26 Megapixel Vollformat-Sensor, 5 Bilder/Sek., elektr. Sucher, 4K-Video (2160p25)
Canon erweitert sein Angebot an spiegellosen Systemkameras mit Vollformatsensor um die EOS RP. Diese ist unterhalb der EOS R angesiedelt und soll das spiegellose Pendant der Canon EOS 6D Mark II (Testbericht)
Mit der Canon EOS RP
Der CMOS-Sensor arbeitet mit der Dual-Pixel-CMOS-AF-Technologie und erlaubt die Fokussierung auf Basis der Phasendetektion nahezu im gesamten Bildfeld (88 Prozent in der Breite und 100 Prozent in der Höhe). 4.779 Fokuspositionen sind anwählbar, der Autofokus arbeitet ab -5EV. Als Fokusfeld-Optionen stehen unter anderem der Augen-/Gesichtserkennungs-AF, Einzelfeld-AF und Zonen-AF Verfügung.
Die Datenverarbeitung übernimmt bei der Canon EOS RP
Die Displayaufhängung der EOS RP kennt man von der EOS R sowie einer Reihe von anderen Spiegelreflexkameras von Canon. Neben dem Schwenken ist auch das Drehen des LCDs möglich. Darüber sollten sich vor allem Videografen freuen. Beim Panel hat sich Canon im Vergleich zur EOS R für eine kleinere (3,0 Zoll) und schwächer aufgelöste (1,04 Millionen Subpixel) Lösung entschieden. Gleiches gilt auch für den Sucher der Vollformat-DSLM. Dieser besitzt 2,36 Millionen Subpixel. Die Vergrößerung bewegt sich mit einem Faktor von 0,7 ebenfalls unter dem Niveau des Sucher der EOS R (0,76-fach).
Mit dem Videomodus der Canon EOS RP
Bei 4K steht nur der Kontrast-AF zur Verfügung. Keine Abstriche sind in puncto Audioaufnahme hinzunehmen, neben einem Mikrofoneingang gibt es auch einen Kopfhörerausgang. Gut zu wissen: Während durch den 30 Megapixel auflösenden Sensor der EOS R bei 4K-Aufnahmen ein Cropfaktor von rund 1,75 entsteht, muss bei der EOS RP wegen deren 26-Megapixel-Sensor nur ein Crop von rund 1,6 hingenommen werden. Die Bildstabilisierung erfolgt bei Videos auf Wunsch digital.
Bilder und Videos legt die DSLM auf einer SD-Karte ab, der Slot ist per UHS-II-Standard angebunden. WLAN und Bluetooth erlauben die drahtlose Kommunikation. Die Canon EOS RP unterstützt als Neuheit die Aufnahme von Serienbildern mit unterschiedlichen Fokusabständen. Per DPP-Software von Canon lässt sich aus den Fotos anschließend ein Bild mit hoher Schärfentiefe berechnen. Hard- oder Software von Drittanbietern ist dafür nicht notwendig.
Die 13,3 x 8,5 x 7,0cm große und ohne Objektiv 485g schwere spiegellose Systemkamera wird zusammen mit dem EF-EOS R-Adapter für eine unverbindliche Preisempfehlung von 1.499 Euro ab Ende Februar 2019 erhältlich sein. Im Kit mit dem EF-EOS R-Adapter und dem Canon RF 24-105mm F4L IS USM werden 2.499 Euro aufgerufen. Als Zubehör bietet Canon für die EOS RP
Unser erster Eindruck:
Mit der EOS RP hat Canon seine zweite spiegellose Kamera mit Vollformatsensor vorgestellt. Die DSLM möchte neben preisbewußten Käufern auch jene ansprechen, die eine kompakte und leichte Kamera suchen. Mindestens Letzteres sollte Canon gelungen sein. Die RP ist wirklich klein und leicht und erinnert beim ersten Anfassen am ehesten an eine APS-C-Kamera. Gegenüber der EOS R spart man rund 170g, bei längeren Touren ist das nicht zu verachten. Auf ein robustes Gehäuse mit Abdichtungen muss man trotzdem nicht verzichten. Damit das Handing beim Einsatz größerer Objektive trotzdem komfortabel bleibt, bietet Canon den Erweiterungsgriff EG-E1 an. Dieser lässt die Kamera besser in der Hand liegen und stellt aus unserer Sicht eine Kaufempfehlung dar.
Das kompaktere Gehäuse der DSLM macht im Vergleich zur EOS R den Verzicht auf ein paar Bedienelemente notwendig. Unter anderem fehlt die Touchbar. Da uns diese beim großen Schwestermodell nicht komplett überzeugt hat, vermissen wir sie bei der RP aber nicht. Positiv sehen wir die Integration von zwei Einstellrädern und die vielen Konfigurationsmöglichkeiten der Tasten.
Direktwahltasten gibt es mangels Platz dafür nicht besonders viele. Wie schon bei der EOS R bietet es sich daher an, viele Eingaben über das Touchscreen vorzunehmen. Das 3,0 Zoll große Display mit einer Auflösung von 1,04 Milionen Subpixel lässt sich als solide bezeichnen, gleiches gilt für den 2,36 Millionen Subpixel auflösenden Sucher.
Zur Bildqualität der Fotos können wir aktuell noch keine Aussage treffen, in puncto Autofokus haben wir zwischen der EOS R und EOS RP keinen Unterschied bemerkt.
Schade finden wir, dass Canon den Rotstift beim Videomodus (keine 30 Vollbilder pro Sekunde und kein Dual Pixel CMOS-AF bei 4K) und dem elektronischen Verschluss angesetzt hat. Das wäre nicht nötig gewesen. Die Fokus-Reihenaufnahme und die automatische Berechnung mit der DPP-Software von Canon ist dagegen ein sehr nettes Bonusfeature. So bequem und kostenneutral kommt man sonst nicht zu Bildern mit besonders großer Schärfentiefe.
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