufnahmen regulär bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde. Zudem besitzt die X-H2 eine Slow-Motion-Funktion für Zeitlupenaufnahmen in Full-HD mit bis zu 240 Vollbildern pro Sekunde.

Besitzer der FujiFilm X-H2S müssen auf 8K-Videos verzichten, die meisten Pixel lassen sich in der 6,2K-Einstellung im 3:2-Format aufnehmen. Bei dieser sogenannten "Open Gate"-Option wird der komplette Sensor mit seinen 6.240 x 4.160 Pixeln mit bis zu 30 Vollbildern pro Sekunde ausgelesen. In  4K-Auflösung (4.096 x 2.160 Pixel oder 3.840 x 2.160 Pixel) sowie in Full-HD-Auflösung (2.048 x 1.080 Pixel oder 1.920 x 1.080 Pixel) lassen sich bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde speichern. Mit der Slow-Motion-Funktion kann die Bildrate in 4K zudem auf bis zu 120 Vollbilder pro Sekunde und in Full-HD auf bis zu 240 Vollbilder pro Sekunde erhöht werden. Bei Auflösungen unterhalb von 8K hat somit die X-H2S etwas mehr zu bieten. Die RAW-Aufnahme über HDMI unterstützen beide Kameras, den Apple ProRes-Codec und das F-Log-Bildprofil für einen möglichst großen Dynamikumfang ebenfalls. Als maximalen Dynamikumfang nennt FujiFilm für die X-H2S etwa 14 Blendenstufen, bei der X-H2 sollen es rund 13 Blendenstufen sein.

Mit dem Pixel Shift Multi Shooting-Modus lassen sich deutlich mehr Details festhalten:

Unterschied 6: Das Pixel Shift Multi Shooting
Die FujiFilm X-H2 verfügt nicht nur über einen 50 Prozent höher aufgelösten Sensor als die X-H2S, sondern zusätzlich noch über die Möglichkeit, weit mehr Details mittels des Pixel Shift Multi Shootings zu speichern. Dieses wird über den Drive-Modus erreicht und nimmt bis zu 20 Bilder hintereinander auf. Zusammengerechnet werden die Fotos mit der Software "Pixel Shift Combiner", in der Kamera geht dies nicht. Die Funktion ist von anderen Kameras bekannt und basiert auf der pixelgenauen Verschiebung des Sensors zwischen den Einzelbildern. Dadurch lassen sich unter anderem die Interpolationsverluste eines Bayer-Filters ausgleichen.

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Autor: dkamera.de Redaktion
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