Olympus OM-D E-M1X Praxisbericht

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Praxisbericht zur Olympus OM-D E-M1X

Die Olympus OM-D E-M1X (Datenblatt) ist die erste spiegellose Systemkamera des japanischen Herstellers, die sich explizit an (Semi-)Profi-Fotografen richtet. Natürlich waren schon die Olympus OM-D E-M1 und OM-D E-M1 Mark II grundsätzlich für Profi-Fotografen geeignet, der höhere Preis der OM-D E-M1X (UVP: 2.999 Euro) und der fest verbaute Batteriegriff machen die Zielgruppe der DSLM aber deutlich kleiner.

Als eines der wichtigsten Kaufargumente steht bei der E-M1X die Robustheit an vorderster Front. Die Kamera wird aus einem sehr stabilen Magnesiumgehäuse gefertigt, besonders starke Abdichtungen halten selbst stärksten Regen vom Inneren fern. Laut Olympus wurden bei herstellereigenen Tests die offiziellen IPX1-Standards übertroffen. Selbstverständlich kann der DSLM auch Staub nichts anhaben und die Frostsicherheit garantiert Olympus bis zu minus zehn Grad Celsius.

Das Gehäuse der Olympus OM-D E-M1 X ist groß und robust:

In der Hand fühlt sich das Gehäuse extrem hochwertig an, mit dem zusätzlichen Batterie- bzw. Hochformatgriff, in den zwei Akkus für lange Fotoeinsätze passen, ist das Handling ganz Profi-like. Die Hand findet problemlos genügend Fläche zum Zupacken, durch eine ergonomische Form und die aufgebrachte Gummierung ergibt sich ein optimales Handling. Natürlich muss man aber gewillt sein, das 14,4 x 14,7 x 7,5cm große und mit 994g richtig schwere Gehäuse zu tragen. Zum Vergleich: Die Olympus OM-D E-M1 Mark II wiegt fast nur die Hälfte und ist fast 6cm flacher. Wer eine kompakte und leichte Kamera sucht, ist bei der E-M1X daher an der falschen Stelle. Das suchen Käufer der MFT-Kamera jedoch nicht. Bei großen und schweren Objektiven, eine wichtige Zielgruppe der E-M1X sind zweifellos Sport und Tierfotografen, liegt die DSLM besser in der Hand als ein kleines Modell.

Tasten und Schalter sind rund um das Gehäuse verteilt:

Tasten und andere Bedienelemente finden sich bei der Olympus OM-D E-M1X (Produktbilder) wie zu erwarten jede Menge. Einen Teil davon gibt es wegen des Hochformatgriffs doppelt, dadurch kann der User auch bei Hochformataufnahmen wie gewohnt arbeiten. Zu den wichtigsten Bedienelementen der DSLM gehören das Programmwählrad und die Direktwahlasten auf der Oberseite sowie der Joystick und das Steuerkreuz auf der Rückseite.

Auf der Rückseite sind unter anderem ein Joystick, ein Steuerkreuz und ein Einstellrad zu finden:

Mit Letzteren wird unter anderem das AF-Messfeld besonders schnell verlagert oder in den Menüs navigiert. Die Direktwahltasten auf der Oberseite ermöglichen das komfortable Verändern der wichtigsten Aufnahmeparameter. Dazu gehören die Sensorempfindlichkeit, der Aufnahmemodus (Einzelbild, Serienbild, …) oder der Fokusmodus.

Der Hochformatgriff macht die DSLM zu einer sehr variabel einsetzbaren Kamera:

Zudem hat Olympus bei der E-M1X einen Fn-Schalter und einen Lockschalter untergebracht. Der Fn-Schalter erlaubt unter anderem das Tauschen der Funktionen des vorderen und hinteren Einstellrades, mit dem Lockschalter lässt sich ein Teil der Bedienelemente sperren. Apropos sperren: Das geht auch mit dem Programmwählrad. Dadurch lassen sich ungewollte Eingaben verhindern.

Die Funktionen vieler Tasten sind frei wählbar:

Viele Tasten hat Olympus bei der OM-D E-M1X als Fn-Tasten ausgelegt, im Menü kann der Nutzer deren Funktion frei bestimmen. Das macht das Einrichten der Kamera nach den Wünschen des Fotografen möglich und ist ein großer Pluspunkt. Da viele Tasten bereits sinnvoll belegt sind, besteht allerdings kein Zwang, Einstellungen zu verändern. Das Bedienkonzept der DSLM hat Olympus zweifellos sehr durchdacht.

Blick in in das Hauptmenü:

Für das Hauptmenü gilt das weniger. Wie schon bei früheren Modellen von Olympus kann das Suchen der gewünschten Optionen einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen. Das liegt zum einen an dem aus unserer Sicht nicht optimalen Aufbau, zum anderen aber auch an den unglaublich vielen Einstellungsmöglichkeiten.

An einem vertieften Studium des Handbuchs kommt der Foto-/Videograf bei der DSLM praktisch nicht vorbei, wenn er über alle Parameter Bescheid wissen möchte. Das ist bei anderen Profi-Kameras allerdings ähnlich.

Das "Mein Menü" stellt der Nutzer nach seinen Wünschen zusammen:

Glücklicherweise hat Olympus die OM-D E-MX1 mit einem frei konfigurierbaren „Mein Menü“ ausgestattet. Dadurch sind wichtige Optionen schneller zu erreichen. Das Zusammenstellen des Menüs hat Olympus denkbar einfach gestaltet. Dafür muss bei angewähltem Wunschparameter nur die Record-Taste gedrückt werden. Besser geht es nicht! Als weiteres Menü ist das Quickmenü der Kamera zu erwähnen. Auch dieses gestaltet die Bedienung einfacher.

Das Quickmenü gestattet den schnellen Zugriff auf wichtige Foto- und Video-Optionen:

Das Angebot an Fotoprogrammen umfasst bei der spiegellosen Systemkamera die PSAM-Modi und zudem gleich vier Custom-Modi. Des Weiteren gibt es einen Bulbmodus und ein dediziertes Programm für Videoaufnahmen. Eine Vollautomatik hat Olympus bewusst weggelassen, Szenenprogramme gibt es ebenso nicht. Diese wird bei einer Profi-Kamera natürlich keiner vermissen. Art-Filter stehen dagegen zur Verfügung, zu den insgesamt 16 Filtern gehören unter anderem ein „Pop Art“-Effekt, ein „Gemälde“-Effekt und ein „Sofortfilm“-Effekt.

Das Menü des ND-Filters:

Wichtiger sind bei der Olympus OM-D E-M1X (Bildqualität) jedoch andere Funktionen, zum Beispiel der „Live ND“-Filter. Hier kombiniert die Kamera mehrere Bilder zu einer Aufnahme, damit wird die Simulation eines ND-Filters realisiert. Als Optionen stehen ND2 bis ND32 zur Wahl, der Effekt der längeren Belichtungszeit lässt sich auf Wunsch bereits vor der Aufnahme betrachten. Nicht ganz so neu ist die „Hochauflösende Aufnahme“ (High-Res-Shot), diese funktioniert im Gegensatz zu früheren OM-D-Kameras bei der E-M1X aber sogar aus der Hand. Dafür wird allerdings nicht die bislang verwendete Technik der Sensorverschiebung um einen halben Pixel genutzt, sondern das Wackeln des Fotografen. High-Res-Shot-Fotos aus der Hand geben fast so viele Details wie High-Res-Shot-Aufnahmen von einem Stativ wieder, der Unterschied zu herkömmlichen Fotos ist unübersehbar. Leider gilt für beide Modi: bei bewegten Motiven hört der Spaß auf. Olympus hat der Kamera zwar eine Bewegungserkennung spendiert, effektiv eignet sich die Hochauflösende Aufnahme allerdings nur für statische Objekte. Gut zu wissen: Die Aufnahmedauer liegt im Freihandmodus bei rund zwölf Sekunden pro Bild, im Stativmodus sind es rund acht Sekunden. Das ist flott, aber natürlich deutlich langsamer als eine herkömmliche Einzelbildaufnahme.

Des Weiteren sind bei der spiegellosen Systemkamera eine Reihe von bereits bekannten Funktionen mit an Bord. Dazu gehören die Intervallaufnahme, die Keystone-Korrektur oder verschiedene Bracketing-Features. Den ProCapture-Modus gibt es bei der E-M1X selbstverständlich auch, bis zu 35 Bilder lassen sich damit vor dem Drücken des Auslösers speichern.

Zu den vorhanden AF-Messfeld-Optionen gehört unter anderem ein 5x5-Raster:

Das Autofokussystem der Olympus OM-D E-M1X (Geschwindigkeit) nutzt 121 Kreuzsensoren, ebenso viele Felder beherrschen die Kontrastmessung. Scharfstellen lässt sich bereits ab -6EV, also auch schon bei sehr wenig Licht. Optimierte Algorithmen sollen den Fokussiervorgang beschleunigen, als Besonderheit kommt künstliche Intelligenz zum Einsatz. Der intelligente Verfolgungs-AF unterstützt aktuell Züge, Autos, Motorräder und Flugzeuge, weitere Motive werden per Firmware-Update folgen.
AF-Optionen hat die Kamera in Form des AF-Modus (S-AF, C-AF, Tracking), der AF-Messfeldwahl (Einzelfeld-AF, 3x3-Feld-AF oder automatisches Messfeld), der Gesichtserkennung und der Empfindlichkeit zu bieten. Bei der intelligenten Verfolgung muss der Fotograf den Motivtyp vor der Aufnahme auswählen. Diesbezüglich wäre eine automatische Erkennung sinnvoll. Bei guten Lichtverhältnissen ist die Olympus OM-D E-M1X in der Lage, auch schnelle Motive treffsicher einzufangen. Das Autofokussystem arbeitet sehr flott und präzise, im MFT-Segment gehört es zu den Besten. Bei wenig Licht sieht das anders aus. Hier arbeitete der AF teilweise selbst bei statischen Motiven nicht immer treffsicher, wenn sich im Messfeld nicht ein besonders kontrastreiches Objekt befand. Das haben wir schon deutlich besser gesehen. Die Möglichkeit der manuellen Fokussierung fehlt bei der E-M1X selbstredend nicht, ein Peaking und eine Vergrößerungsfunktion gibt es ebenfalls.

Beim Verfolgen des Motivs mit KI muss vor der Aufnahme das Objekt vorgegeben werden:

Zur Belichtungsmessung ist die Olympus OM-D E-M1X (Datenblatt) mit einem 324-Zonen-Messsystem ausgestattet, neben der mittenbetonten Integralmessung, der Spotmessung und der ESP-Spotmessung kann man sich für die Schatten- und Highlightmessung entscheiden. Der mechanische Verschluss der DSLM wurde auf 400.000 Auslösungen getestet und arbeitet zwischen 60 Sekunden und 1/8.000 Sekunde. Längere Belichtungen sind im Bulbmodus möglich, für kürzere muss der elektronische Verschluss aktiviert werden.

Damit belichtet die Kamera bis zu 1/32.000 Sekunde. Wie üblich gilt jedoch: Bei Kunstlicht und bewegten Motiven ist wegen auftretender Artefakte und Verzerrungen vom Einsatz des elektronischen Verschluss abzuraten. Für Freunde von Langzeitbelichtungen bietet die Kamera mit der Live Time- und Live Bulb-Aufnahme zwei besondere Schmankerl.

Der elektronische Sucher der OM-D E-M1X ist groß, die Auflösung aber nur durchschnittlich:

Den elektronischen Sucher und das Display der Olympus OM-D E-M1X (Technik) kennt man teilweise bereits von der OM-D E-M1 Mark II. Im Sucher kommt ein 2,36 Millionen auflösendes OLED-Panel mit einer Bildwiederholrate von 120 Bildern pro Sekunde zum Einsatz. Die hohe Bildrate sorgt für eine flüssige Wiedergabe, auch bei bewegten Motiven ergeben sich keine Ruckler. Mit 2,36 Millionen Subpixel  fällt die Auflösung des Panels allerdings vergleichsweise gering aus. Bei anderen Flaggschiff-Kameras sind 3,69 Millionen Subpixel – oder sogar noch mehr – mittlerweile Standard. Da die Vergrößerung des Suchers der Olympus OM-D E-M1X mit 0,83-fach sehr hoch ist, lassen sich beim Betrachten einzelne Pixel recht gut ausmachen. Ob das einen stört oder nicht, muss jeder selbst entscheiden. Ein „knackig“ scharfes Sucherbild hat die DSLM jedenfalls nicht zu bieten. Als schlecht würden wir es jedoch keinesfalls bezeichnen. Mit der hohen Bildrate und der sehr ansprechenden Vergrößerung kann der Fotograf die Bildkontrolle sehr gut vornehmen. Wer besonders hochauflösende Sucherbilder gewohnt ist, wird von der Detailschärfe allerdings kaum besonders angetan sein.

Das fast in alle Richtungen schwenkbare LCD macht die Bildkontrolle einfach:

Gleiches gilt für das Display. Dessen Diagonale fällt mit 3,0 Zoll klassenüblich aus, die Auflösung bewegt sich mit 1,04 Millionen Subpixel ebenfalls im Durchschnitt. Bei einer Kamera der Profiliga dürfte es aber gern etwas mehr sein. Dagegen sehr gut: Große Einblickwinkel und die dreh- sowie schwenkbare Lagerung machen die Bildkontrolle in praktisch jeder Situation komfortabel möglich. Eingaben kann der Nutzer über die Touchoberfläche vornehmen, wie bei Olympus üblich hält sich der Touch-Funktionsumfang aber sehr in Grenzen.

Den Videomodus der OM-D E-M1X (Beispielaufnahmen) hat Olympus im Vergleich zur Olympus OM-D E-M1 Mark II (Testbericht) nochmals verbessert. Die neue Flaggschiff-DSLM speichert Videos mit einer Reihe von Auflösungen und Bildraten. Video-Profis können unter anderem zur Cinema-4K-Auflösung mit 4.096 x 2.160 Pixel greifen. Hier sorgt eine besonders hohe Datenrate von 237MBit/s für die beste Aufnahmequalität, bei den ebenfalls möglichen 4K-Videos (3.840 x 2.160 Pixel) bewegt sich diese mit rund deutlich 100MBit/s darunter. Während in 4K-Cinema-Auflösung nur 24 Vollbilder pro Sekunde zur Verfügung stehen, lassen sich bei 3.840 x 2.160 Pixel zusätzlich 25 und 30 Vollbilder pro Sekunde wählen. 60 Vollbilder pro Sekunde unterstützt die E-M1X dagegen leider nicht. Das könnte man von einem Spitzenmodell im Jahre 2019 durchaus erwarten. In Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel) kann sich der User zwischen 24 und 60 Vollbildern pro Sekunde bei der herkömmlichen Aufnahme und für 120 Vollbilder pro Sekunde bei der Zeitlupenaufnahme entscheiden.

Ein Teil der Video-Optionen der spiegellosen Systemkamera:

Für Videos-Profis interessant ist die Aufnahme im OM-Log400-Profil, damit lassen sich größere Helligkeitsunterschiede ausgleichen. Manuelle Belichtungs- und Fokus-Optionen gibt es natürlich auch. Die Bildqualität der 4K-Videos (egal ob mit 4.096 x 2.160 Pixel oder 3.840 x 2.160 Pixel) fällt exzellent aus, selbst feine Details löst die Kamera perfekt auf. In Full-HD wirken die Aufnahmen weicher. Sehr gut: bei keiner Auflösung ist ein größerer Crop hinzunehmen, bei den Zeitlupenaufnahmen nur ein kleiner. Der optische Bildstabilisator leistet bei Videos exzellente Dienste, auch bei Freihandaufnahmen gibt es praktisch kein Wackeln. Der Autofokus stellt in der Regel treffsicher scharf, ab und zu korrigiert er etwas nach.

Ein Praxisbericht von:

Thomas Kniess

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