Preview: Hands-On der Canon EOS 7D Mark II

Teil 1 von 2: Das neue APS-C-Flaggschiff, die EOS 7D Mk II von Canon im Kurztest

Canon hat zur Photokina 2014 das Nachfolgemodell der APS-C-Kamera EOS 7D vorgestellt. Dieser Schritt war von vielen Fotografen bereits sehnsüchtig erwartet worden, denn die EOS 7D hatte zum Zeitpunkt der Vorstellung der Canon EOS 7D Mark II bereits fünf Jahre auf dem Buckel. Die Neuerungen des zweiten Modells der 7D-Serie sind durch die lange Wartezeit dementsprechend größer. Wir konnten die neue Canon EOS 7D Mark II bereits vor dem Marktstart in einem Hands-On unter die Lupe nehmen und zeigen hier unsere ersten Eindrücke.

Im Vergleich zur Canon EOS 7D hat sich die EOS 7D Mark II äußerlich nur wenig verändert:

Äußerlich sind die Unterschiede der Canon EOS 7D Mark II im Vergleich zum Vorgänger auf den ersten Blick kaum auffällig. Die EOS 7D Mark II ist etwas breiter geworden und rund einen halben Zentimeter tiefer. Beim Handling überzeugt die Digitalkamera mit ihrem relativ großen Handgriff, ein Batteriegriff ist daher nicht zwingend notwendig. Beim Gehäuse setzt Canon wieder auf Magnesium, den Oberklasse-Anspruch erfüllt die EOS 7D Mark II hier ohne Frage. Optimierte Dichtungen sollen den Spritzwasser- und Staubschutz nochmals verbessert haben.

Das Einstellrad der Spiegelreflexkamera lässt sich verriegeln:

Wer von der ersten Generation, also der Canon EOS 7D zur zweiten Generation wechseln will, muss sich bei der Bedienung teilweise umstellen. Das Tastenlayout hat sich dabei allerdings fast nicht verändert. So findet man auf der rechten Oberseite die Direktwahlasten für viele Fotoparameter, auf der linken Oberseite befindet sich das Programmwählrad. Dieses lässt sich im Gegensatz zur Canon EOS 7D arretieren.

Auf der Rückseite liegt das Einstellrad zum Navigieren im Menü oder für andere Einstellungen, wie bei der Canon EOS 5D Mark III (Testbericht) lässt sich damit der Tonpegel lautlos bei der Aufnahme verändern. Der Joystick ist wieder vorhanden, dieser ist allerdings um einen Schalter zum Verändern der Fokuseinstellungen ergänzt worden. Gut: Die Taste für das Quickmenü liegt jetzt in Daumenreichweite neben dem Einstellrad. Auf der Vorderseite ist die Abblendtaste von der linken auf die rechte Seite gewandert, diese lässt sich jetzt zudem auch programmieren und wurde größer gestaltet. Die Taste zum Aufklappen des Blitzes liegt weiter links vom Blitz, wer zweimal darauf drückt, gelangt nun aber direkt zu den Blitzeinstellungen. Dies ist ausgesprochen praktisch.

Das Menüdesign kennt man von der Canon EOS 5D Mark III:

Einstellungsmöglichkeiten bietet die neue Canon EOS 7D Mark II sehr viele:

Das Display besitzt bei der EOS 7D Mk II nun ein Seitenverhältnis von 3:2 (EOS 7D Mk I: 4:3), die Auflösung ist aus diesem Grund von 920.000 Subpixel auf 1,04 Millionen Subpixel angewachsen. Sehr viel hat sich außerdem beim Menü getan. Hier setzt Canon auf das Layout der Canon EOS 5D Mark III. Dies kommt natürlich allen Nutzern dieses Modells entgegen. Wer das „alte“ Menü der EOS 7D gewohnt ist, muss sich umstellen.

Der 20 Megapixel auflösende Sensor misst 22,4 x 15,0mm:

Beim Bildsensor bleibt es weiterhin bei einem APS-C-Modell (22,4 x 15,0mm). Die Auflösung liegt bei 20 Megapixel, wie bei der Canon EOS 70D (Testbericht) kommt die Dual-Pixel-CMOS-AF-Technologie zum Einsatz. Den Bildsensor der Canon EOS 70D verwendet Canon laut eigener Aussage aber nicht, es ist ein neu entwickeltes Modell. Hier wurden unter anderem das Pixel Design überarbeitet und das Signal-Rausch-Verhältnis verbessert. Diese Vorteile macht sich Canon beim ISO-Bereich zunutze, denn dieser wurde im Vergleich zur Canon EOS 7D (Datenblatt) vergrößert. ISO 100 bis ISO 16.000 werden nativ angeboten, ISO 25.600 und ISO 51.200 über die ISO-Erweiterungen H1 und H2. Die EOS 7D Mark I konnte "nur" bis ISO 12.800 erweitert werden. Wir meinen leichte Vorteile bei höheren Sensorempfindlichkeiten erkennen zu können, wirklich groß sind diese aber nicht. Erst unser Bildqualitätsvergleich wird hier genaue Ergebnisse bringen.

Mit zehn Bildern pro Sekunde übertrifft die 7D Mark II den Vorgänger um zwei Bilder pro Sekunde:

Für mehr Leistung bei der Bildverarbeitung befinden sich bei der EOS 7D Mark II zwei DIGIC-6-Bildprozessoren an Bord. Dadurch erlaubt die Spiegelreflexkamera unter anderem die Korrektur von diversen Bildparametern in der Kamera, zudem wird damit aber auch die hohe Bildrate von zehn Aufnahmen pro Sekunden ermöglicht.

Die hohe Bildrate wird außerdem durch einen neuen Spiegel- und Verschlussmechanismus erreicht. Hier sorgen spezielle Dämpfer unter anderem für ein optimiertes Abbremsen des Spiegels. Dass man die Bildrate effektiv nutzen kann, stellt der große Pufferspeicher sicher. Im JPEG-Format ist das Dauerfeuer ohne Grenze möglich, im RAW-Format sind dies laut Canon 31 Bilder mit voller Geschwindigkeit. Diese Zahl klingt laut unserem Test realistisch.

Der Autofokus erlaubt verschiedene Einstellungen für bestimmte Situationen:

Das Highlight der Canon EOS 7D Mark II ist natürlich das Autofokusmodul mit 65 Kreuzsensoren. Dieses übertrifft mit seinen technischen Daten spielend das Autofokusmodul des Vorgängers und kann selbst im Vergleich mit der Canon EOS 5D Mark III sowie Canon EOS-1D X mithalten. Alle Fokussensoren arbeiten bis zu F5,6 mit einem geeigneten Objektiv als Kreuzsensoren, bei einigen Objektiven ist dies jedoch nicht möglich. Welche Objektive den Autofokus der EOS 7D Mark II vollständig unterstützen, finden Sie auf der Produktseite von Canon. Wer ein Objektiv mit einer Offenblende von F2,8 oder größer verwendet, kann in der Bildmitte zudem auf einen dualen Kreuzsensor zurückgreifen. Neu ist bei Canon im APS-C-Bereich die Fokussierung bis F8, auch hier setzt die EOS 7D Mark II neue Maßstäbe.

Im Vergleich zur Canon EOS 70D ist die EOS 7D Mark II etwas größer:

Was leistet der Autofokus in der Praxis? Durch die sehr große Anzahl an Kreuzsensoren fällt die Auswahl des richtigen Messfeldes auf den ersten Blick nicht leicht. Der große Vorteil ist natürlich die fast vollständige Abdeckung des Bildfeldes mit Fokusmessfeldern. Dadurch ist ein Fokussieren und Verschwenken der Kamera keinesfalls notwendig, zudem lassen sich Motive sehr gut verfolgen. Des Weiteren bietet die DSLR natürlich jede Menge Fokusoptionen. So lässt sich nicht nur ein Messfeld wählen, man kann dieses unter anderem auch um vier Fokuspunkte erweitern oder gleich 3x3-Messfelder zusammen nutzen. Neben weiteren Fokusfeld-Optionen bietet die Kamera jede Menge „AF-Tuning-Optionen“. So kann man anhand von sogenannten „Cases“ verschiedene AF-Einstellungen zusammenstellen. Auch hier schließt die Canon EOS 7D Mark II zur Canon EOS 5D Mark III auf. Wünsche lässt der Autofokus der Canon EOS 7D Mark II damit keine offen, die Präzision bei der Motivverfolgung ist "State of the Art".

Zum ersten Mal bei einer DSLR von Canon sind 50 oder 60 Vollbilder bei Full-HD möglich:

Bei der Videoaufnahme ermöglicht die Canon EOS 7D Mark II als erste DSLR von Canon die Aufnahme mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde bei Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel). Die Bildqualität wurde laut Canon zudem verbessert, indem beim Abtasten keine Bildzeilen mehr ausgelassen werden (= kein Line Skipping wie beim Vorgänger). Ebenso neu: Die 4GB-Grenze bleibt bei der Videoaufnahme zwar erhalten, da automatisch eine neue Datei erzeugt wird, soll dies in der Praxis aber nicht mehr von Nachteil sein. Der Autofokus bietet bei der EOS 7D Mark II auch im Videomodus mehr Optionen als das Vorgängermodell, so kann man beispielsweise die Reaktionsgeschwindigkeit verändern. Wer Videos mit einer professionellen Tonqualität aufzeichnen möchte, profitiert nun außerdem von dem neu hinzugefügten integrierten Kopfhörerausgang.

Auch bei der Belichtungsmessung hat Canon die Kamera deutlich verbessert. Der Belichtungsmesser besitzt 150.000 Pixel, zur Messung werden 252 Zonen verwendet. Mit einer Antiflicker-Technologie soll zudem verhindert werden, dass sich die Belichtung bei Reihenaufnahmen mit Kunstlicht verändert. In unserem ersten Test konnten wir auch bei längeren Serien keine unterschiedlichen Belichtungen erkennen, ein direkter Vergleich zur Canon EOS 7D war uns an dieser Stelle leider nicht möglich.

CF oder SD – die Canon EOS 7D Mark II bietet beide Speicherkartentechnologien:

Weitere Verbesserungen der EOS 7D Mark II: Im Sucher lassen sich nun deutlich mehr Parameter einblenden, zudem gibt es weitere Optionen bei der Bildwiedergabe. Das integrierte GPS-Modul der Canon EOS 7D Mark II bietet die gleichen Features wie das externe GPS-Modul "GP-E2". Damit kann man seine Bilder mit Geokoordinaten versehen oder auch Routen abspeichern. Zum Speichern der Aufnahmen kann man nun eine CompactFlash und eine SD-Karte verwenden. Damit hat man beim Speichermedium die freie Wahl. Ein redundante Speicherung aller Aufnahmen als Sicherheits-Backup ist zudem auch möglich, sofern beide Speicherkartenslots bestückt werden.

Bei den Schnittstellen ist der Kopfhörerausgang neu:

Der USB-Port erfüllt zudem den 3.0-Standard:

Unser Fazit:
Canon hat mit der Canon EOS 7D Mark II (Datenblatt) eine runderneuerte Spiegelreflexkamera der Oberklasse im Programm. Die Kamera setzt dabei für ein APS-C-Modell neue Maßstäbe und muss sich - bis auf die Sensorgröße - vor professionellen Kameras nicht verstecken. Der für eine Kamera mit APS-C-Sensor mit 1.699 Euro (UVP ohne Objektiv) durchaus ambitionierte Preis ist beim genauen Blick auf die technischen Features dabei völlig gerechtfertigt. Die Kamera erfüllt in allen Punkten hohe Ansprüche, nur bei der Bildqualität kann sie mit den Profimodellen mit Vollformat-Sensor natürlich nicht mithalten.

Die Canon EOS 7D Mark II ist ohne Frage das neue Flaggschiff mit APS-C-Sensor von Canon:

Die Bildrate ist mit zehn Aufnahmen pro Sekunde – wohlgemerkt wird der Fokus hier auch nachgeführt – selbst für schnelle Motive hoch genug. Der große Pufferspeicher garantiert lange Aufnahmeserien, mit dem Autofokus auf Profiniveau ist man zu jederzeit perfekt ausgerüstet. Dies gilt auch für das sehr robuste Kameragehäuse. Zu guter Letzt gibt es auch beim Videomodus einige sinnvolle Verbesserungen. Die Canon EOS 7D Mark II (Datenblatt) ist nahezu für jede Situation geeignet, der Einsatz als Sportkamera drängt sich dabei förmlich auf. Sehen Sie sich hier auch gleich unsere Beispielaufnahmen der Canon EOS 7D Mark II an.

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