Canon EOS R8 Praxisbericht

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Praxisbericht zur Canon EOS R8

Bei der Canon EOS R8 (Datenblatt) handelt es sich um eine Vollformat-DSLM, deren Gehäuse ist von der 2019 vorgestellten Canon EOS RP (Testbericht) bekannt. Das macht die Canon EOS R8 zu einer der kompaktesten DSLMs mit Vollformatchip am Markt. Mit Abmessungen von 13,3 x 8,6 x 7,0cm fällt sie beispielsweise sogar noch etwas kleiner als das APS-C-Modell Canon EOS R7 (Testbericht) aus. Als Material nutzt Canon bei der EOS R8 laut eigener Aussage vorwiegend eine Magnesiumlegierung, teilweise kommen zudem eine Aluminiumlegierung sowie Polycarbonatharz mit Glasfasern zum Einsatz. Das Außenmaterial fällt grundsätzlich solide aus, eine Magnesiumlegierung findet sich hier aber nicht, sondern nur das erwähnte Polycarbonat. Die Abdichtungen der DSLM schützen vor Staub und Spritzwasser, es darf allerdings nicht das Abdichtungsniveau der Profimodelle erwartet werden.

Die Canon EOS R8 erinnert an die EOS RP und besitzt ein kompaktes sowie leichtes Gehäuse:

Auf die Waage bringt die Canon EOS R8 lediglich 456g, dadurch lassen sich im Vergleich zur höher eingestuften Canon EO R6 Mark II rund 200g einsparen. Apropos sparen: Dass die Canon EOS R8 abgespeckt wurde, lässt sich auch an der Ausstattung der DSLM erkennen. So bringt die Kamera unter anderem nur einen SD-Slot mit und die Speicherkarte wurde – was doch recht untypisch für ein Modell der Vollformat-Liga ist – im Akkufach untergebracht. Ein seitlich zu öffnendes Fach, das in der Regel für einen deutlich höheren Komfort sorgt, gibt es also nicht.

Die Speicherkartenslot wird bei der EOS R8 über die Unterseite erreicht:

Von den Mittelklasse-APS-C-Modellen – sowie der Canon EOS RP – hat Canon zudem den Akku übernommen. Der „LP-E17“ verfügt über eine Kapazität von 1.040mAh und bleibt damit deutlich hinter dem größeren Akku vom Typ „LP-E6N“ (1.865mAh) zurück. Die genannten Nachteile sind natürlich auch auf das kompakte Gehäuse zurückzuführen, dieses macht Abstriche notwendig. Negativ wirken sich die kompakten Abmessungen vor allem auf das Handling beim Einsatz großer (und schwerer) Objektive aus. Beim Verwenden des Canon RF 24-105mm F4L IS USM ist die Kamera beispielsweise deutlich kopflastig, der recht kurze Griff lässt den kleinen Finger in der Luft hängen.

Bei kleinen Objektiven wie dem Kitzoom RF 24-50mm F4,5-6,3 IS STM spielt dies natürlich keine Rolle. Hier liegt die Canon EOS R8 (Produktbilder) ansprechend in der Hand, die für die Rück- und Seitenfläche gewählte Gummierung fällt sowohl komfortabel als auch sehr griffig aus. Zudem hat sich Canon für eine ergonomische Gehäuseform mit recht großer Daumenablage entschieden.

Bei großen und schweren Objektiven wird die EOS R8 deutlich kopflastig:

Die Bedienelemente der Canon EOS R8 (Technik) wurden größtenteils von der EOS RP übernommen. Auf der Oberseite gibt es einzig beim Ein- und Ausschalter Abweichungen, diesen hat Canon bei der EOS R8 nämlich mit dem Lock-Schalter (zum Sperren von Bedienelementen) kombiniert. Den dadurch eingesparten Platz nutzt Canon bei der EOS R8 für einen dedizierten Foto-Video-Umschalter. Das könnte bei Fotografen, die von der EOS RP zur EOS R8 wechseln, zunächst für etwas Verwirrung sorgen. Grundsätzlich sagt uns der auf der rechten Oberseite platzierte Ein- und Ausschalter aber mehr zu als die bei der EOS RP gewählte Lösung.

Auf der Rückseite hat Canon bei der DSLM auf die Integration eines Joysticks verzichtet:

Für die Wahl des Fotoprogramms ist die DSLM mit einem klassischen Rad ausgestattet, zwei Einstellräder ermöglichen die komfortable Belichtungssteuerung. Zudem befinden sich auf der Oberseite (bzw. auf dem Griff) der Foto- und der Videoauslöser sowie eine M-Fn-Taste. Letztere lässt sich wie eine Reihe weiterer Tasten durch den Nutzer frei konfigurieren. Dadurch kann man die Kamera an die eigenen Wünsche anpassen und den Aufnahmekomfort erhöhen.

Die meisten Tasten der DSLM können konfiguriert werden:

Auch beim Steuerkreuz hat der Nutzer freie Hand:

Über die "Set"- bzw. "Q"-Taste wird standardmäßig das Quickmenü aufgerufen:

Für weniger Komfort sorgt – im Vergleich zu anderen Kameras – leider der nicht vorhandene Joystick. Für diesen gäbe es auf der Rückseite durchaus noch Platz, Canon möchte mit dem Verzicht wohl den „Abstand" zur Canon EOS R6 Mark II vergrößern. Angesichts der Tatsache, dass sogar das APS-C-Modell Canon EOS R10 (Testbericht) über einen Joystick verfügt, sehen wir den Verzicht auf einen Joystick kritisch. Eingaben werden auf der Rückseite vor allem mit einem Steuerkreuz vorgenommen, zudem gibt es unter anderem Tasten zum Verändern der Displayeinblendungen, zum Aktivieren des Autofokus, zum Speichern der Belichtung und für das Verschieben des AF-Messfeldes. Etwas mehr Tasten würden den Bedienkomfort durchaus noch verbessern, das kleine Gehäuse bietet dafür aber natürlich nur begrenzt Platz.

Beim Menüdesign hat sich Canon für eine klassische Ausführung entschieden, über sieben horizontal nebeneinander platzierte Reiter kommt man zu den Aufnahme-, AF-, Wiedergabe-, Kommunikations-, Einstellungs- und Individualfunktionen-Menüs. Darüber hinaus ist die Kamera mit einem „My Menu" ausgestattet. Dieses lässt sich frei zusammenstellen. Häufiger benötigte Parameter sind dadurch schnell und einfach zu erreichen. Die meisten wichtigen Aufnahme-Funktionen lassen sich des Weiteren über das Quick-Menü der DSLM verändern.

Blick in das Hauptmenü der EOS R8:

Das "My Menu" ist frei zusammenstellbar:

Ein gewohntes Bild bietet das Programmwählrad der Canon EOS R8 (Bildqualität). Neben der Vollautomatik, die wie üblich bei Canon durch die Wahl eines grünen Symbols hervorgehoben wird, verfügt die DSLM über einen „Hybrid Auto“-Modus (hier werden zwei- bis viersekündige Videos vor den Fotos aufgenommen), „Fv“-Modus, die PSAM-Programme, einen Bulbmodus für Langzeitbelichtungen und zwei Custom-Programme zum Abspeichern bestimmter Einstellungen. Des Weiteren kann man sich für verschiedene Szenenmodi (unter anderem Porträt, Gruppenfoto oder Sport) und unterschiedliche Kreativfilter (Körnigkeit S/W, Aquarell-Effekt, HDR, …) entscheiden. Daneben bringt die Kamera einige Aufnahme-Features mit, die nicht über das Programmwählrad aktiviert werden. Dazu gehören ein HDR-Modus, die Mehrfachbelichtung, die Intervallaufnahme und das Focus Bracketing.

Für die Fokussierung nutz Canon bei der EOS R8 (Geschwindigkeit) den Dual Pixel CMOS-AF II. Diesen kennt man bereits von einigen anderen Kameras, zwei Photodioden pro Pixel erlauben die Phasenvergleichsmessung auf nahezu der gesamten Sensorfläche (100 Prozent bei der automatischen Wahl und 100 Prozent horizontal sowie 90 Prozent vertikal bei der manuellen Wahl). Der Arbeitsbereich des Autofokus beginnt ab -6,5LW, die Kamera stellt daher auch bei sehr wenig Licht noch automatisch scharf.

Viele Optionen gibt es unter anderem im Menü für den AF-Bereich:

4.897 AF-Positionen stehen bei Fotos zur Verfügung, bei der Messfeldwahl kann man sich manuell für einen Spot-AF, einen Einzelfeld-AF, die AF-Bereichserweiterung mit vier oder acht zusätzlichen Messfeldern sowie drei große AF-Zonen entscheiden. Zudem gibt es eine Messfeld-Automatik. Die Automatik bietet sich dank der umfassenden Motiverkennung der Canon EOS R8 durchaus an.

Die Motiverkennung der DSLM funktioniert bei Personen, Tieren und Fahrzeugen:

Die DSLM ist dank „Deep Learning“ in der Lage, Personen, Tiere und Fahrzeuge zu detektieren und zu verfolgen. Dabei schlägt sich das AF-System der EOS R8 exzellent, deutlich teurere Kameras sind nicht besser. Die sehr gute Autofokusleistung wird auch abseits der Motiverkennung erzielt, im Test konnten wir bewegte Motive problemlos verfolgen. Abgerundet wird die starke AF-Leistung durch eine sehr gut funktionierende Augen-, Gesichts-, Kopf- und Körpererkennung.

Wer den Servo-AF konfigurieren möchte, kann das unter anderem in diesem Menü:

Auch bei den AF-Optionen gibt es im Vergleich zu teureren Kameras kaum Einschränkungen, hier lässt sich unter anderem aus mehreren AF-Cases für bestimmte Aufnahmesituationen wählen. Wer mit der DSLM manuell scharfstellen möchte, kann sich von der Displaylupe, einem Fokus-Assistenten und einem Peaking unterstützen lassen.

Die Belichtungszeit steuert bei der Canon EOS R8 (Datenblatt) ein mechanischer Schlitzverschluss oder ein elektronischer Verschluss. Der mechanische Verschluss verfügt allerdings nur über einen "echten" zweiten Vorhang, der erste Vorhang wird stets elektronisch realisiert. Mit dem mechanischen Verschluss lassen sich Belichtungszeiten von bis zu 1/4.000 Sekunde erreichen, mit dem elektronischen Verschluss sind bis zu 1/16.000 Sekunde einstellbar. Bei Sonnenschein und einem lichtstarken Objektiv wird man daher möglicherweise nicht am Einsatz des elektronischen Verschlusses vorbeikommen.

Auch beim mechanischen Verschluss wird der erste Vorhang immer elektronisch umgesetzt:

Wegen des klassischen CMOS-Sensors der EOS R8 sollten Aufnahmen mit dem elektronischen Verschluss mit Bedacht erfolgen, bei Kunstlicht und bewegten Motiven können Artefakte sichtbar werden. Hierzu gilt es jedoch zusagen, dass der Sensor der EOS R8 für einen gewöhnlichen Sensor schnell ausgelesen wird. Die genannten Problematiken sollten daher nur selten auftreten. Die Belichtungsmessung der DSLM arbeitet mit 384 Zonen, neben der Mehrfeldmessung stehen die mittenbetonte Messung, die Selektivmessung und die Spotmessung zur Verfügung. Für gleichmäßige Belichtungen bei Kunstlicht sorgt die Anti-Flacker-Funktion der Kamera.

Das 3,0 Zoll große LCD löst 1,62 Millionen Subpixel auf und verfügt über ein Touchscreen:

Wer bei der Canon EOS R8 (Technik) die Bildkontrolle vornehmen möchte, hat dazu zwei Möglichkeiten: Zum einen gibt es einen elektronischen Sucher, zum anderen ein Display. Der Sucher mit OLED-Panel löst 2,36 Millionen Subpixel auf und vergrößert 0,7-fach, ein Augensensor aktiviert ihn automatisch. Durch die Wiedergabe mit bis zu 120Hz werden Bewegungen flüssig dargestellt, es gibt jedoch auch eine Stromsparfunktion mit 60Hz. Die Bildschärfe fällt angesichts der 2,36 Millionen Subpixel nur befriedigend aus, Pixel lassen sich auf jeden Fall erkennen. Die Bildkontrolle ist mit dem Sucher natürlich jederzeit problemlos möglich, bei einer Vollformatkamera mit einem Preis von knapp unterhalb von 2.000 Euro (UVP: 1.799 Euro) erscheint der Wunsch nach einem pixelfreien Sucherbild aus unserer Sicht jedoch nicht übertrieben zu sein. Besser: Die Sucherdarstellung lässt sich umfangreich beeinflussen, unter anderem gibt es einen Modus zur Simulation eines optischen Suchers. Beim Display hat sich Canon für ein 3,0 Zoll messendes LCD mit 1,62 Millionen Subpixel entschieden. Es kann gedreht sowie geschwenkt werden und erlaubt Eingaben per Touch in allen Menüs. Im Alltag leistet das scharfe Display sehr gute Dienste, fast immer lässt es sich optimal einsehen.

Seit der Vorstellung der Canon EOS R5 (Testbericht) gehören die Kameras von Canon wieder zu den Modellen, die für Videografen einiges zu bieten haben. Das gilt auch für die Canon EOS R8. Mit ihren größeren Schwestermodellen kann sie zwar nicht in jedem Punkt mithalten, selbst videoaffine Nutzer sollten jedoch wenig vermissen. Aufnahmen unterstützt die Kamera unter anderem in 4K-Auflösung mit 24, 25, 30, 50 und 60 Vollbildern pro Sekunde, hier liegt das Aufnahmelimit bei zwei Stunden. Da die 4K-Aufnahmen durch einen Fullsensor-Readout und Oversampling generiert werden, ergibt sich unabhängig von der Bildrate eine exzellente Qualität. In Full-HD-Auflösung stehen bei der normalen Aufnahme 24 bis 60 Vollbilder pro Sekunde zur Wahl, bei der Option „Hohe Bildrate“ (bis zu 20 Minuten am Stück) sind 100, 120, 150 und 180 Vollbilder pro Sekunde wählbar. Gut zu wissen: Für letztere Bildrate wird abweichend von den anderen Bildraten eine mit „exFAT“ formatierte Speicherkarte benötigt.

Bei der Aufnahme kann man aus diversen Auflösungen und Bildraten wählen:

Die Bildqualität der Full-HD-Aufnahmen stufen wir als sehr gut ein, im „Hohe Bildrate“-Modus erfolgt die Wiedergabe stets mit Zeitlupeneffekt. Zu den weiteren Aufnahme-Features der Canon EOS R8 gehören die Speicherung mit 4:2:2 10-Bit (HDR PQ genannt), hier setzt Canon gegenüber der 4:2:0 8-Bit-Option auf die H.265- statt H.264-Codierung. Des Weiteren lässt sich zwischen der IPB- und der IPB Light-Kompression wählen. Für einen besonders großen Dynamikumfang hat Canon den Log 3-Bildstil integriert, die RAW-Aufnahme ist intern sowie extern allerdings nicht möglich.

Bei der Tonaufnahme kann man sich unter anderem zwischen dem verbauten Stereomikrofon oder einem via 3,5mm Anschluss verbundenen Mikrofon entscheiden, zur Tonkontrolle gibt es neben einer Pegelanzeige einen Kopfhörerausgang. Für professionelle Tonaufnahmen ist über den Multifunktions-Zubehörschuh der DSLM zudem der Tascam Mikrofonadapter CA-XLR2d aufsteckbar. Wie bei Fotos lassen sich bei Videos alle Parameter auf Wunsch von Hand wählen, zur Kontrolle gibt es unter anderem eine Zebra-Funktion. Der Autofokus der Canon EOS R8 arbeitet bei Videos sehr treffsicher und lässt sich konfigurieren, die Stabilisierung ist mangels beweglichem Sensor nur digital möglich.

Ein Praxisbericht von:

Thomas Kniess

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