Sony Alpha 7 IV und Alpha 7 III im Vergleich

Die Unterschiede der beiden DSLM-Kameras von Sony im Detail

Die Sony Alpha 7 IV ist das neue Basis-Modell der Alpha-7-Serie. Hinsichtlich der technischen Daten und des Preises der Kamera passt diese Bezeichnung aber doch nicht mehr ganz. Das galt teilweise auch schon für das Vorgängermodell der Alpha 7 IV, die Alpha 7 III. Im folgenden Vergleich gehen wir auf die technischen Daten der beiden DSLMs ein und legen dar, inwieweit Sony seine neue Kamera überarbeitet hat.

Weitere Informationen zu den Kameras erhalten Sie über folgende Links:
Ankündigung der Sony Alpha 7 IV
Datenblatt der Sony Alpha 7 IV
Datenblatt der Sony Alpha 7 III
Testbericht der Sony Alpha 7 III

Unterschied 1: Sensor und Bildprozessor
Die Daten der Sensoren der ersten drei Alpha-7-Kameras klingen sehr ähnlich. 24 Megapixel und Vollformatgröße (rund 36 x 24mm). Das dritte Modell bekam als erste Kamera jedoch einen Chip mit rückwärtiger Belichtung spendiert ("BSI"-Bauweise). Beim jetzt vorgestellten vierten Modell hat Sony zudem die Auflösung erhöht: von den genannten 24 Megapixel auf 32,7 Megapixel. Die Auflösungssteigerung von knapp 36 Prozent geht laut Sony mit einer besseren Farbabstufung und natürlicheren Hautstrukturen einher. Außerdem sollen die Bilder selbst bei hohen ISO-Werten ein besonders niedriges Bildrauschen zeigen.

Die Sony Alpha 7 IV verfügt über wesentlich schnellere Bildprozessoren:

Das ermöglicht unter anderem der neue Bionz-XR-Prozessor. Dessen Rechenleistung fällt im Vergleich zu klassischen Bionz-X-Prozessoren rund achtmal höher aus. Die verwendete Kupferverdrahtung des Sensors soll das schnellere Auslösen und die schnellere A/D-Wandlung ermöglichen, dadurch konnte unter anderem eine höhere Bildrate bei Videos erreicht werden. Serienaufnahmen speichert die Alpha 7 IV wie das Vorgängermodell mit bis zu zehn Bildern pro Sekunde, beim Einsatz von CFexpress-Karten sind jedoch längere Bildserien mit hoher Geschwindigkeit möglich. Beim in fünf Achsen arbeitenden Bildstabilisator wurde ebenso eine Verbesserung erzielt, mit 5,5 statt fünf Blendenwerte Kompensationsleistung hält sich der Vorteil allerdings in Grenzen.

Unterschied 2: Die Bildformate
Mehr Optionen stehen Nutzern der Alpha 7 IV bei den Bildformaten zur Wahl. Während die Alpha 7 III die Aufnahme im JPEG- und in zwei RAW-Format (komprimiert oder unkomprimiert) erlaubt, lässt sich bei der neuen DSLM zwischen weiteren Optionen wählen. Aufseiten der RAW-Aufnahme ist die verlustfreie Kompression hinzugekommen, dank des neuen High Efficiency Image File Formats (HEIF) steht zudem ein drittes Dateiformat zur Verfügung. Hier lässt sich sogar die Farbunterabtastung (4:2:0 oder 4:2:2) bestimmen.

Bei Fotos und Videos lassen sich mit der Alpha 7 IV die Augen von Vögeln verfolgen:

Unterschied 3: Der Autofokus
Die Fokussysteme der Sony-Modelle wurden in den letzten Jahren stetig verbessert. Auch bei der Alpha 7 IV will Sony nach eigenen Angaben wieder Fortschritte gemacht haben. Während die Bildfeldabdeckung von 93 Prozent auf 94 Prozent nur minimal zugelegt hat, verfügt die Alpha 7 IV über etwas mehr Phasen-AF-Messfelder: statt 693 sind es 759. Des Weiteren ist die neue DSLM wie schon die Alpha 1 in der Lage, bei einem angesetztem Vollformatobjektiv und dem Betrieb der Kamera im APS-C-Modus, Fokusinformationen außerhalb des Cropbereichs zu verarbeiten. Die Anzahl der Messfelder mit Kontrast-AF bleibt mit 425 dagegen auf dem Level der Alpha 7 IV.

Das neue Fokussystem der Sony Alpha 7 IV arbeitet des Weiteren mit einem neuen intelligenten KI-Echtzeit-Tracking. Der verbesserte Motiverkennungsalgorithmus der DSLM kann die Augen und  Gesichter von Menschen und Tieren erkennen, als Neuerung ist die Vogelerkennung zu erwähnen. Die höhere Rechenleistung des Bionz-XR-Prozessors macht zudem eine verbesserte Augenerkennung möglich, wenn die Person oder das Tier nicht direkt Richtung Kamera sehen. Zu guter Letzt muss noch die erhöhte Empfindlichkeit bei wenig Licht genannt werden. Statt ab -3EV (Alpha 7 III) stellt das AF-System der Alpha 7 IV schon ab -4EV scharf.

Neben dem besseren Autofokus kann man auch von längeren Serienaufnahmen profitieren:

Unterschied 4: Die Videoaufnahme
Der Videofunktion hat Sony bei der Alpha 7 IV eine sehr große Bedeutung beigemessen. Nicht umsonst spricht das Unternehmen von einer Hybrid-Kamera. Also einem für Fotos und Videos gebauten Modell. An Features hat Sony daher natürlich nicht gespart. In 4K-Auflösung erreicht die Sony Alpha 7 IV mit 60 Vollbildern pro Sekunde eine doppelt so hohe Bildrate wie die Alpha 7 III. Dabei gilt es allerdings zu beachten, dass die neue DSLM dies nur im APS-C-Cropmodus schafft. Wer mit voller Sensorbreite arbeiten möchte, muss bei beiden Kameras mit maximal 30 Vollbildern pro Sekunde auskommen.

Die Alpha 7 IV ist allerdings trotzdem deutlich besser als ihr Vorgängermodell ausgerüstet. Zum einen sollte sie mit 7K-Oversampling statt 6K-Oversampling noch einen Tick mehr Details wiedergeben können. Zum anderen kann sie intern Material mit einer Farbabtastung von 4:2:2 mit 10Bit aufnehmen. Dies geht bei der Alpha 7 III nicht. Dazu kommen noch der neue Cinema-Bildstil S-Cinetone, die H.265-Kompression, eine verbesserte Stabilisierung, ein Fokus-Assistent und die automatische Korrektur von auftretendem Focus Breathing. Ein 30-Minuten-Limit wie bei der Alpha 7 III gibt es bei der Alpha 7 IV zudem nicht und durch den neuen Zubehörschuh lässt sich digitales Tonmaterial einspeisen.

Nur bei der Alpha 7 IV kann das Belichtungskorrekturrad konfiguriert werden:

Unterschied 5: Gehäuse und Bedienung
Beim Gehäuse geht Sony den gleichen Weg wie bei der Alpha 7 III und hat das Gehäuse von einem anderen Modell übernommen. Bei der Alpha 7 III handelt es sich um den mit der Alpha 7R III eingeführten Body, bei der Alpha 7 IV stammt das Gehäuse von der Alpha 7S III. Völlig identisch sind beide Gehäuse (Alpha 7 IV und Alpha 7S III) allerdings nicht, Sony hat mehrere kleinere Verbesserungen vorgenommen. Dazu gehört unter anderem ein neuer Schalter für den Aufnahmemodus. Dieser befindet sich unterhalb des Programmwählrades und erlaubt die Wahl zwischen dem Foto-, Video- und S&Q-Modus. Dadurch kann man die Aufnahmemodi auch abseits der Fotoaufnahme schnell anpassen. Darüber hinaus hat Sony bei der Alpha 7 IV das Wählrad für die Belichtungskorrektur konfigurierbar gestaltet. Dadurch lassen sich verschiedene Parameter verändern.

Die Rückseite der Sony Alpha 7 IV:

Als Vergleich dazu die Rückseite der Sony Alpha 7 III

Natürlich profitiert die Sony Alpha 7 IV auch durch die bekannten Features des Gehäuses der Sony Alpha 7S III. Dazu gehören die robustere Bauweise, die besseren Abdichtungen und die verbesserte Wärmeableitung. Zudem fallen einige Tasten sowie Bedienelemente größer aus und der tiefere Griff sorgt für ein besseres Handling. Die Sony Alpha 7 III schneidet in puncto Handling, Robustheit und Bedienung zwar schon gut bis sehr gut ab, die Verbesserungen lassen das Gehäuse der Alpha 7 IV aber noch einmal eine Klasse besser ausfallen.

Bei der Alpha 7 IV kommt das neue Menüdesign zum Einsatz:

Auf das Gewicht haben die genannten Veränderungen allerdings kaum einen Einfluss, die 7 IV wiegt mit 658g lediglich 10g mehr als die 7 III (648g). Die Abmessungen der neuen DSLM bewegen sich mit 13,1 x 9,6 x 8,0cm jedoch etwas oberhalb der Alpha 7 III (12,7 x 9,6 x 7,4cm).

Von der Alpha 7S III bzw. Alpha 1 wurde zudem das Menüdesign übernommen. Dieses umfasst eine andere Menüstruktur sowie die vollständige Bedienbarkeit per Touch.

Bei der Alpha 7 IV verbaut Sony ein dreh- und schwenkbares Panel:

Unterschied 6: Das Display
Auch beim Display handelt es sich um eine Übernahme von der Alpha 7S III. Zumindest was die Konstruktion anbelangt. Das LCD-Panel der Sony Alpha 7 IV ist sowohl dreh- als auch schwenkbar gelagert und dadurch in praktisch jeder Situation einzusehen. Das gilt auch für Personen, die sich vor der Kamera befinden und beispielsweise Selbstporträts oder Vlogs aufnehmen. Bei der Sony Alpha 7 III lässt sich das Display nur hinter der Kamera einsehen, die schwenkbare Lagerung nach oben (105 Grad) und unten (90 Grad) macht nicht mehr möglich. In puncto Displayauflösung hat sich bei der Alpha 7 IV dagegen nicht viel geändert, statt 921.600 Millionen Subpixel sind es nun 1.040.000 Subpixel. Da die Abmessungen des Panels ebenfalls gleichgeblieben sind, ändert sich an der Wiedergabequalität praktisch kaum etwas.

Der Sucher der Alpha 7 IV löst 50 Prozent höher als bei der Alpha 7 III auf.

Unterschied 7: Der Sucher
Mehr Pixel bekommen Nutzer der neuen Sony Alpha 7 IV dagegen beim Sucher zu Gesicht. Die Auflösung wurde um rund 50 Prozent von 2,36 Millionen Subpixel auf 3,69 Millionen Supixel erhöht. Statt 1.024 x 768 Subpixel sind es nun 1.280 x 960 Pixel. Diesen Unterschied kann man problemlos erkennen, feine Details werden wesentlich besser wiedergegeben. Vorteile ergeben sich zudem in puncto Bildrate: Statt 60 Bildern pro Sekunde (Alpha 7 III) gibt der Sucher der Alpha 7 IV bis zu 120 Bilder pro Sekunde wieder. Der Sucher schneidet daher mit Ausnahme der Vergrößerung (jeweils 0,78-fach) besser als der Sucher der Alpha 7 III ab.

Als Speicherkarten lassen sich bei der Alpha 7 IV CFexpress Typ A und SD-Modelle nutzen:

Unterschied 8: Die Speicherkartenslots
Neues gibt es zudem von den Speicherkartenslots zu berichten. Nicht die Zahl ist neu, denn beide Kameras besitzen zwei Stück, sondern die Typen sind es. Ein Slot nimmt bei der Sony Alpha 7 IV CFexpress Typ A- und SD-Karten auf, der zweite nur SD-Karten. CFexpress-Karten schaffen deutlich höhere Datenraten, bei den hier verwendeten Typ-A-Modellen sind es theoretisch bis zu 1.000MB/s. SD-Karten kommen mit UHS-II-Anbindung auf maximal 312MB/s. Selbst beim Einsatz von SD-Karten kann sich die Alpha 7 IV allerdings von der Alpha 7 III absetzen. Letztere ist nämlich nur mit einem UHS-II-fähigen Slots ausgestattet, die Alpha 7 IV mit zwei. Der zweite Slot der Alpha 7 III unterstützt lediglich UHS-I. In der Praxis bewegt sich die Datenrate des UHS-I-Slots der Alpha 7 III sogar noch weit unterhalb des theoretischen Maximums von 104MB/s, nach unseren Tests sind es lediglich knapp 35 MB/s. Wer ein kamerainternes Backup erstellen möchte und besonders lange Bildserien mit hoher Geschwindigkeit aufnehmen will, ist bei der Sony Alpha 7 IV eindeutig im Vorteil.

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Autor: dkamera.de Redaktion
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Keine wirklich bahnbrechenden Änderungen hier, …

Keine wirklich bahnbrechenden Änderungen hier, dass meiste ist in die Kategorie "Nice to have" einzuordnen. Wirklich brauchen tut man das alles nicht, es sei denn, man fotografiert hauptsächlich Vögel. Über 1000€ Preisdifferenz rechtfertigt das keinesfalls. Für das Geld sollte man sich lieber eine vernünftige Optik kaufen, da hat man auf lange Sicht deutlich mehr von. Preis-Leistungstechnisch bleibt die A7 III Referenz.

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